Konzertbericht
Rock am Deich
Rock am Deich 2004
Leer
22.05.2004
Am 22.05.04 wurde im Herzen Ostfrieslands zum Tanz gebeten. Das eintägige „Rock am Deich“ Festival stand auf dem Terminplan. Und wie es sich für ein anständiges Festival gehört, war das Wetter auch „festival like“. Es war arschkalt, sauwindig und es regnete jede halbe Stunde.
Aber zu „One Man and his Droid“ versammelte sich dann doch eine anständige Zuschauermenge vor der Bühne.
Die „Local Heroes“ legten dann auch gewaltig los. Gewaltig schlecht nämlich. Der Sound war total übersteuert und die Gitarren waren auch kaum zu hören. Vielleicht lag es ja an den Windböen. Dafür erstrahlte aber der ganz in weiß gekleidete Frontmann , den man nur als Metrosexuell bezeichnen kann, in seinem absolut festivaluntauglichen Outfit.
OMAHD spielten hauptsächlich Stücke ihrer aktuellen Platte „Party People“, die beim Publikum anscheinend gut ankamen.
Ich stellte jedoch einmal mehr den Sinn des Mannes hinter dem Apple Computer in Frage, der für die „elektronischen Gadgets“ bei OMAHD zuständig ist.
Wie schon bei den Supportdates für die Weakerthans konnte man auch hier kaum etwas von den technischen Spielereien erhaschen.
Anschließend waren die „Emil Bulls“ an der Reihe und lieferten ihr gängiges Programm ab. Der Sound war zwar schon merklich besser, aber lies trotzdem noch Wünsche offen. Höhepunkt war wohl das allseits bekannte „Take On Me“ Aha-Cover.
Solider Auftritt, und für alle Freunde des harten Ausdruckstanzen bestimmt das Highlight des Tages.
Danach kamen Kettcar oder sollte man besser sagen, die neuen „Pur“ aus Hamburg. Was sich nämlich dort abspielte hab ich mein Lebtag noch nicht erlebt. Gestartet wurde mit „Ausgetrunken“. Und es gab, ohne Scherz, einen Höllenpogo der Hatebreed zur Ehre gereicht hätte. Bei dem eigentlich ruhigen „Wäre Er Echt“ kam dann langsam der Circle Pit in Schwung der sich bei „Landungsbrücken Raus“ zur berühmten „Wall of Death“ entwickelte.
Und die göttliche Zeile „...einsehen zum Schluss, dass man weiter machen muss...“ wurde so laut mitgegröhlt, dass man sie bis ins Voralpenland hätte hören müssen.
Kettcar sei dieser Erfolg gegönnt, aber ob sie es selbst so wollten?
Als Headliner enterten dann die „adiposen Grundnahrungsmittel“, auch bekannt als Fettes Brot die Bühne und brannten ihr Hitfeuerwerk ab. „Jein“ , „Schwule Mädchen“, „Da Draussen“ und „Nordisch by Nature“ wurden abgefeiert und ließen den regnerischen Abend doch versöhnlich ausklingen.
Eine schöne Sache dieses Rock am Deich, vor allem auch wegen der humanen Preise. Auch welchem Festival bekommt man denn noch eine Pommes für 1,50 €?
Auf ein nächstes Mal! Dann aber bitte mit besserem Wetter!
Michael Konen, 24.05.2004
TRACKLIST
23.15 - 00.30 --> FETTES BROT
21.45 - 22.45 --> KETTCAR
20.15 - 21.15 --> EMIL BULLS
19.00 - 19.45 --> ONE MAN AND HIS DROID
17.45 - 18.30 --> UNION YOUTH
16.30 - 17.15 --> SHE-MALE TROUBLE
15.30 - 16.00 --> SUBSONIC
14.30 - 15.00 --> IGNITION
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