Konzertbericht

The (International) Noise Conspiracy

Wiesbaden - Schlachthof
05.03.2002

Am 5.3. spielten die schwedischen Sixties-Polit-Rocker THE (INTERNATIONAL) NOISE CONSPIRACY im Schlachthof in Wiesbaden. Da die Veranstalter zu Recht mit großem Andrang rechneten, war ungefähr die Hälfte der Schlachthoffläche für Publikum und Bühne offen. Im Eingangsbereich konnte man sich der Trägheit hingeben und auf diversen Couchteilen chillen.
Erste Vorgruppe des Abends waren YVONNE. Das schwedische Experimentalrockersextett zeigte eine gute Performance und bewies, daß YVONNE live gegenüber ihrer Platte "Lost in the city nights" noch zulegen können.
Nach einer kurzen Pause im (unbeheizten, deswegen kalten) Schlachthof betraten SIX BY SEVEN die Bühne und gefielen mit verzerrten Gitarrensounds und eigenwilliger Songkomposition. Gegen Ende ihres Auftritts wurden SIX BY SEVEN allerdings immer monotoner und wußten nicht mehr zu überzeugen.
Fast sofort im Anschluß betraten T(I)NC die Bühne - um ihr Equipment selbst aufzubauen. Nach dem Soundcheck ging es dann auch relativ schnell los. 70 Minuten lang (inkl. Zugabe) wurde gerockt, getanzt und gesprungen, die schwedischen Verschwörer ließen kaum eine Pause, ohne das nicht wenigstens der Bassist groovte. Überwiegend Songs des neuen Albums "New Morning - Changing Weather" waren zu hören, aber natürlich auch die Hits des Vorgänger-Albums wie "Reproduction of Death". Nach der zweiten (sehr höflichen) Aufforderung der Band hatten auch unsere der englischen Sprache nicht so vertrauten Publikumsfreunde erkannt, dass Stage Diving an diesem Abend nicht erwünscht war - "I don´t want this revolution, if I can´t dance" war wie im Video zu "Capitalism stole my virginity" auch an diesem Abend das Motto. Trotz der relativ kurzen Spieldauer zeigten sich Band und Publikum begeistert, bei der mehr als Outro gedachten Zugabe bedankten sich die naßgeschwitzten Musiker nochmals. Insgesamt also ein sehr ordentlicher Konzertabend im Schlachthof, die Hoffnungen auf einen REFUSED-Klassiker als Zugabe wurden allerdings nicht bestätigt.

Burkhard Fückel, 14.03.2002

TRACKLIST