Konzertbericht

Hubert von Goisern

Ski und Jodel gut

Köln E-Werk
02.04.2009

Hubert von Goisern und Band 02.04.09 Köln E-Werk

Als um Punkt 20 Uhr ein markerschütternder Schrei in einen Jodler überging, war den meisten Besucher im gut gefüllten E-Werk nicht klar, was sie in den kommenden 2 Stunden und 40 Minuten erwarten wird.

Zu facettenreich war das, was der "Mann aus den Bergen" in den letzten 20 Jahren an Werken herausgebracht von der volkstümlichen Hymne "Koa Hiatamadl" (hat er übrigens nicht gespielt) oder "Obenundundtn" (in einer atemberaubenden Version), bis zum Konzeptalbum "Gombe" oder "Inexil". Man durfte also gespannt sein.

Ein gut gelaunter Hubert von Goisern, der in seinem Hemd mit asiatischen Schriftzeichen wirkte wie ein Zen-Meister und eine perfekt harmonierende Band sorgten von Beginn an für vorerst klare Verhältnisse.

Vor allen Dingen die Backgroundsängerinnen Maria Molig, Elisabeth Schuen und Marlene Schuen sorgten mit ihrem Können dafür, dass die "Original Alpinkatze" Zabine Kapfinger schnell in Vergessenheit geriet. Zudem war es virtuos, was die 3 mit Geigen und Percussioninstrumenten in der ersten Hälfte für Highlights setzten.

Nach einem furiosen Auftakt verfiel der Oberösterreicher aber leider in eine fast 1-stündige Weltmusiksession, die auch das zum Großteil eher mittelalte Publikum so manches Gähnen entlockte.

Vielleicht sollte der Weltenbummler auf die Konzerte in Springsteen-Länge verzichten, denn dass er was kann, konnte er nach einer Stunde gepflegter Langeweile wieder beweisen, als er mit einer gelungenen Mischung aus alten und neuen Songs wieder für Stimmung sorgte.

Als von Goisen nach fast 3 Stunden mit "Heast as nit" seine inoffizielle Hymne zum Besten gab, war es für einen kurzen Moment so, als sei man nicht in Köln-Mülheim, sondern auf einer schneebedeckten Hütte in Oberösterreich.

Dennis Kresse, 08.04.2009

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