Konzertbericht
Miles
Miles machen jetzt in Rock
Schlachthof (Wiesbaden)
21.05.2003
Aber bevor die Würzburger Gitarrenband die Bühne im Schlachthof zu Wiesbaden enterte, beglückten uns noch zwei Vorgruppen. Die erste hörte auf den seltsamen Namen „The Trichter and Botanik“ und hatten eine außergewöhnliche Bühnenshow. Zwei komplett in weiß gewandete Gitarristen, noisy Indierock, und Drums sowie Ansagen von Band. Ein Song wurde sogar komplett von der weiblichen Bandstimme gesungen. Was den Vorteil hatte, dass man den Text von „Christine“ auch verstand, was vorher nicht der Fall war: Lärmende Gitarren und schlecht eingestellte Mikros machten den Gesang der beiden Jungs zu einem unverständlichen Gegrummel. Dafür wälzten sie sich ab und zu unmotiviert auf dem Boden.
Wesentlich überzeugender fand ich da schon „Virginia Jetzt!“. Sie begeisterten nicht nur mich, sondern das gesamte Auditorium mit deutschsprachigem Indiepop zwischen Weezer, Sportfreunde Stiller und Blumfeld. Mit Songs wie „Fast wie Giganten“ machten sie erfolgreich Werbung für ihr in Bälde erscheinendes Album „Wer hat Angst vor Virginia Jetzt?“ Zudem sind die Jungs großartige Entertainer und unterhielten mit witzigen Stories über den etwas rechtsdenkenden Pensionswirt Herrn Schwanzer. Schade eigentlich, dass „Virginia Jetzt“ nur in Wiesbaden im Vorprogramm von Miles gespielt haben. So müssen kommende Konzertbesucher auch auf das gemeinsam mit Miles dargebotene „Stranger“ verzichten.
Etwas enttäuscht, aber wirklich nur ein wenig, war ich dagegen von Miles. Verständlicherweise spielten sie vor allem Songs aus ihrem neuen Album „Don’t let the cold in“, die allerdings irgendwie nicht so richtig zündeten. Von Miles erwartet der Fan wohl mehr, als anständige Rocker wie „Don’t give up“ oder „Give it away“. War es nicht gerade der hochgradige Popappeal, der die Würzburger zu etwas besonderem gemacht hat und ihnen eine ansprechende Fanbasis eingebracht hat? Zumindest in Wiesbaden waren viele meiner Meinung, gab es doch bei alten Hits wie „Lovesong“, „Pretty day“ oder „Astronaut without a cause“ den meisten Jubel.
23.05.2003 D-Essen - KKC
24.05.2003 D-Muenster - Gleis 22
26.05.2003 D-Hamburg - Schlachthof
28.05.2003 D-Berlin - Magnet Club
29.05.2003 D-Dresden - Groove Station
30.05.2003 D-Leipzig - Ilses Erika
31.05.2003 D-Neustrelitz - Immergut Festival
03.06.2003 D-Regensburg - Alte Mälzerei
04.06.2003 D-Erlangen - E-Werk
05.06.2003 D-Wuerzburg - AKW
06.06.2003 D-Muenchen - Atomic Cafe
14.06.2003 A-Zwentendorf AKW - Nuke Festival
18.07.2003 D-Dornstadt/Ulm-Obstwiesen Festival
19.07.2003 D-Hoyerswerda - Populario Festival
Sven Rindfleisch, 23.05.2003
TRACKLIST
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