Konzertbericht

Zeromancer

Zeromancer

München
27.09.2001

Wer Zeromancer kennt, der weiß, was ihn erwartet!
Live sind die 5 Norweger einfach unschlagbar.
So war es doch etwas enttäuschend, daß im Vorverkauf für das Konzert im kleinen Club Backstage in München nur 48 Karten verkauft worden waren. Vielleicht ist es die Ignoranz des Südens, die Konkurrenz des Oktoberfests, die Probleme beim sehr späten Vorverkaufstart oder aber die Veröffentlichung der aktuellen CD Eurotrash" erst nach dem Konzert am 1. Oktober, die die Fanmassen stark ausgedünnt hatten.
Für die übriggebliebenen gab´s keine Platzprobleme, erste Reihe, kein Thema und zur Freude aller fanden sich dann nach und nach vielleicht 100 Fans in der kleinen Halle ein. Zeromancer hatten´s eilig, stand doch am nächsten Abend das Konzert in Hamburg auf dem Tourplan, so daß man sich kurzerhand entschloß, die Vorband nach hinten zu verschieben. Recht so, dachten sich die Fans, schade für die Vorgruppe, die sicherlich auch Aufmerksamkeit verdient hätten. Nettes Intro von Zeromancer: selbstgedrehte Videoaufnahmen von den Konzerten mit Project Pitchfork im Frühling. Dabei gab es Einblicke in das Leben backstage, im Tourbus und während der Auftritte. Schöne Idee, verkürzte die Wartezeit auf den Auftritt ungemein. Ein weiteres Intro hatte man speziell zur aktuellen Single "Doktor Online" zusammengestellt. Die ersten Takte des Songs aus dem Off verleiteten dann sofort die Fans zum Mitsingen, so daß gemeinsam mit Sänger Alex die Zeilen "1-800 suicide or doktor online could help you die" gesungen wurden. Das Publikum war zwar nicht sehr zahlreich, doch verstand man es richtig Stimmung zu machen und so war auch die Band begeistert (und erleichtert), daß es im Endeffekt trotz des Fanmangels ein richtig gutes Konzert wurde. Zeromancer sind live nahe der Perfektion angelangt, sie bieten trotz der ständigen Bühnenpräsenz immer noch allesin jedem Konzert auf und es macht einfach Spaß ihnen zuzuhören. Gespielt wurden fast alle Songs vom ersten Album "Clone your lover" und dazu noch 6 Songs vom neuen, noch nicht veröffentlichten "Eurotrash". Alex und Kim waren stimmlich in Hochform und es ist toll, wie sie sich die Gesangsparts teilen und durch den zweistimmigen Gesang unheimlich viel Atmosphäre entsteht, die manch anderen Bands beim live Gesang fehlt. Persönlich am besten gefallen hat mir neben der aktuellen Single "Doktor Online" auch noch der Song "Cupola". Den gab´s schonmal zu alten Seigmen-Zeiten und es ist eine ruhige, düster-stimmungsvolle Nummer, bei der Alex´ gute Livestimme voll zur Geltung kommt.
Man kann von ihnen nicht genug bekommen und auch nach zwei Zugaben hätte man noch stundenlang weiterrocken können. Den Abschluß bildete die sehr "trashige" Nummer "Send me an angel", eine Coverversion aus der Mitte der 90ger Jahre, die im typischen Zeromancersound wirklich super gut rüber kommt. Nach 90 Minuten schleppt sich nicht nur die Band total erledigt von der Bühne, sondern auch die Fans nach Hause. Selbstverständlich war es aber noch von der Band, daß sie in die Halle kamen, um mit Fans zu reden und Autogramme zu geben. Das ist wirklich super, welche Band macht das heute noch? Fazit: Wer Zeromancer verpaßt hat, ist selbst schuld! Und man hat wirklich was verpaßt! Am Montag am besten gleich 8 Uhr in den CD Laden "Eurotrash" holen, höre ich mich doch schon süchtig an den neuen Songs, die es alle schonmal zum Probehören auf der offiziellen Homepage www.zeromancer.com gibt. Jutta Baensch

Jutta Baensch29.09.2001

TRACKLIST

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