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Echo & The Bunnymen veröffentlichen "The Fountain" -- der ganz eigene Jungbrunnen

Echo and the Bunnymen

Ob der Name "Echo" nun wirklich von der Rhythmusmaschine der Band stammt
oder doch nur ein witzig gemeinter Einfall eines alten Kumpels war, ist
heute nicht mehr nachzuvollziehen. Sicher ist, dass ECHO & THE BUNNYMEN
mit The Fountain nun ihr elftes Album vorlegen - fast 30 Jahre nach
Gründung der Band und einer bewegten Historie, die sich dadurch
auszeichnet, dass alle zehn bisherigen Alben von ECHO & THE BUNNYMEN
stets die UK-Top-100 erreichten - fünf davon sogar die Top-10.

Echo & The Bunnymen sind heute im Kern die Gründungsmitglieder Ian
McCulloch und Will Seargent, die sich für The Fountain mit dem
schottischen Producer John McLaughlin zusammengetan haben, auf dessen
Konto der kristalline Sound des Albums zurückgeht. "John hat unter
anderem mit Busted und Five zusammengearbeitet", erklärt McCulloch. "Wir
sind enge Freunde, und weil ich für The Fountain einen großen und
soliden Sound haben wollte, der die Texte unterstützt, kam ich sofort
auf ihn. Das Album sollte nicht so oberflächlich klingen wie Siberia,
und daher brauchte ich jemandem, dem ich wirklich vertrauen konnte. Als
John hörte, wie ich The Idolness Of Gods nur mit der Gitarre spielte,
kamen ihm die Tränen. Er versteht genau, wie ich meine Songs anlege."

The Fountain ist eine entschiedene Rückkehr zur Form und steckt voller
pulsierender Rockhymnen. Etwa die erste UK-Single Think I Need It To,
oder Do You Know Who I Am, Forgotten Fields und Everlasting, auch die
Bowie-esken Proxy und Shroud Of Turin. Das Zentrum des Albums ist jedoch
die berührende Ballade The Idolness Of Gods, das McCulloch als
kathartische "Seelen-Spülung" bezeichnet. In Do You Know Who I Am zeigen
Echo & The Bunnymen zudem ein deutliches Augenzwinkern. "Do you know who
I am ist eine Redewendung, die man sich meist nicht traut zu benutzen",
grinst McCulloch. "Es ist oft sehr ironisch gemeint, aber Tatsache ist,
dass ich auf dem ganzen Album sage, dass ich sehr wohl weiß, wer ich
selbst bin. Und ich habe das Bedürfnis, Euch nochmal mit der Nase darauf
zu stoßen. Und ich weiß, was ich jetzt will."

Zu den großen Momenten auf dem Album gehört auch der Song Shroud Of
Turin, in dem Mac buchstäblich Jesus Christus begegnet: "Der Song ist
eine Art Gespräch mit Jesus", erklärt er. "Es ist ein bißchen ironisch
gemeint, aber auch eine andere Art des Betens. Die Idee kam mir während
eines Gigs in Rimini, in einem Club, der, glaube ich, Transylvania hieß.
Ich sah dieses Bild auf den Monitoren, und es war das Gesicht Jesu. Ich
stoppte den Song, den wir gerade spielten, und sagte dem Publikum: He,
wenn ihr genau hinguckt, könnt ihr das Leichentuch von Turin sehen!"

The Fountain ist ein sehr kraftvolles Album, vor allem für eine Band,
die dreißig Jahre Höhen und Tiefen, Auflösungen und Re-Unionen erlebt
hat. Es besitzt eine erstaunlich moderne Sensibilität, die durchaus eine
neue Generation von Hörern anspricht. "Die vergangenen Jahre waren wie
Vor- und Nach-Renaissance-Jahre, und wir haben das Gefühl, dass die
Bunnymen mit diesem Album wichtiger denn je sind", sinniert Mac.
"Siberia hatte gute Presse bekommen, besonders in den USA. Aber es war
nicht das Beste was geht. Die Arbeit an The Fountain war dagegen
ziemlich aufregend. Ich fand es jedenfalls aufregend, Echo & The
Bunnymen wieder als aufregende Band zu sehen. Ich für meinen Teil habe
meinen Groll wiedergefunden - manche nennen es auch Angst, ich betrachte
es lieber als Groll."

"Ich bin außerdem ein besserer Songwriter und Sänger geworden", fügt er
hinzu. "Meine Stimme besitzt mehr... Aufrichtigkeit. Und das passt sehr
gut zu den Songs. Es geht auf diesem Album um etwas, es klingt nicht nur
so, als ginge es um etwas. Es geht darum, dass man all die Jahre sein
Leben gelebt hat, sich aber immer noch fühlt wie ein junger Spund. Ich
bin kein Songwriter im traditionellen Sinne, am besten bin ich, wenn ich
dichte."

Tatsächlich wirkten Echo & The Bunnymen bei ihren letzten Shows
irgendwie verjüngt. Ihre durchweg ausverkauften Ocean Rain-Shows in der
Albert Hall, London, in der Radio City Music Hall in New York und in der
Liverpooler Echo-Arena wurden mit viel Kritikerlob bedacht, und auch die
Gigs im Camden Crawl und auf dem Glastonury-Festival erhielten
herausragende Rezensionen. The Fountain bestätigt diese Eindrücke.
Irgendwie scheint diese Band aus einer magischen Quelle getrunken zu
haben, die ihnen ein neues Dasein mit neuer Energie gegeben hat -

Dennis Kresse13.10.2009

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