Konzertbericht
The Meteors
V8 Wankers
Schwimmbad Musikclub Heidelberg
18.09.2003
Als die "Kings Of Psychobilly" werden THE METEORS nicht ohne Grund bezeichnet. In über zwanzig Jahren Bandgeschichte haben sie nicht nur 18 Alben, sondern auch unzählige Singles veröffentlicht und die Musikrichtung geprägt.
Ende der Siebziger verpasst die Band um Sänger und Gitarrist P. Paul Fenech dem ausgereiztem Rockabilly-Sound eine ordentliche Portion Punk. Der rohe Garage-Sound, sowie die Texte, die sich mit Horror, Perversion und vor allem mit dem Tod beschäftigen, werden bald mit dem Begriff Psychobilly charakterisiert. THE METEORS bleiben bis heute die selbsternannten Könige dieser Musikrichtung, die sowohl Psychobillies, Rockabillies, Punks, Bikers, als auch Skinheads zu ihren Live-Shows ziehen.
Deutlich gemischt in Alter und Szenen-Angehörigkeit war auch das Publikum am 18.09.03 im Schwimmbad Musikclub Heidelberg.
Bevor jedoch die Meteors die Bühne betreten sollten, gab es die V8 WANKERS aus Offenbach als Support.
Ihre Mischung aus dreckigem Rock und Punkelementen zeichnet sich vor allem durch Lautstärke aus. Weit entfernt vom ursprünglichen Rock´n´Roll zelebrieren die fünf schwertätowierten V8 Wankers ihre Interpretation dieser Musik. Das Publikum zeigte sich wenig begeistert.
Als nach längerer Pause endlich The Meteors, durch dezente Horrorfilm-Musik angekündigt, gelassen die Bühne betraten, war die Fläche vor der Stage bereits gefüllt. Mit den ersten Tönen des mächtigen Kontrabasses, der hämmernden Drums, der rockenden Gitarre und dem Einsetzen des eindringlichen Gesangs versetzte das Trio die ersten Reihen in Bewegung. Ziemlich heftig ging es unmittelbar vor der Bühne zu, wo einige Skinheads und Psychobillies sich im Nahkampf übten. Zu heftig für den durchschnittlichen Besucher dieses Konzerts- vor allem bei durchschnittlichem Körpergewicht. Im mittlerem und hinterem Bereich das Raumes blieben die Zuhörer, abgesehen von wippenden Füßen und Köpfen, eher unbewegt.
The Meteors griffen bei der Songauswahl im wesentlichen auf die schnelleren Stücke zurück. Nummern mit filigraneren Gitarrenparts blieben aus, dafür gab es die Klassiker, die sich vor allem auf dem legendärem Album "In Heaven" finden.
Nach etwa einer halben Stunde verließen The Meteors die Bühne wieder. Um eine Zugabe ließen sie sich nicht lange bitten. Alles in allem dauerte ihr Set aber nur eine bescheidene dreiviertel Stunde. Etwas schwach für die Könige...
Tobias Eichhorn, 06.10.2003
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