Konzertbericht
Saltatio Mortis
Versengold
Feierstimmung und gesellschaftskritische Töne
Wilhelmshaven, Pumpwerk
14.11.2013
Ganz im Stile der mittelalterliche Spielleute, die sowohl Kritiker als auch Stimmungsmacher waren, spielten die Spielmänner von Versengold und Saltatio Mortis am Donnerstag Abend auf. Dass Saltatio Mortis mit dem Album "Das Schwarze IXI" den Zeitgeist getroffen haben, war schon kurz nach der Veröffentlichung der CD zu erkennen. Die CD schoss in den Charts steil nach oben und konnte sich gegen Einheitsbrei und Castingshow-Gesinge erfolgreich behaupten. Entsprechend voll war der Wilhelmshavener Pumpwerk. Saltatio Mortis sind in Wilhelmshaven schon fast Stammgäste, wenn bisher wurde jede CD dort präsentiert. Der Einladung der beiden Bands zum Tanze war ein bunt gemischtes Publikum von 16 bis 50 Jahren gefolgt. Neben den typischen Fan-Shirts gab es auch einige mittelalterlich gewandete Zuhörer. Bereits vor dem Konzert herrschte eine sehr gute Stimmung. Immer wieder wurde im Wechselgesang "Saltatio" "Mortis" gerufen.
Den Startschuss des Abends setzen die Bremer Band Versengold. Die dafür sorgte, dass der recht kleine Kultladen schnell auf Betriebstemperatur kam. Mit ihrer Performance schaffte es die Kombo in kurzer Zeit zu überzeugen. Im Namen des Folkes wurden Lieder wie "Paules Beichtgang" oder der Klassiker "Ich und ein Fass voller Wein", beim dem die Menge im Wellengang schunkelte. Schon beim Auftritt der Hanseaten waren die Stimmung besser als bei manchem Konzert am vermeintlichen Höhepunkt. Das war genau der richtige Kontrast zum tristen Herbstwetter. In der stickigen Location tobte eine Riesen-Party und der Nährboden für einen weiteren stimmungsvollen Abend war bereitet.
Als die Spielmänner von Saltatio Mortis unter lautem Jubel die Bühne betraten, kochte die Stimmung bereits Nahe des Siedepunktes. Die Mannen um Sänger Alea der Bescheidene ließen sich nicht lumpen, legten mit dem Opener Früher war alles besser gleich mit Vollgas los und katapulierten die Stimmung in ungeahnte Höhen. Wenn man sich die tobende Menge so anschaute, dann konnte man Alea nur recht geben. Besser kann es früher auch nicht gewesen sein.
Die Band gab weiterhin alles und es folgte eine Hit nach dem Anderen. Während Alea und seine Mannen die Menge immer weiter antrieb und selbst kaum still stand, ließ Mastermind Lasterbalk auf ironische Art die eine oder andere Geschichte folgen. Natürlich wurde auch auf die Vorwürfe eingegangen, dass Saltatio Mortis eine "Naziband" seien, weil sie in einem Lied die Nationalhymne als Melodie benutzen oder mit einer bekannten Band aus Brixen bei einem Festival auftreten. Saltatio Mortis singen über das, was sie bewegt, und das nimmt man ihnen auch ab. Ihre Botschaften, egal ob phantasievoll verpackt oder auf den Punkt gebracht, bei dem Publikum an. Wie sehr sich die Band ins Zeug legte, musste auch ein armer Schlagzeughocker spüren, der dem Ganzen nicht standhalten konnte. Auch das beliebte Stage Diving durfte nicht fehlen und so ließ sich Alea zu Rastlos auf Händnen tragen. Nach rund 2:30 Stunden und etlichen Zugaben verließ Saltatio Mortis die Bühne. Das Publikum war absolut begeistert und es war ein rund um gelunger Abend.?Wer die Möglichkeit hat Saltatio Mortis live zu sehen, der sollte sich das nicht entgehen lassen.
Ralf Stolle, 15.11.2013
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