Konzertbericht

Favez

Favez

Bielefeld-Forum
28.03.2002

Bielefeld, Forum, kurz vor Einlass. Ein paar wenige Menschen fanden sich vor dem Eingang, und es schien, als sollte das Forum heute sehr leer bleiben. Aber das war nur eine Täuschung. Denn als um kurz nach neun das Schauspiel begann, war die Halle gut gefüllt.

Als erstes traten Sweet Zoe auf die doch recht kleine Bühne im Forum. Die vier Jungs aus der Nähe von Münster boten mit ihrer Mischung aus Emo und lauten Gitarren einen perfekten Opener für den Abend. Zwar begaben sich nur wenige Leute bis vor die Bühne, dennoch ließ sich im allgemeinen Grundtenor herausfiltern, dass der Auftritt durchaus gelungen war. Sie haben sich auch alle Mühe gegeben und der Applaus am Ende sprach ebenfalls für sich.

Nachweislich ein unvergesslicher Auftritt war der von Soviac, einer schwedischen Band. Sehr krude spielten die drei Bandmitglieder ihre Instrumente, dazu kam die interessante Benutzungsweise des Instruments Stimme. Soviacs weibliches Bandmitglied zog es nämlich vor, ins Mikro zu schreien - was bei den meisten unweigerlich dazu führte, dass sie sich die Ohren zuhielten. Ein Wunder, dass bei der Aktion kein Glas gesprungen ist...Am Anfang hatten aber wohl doch die meisten der Besucher noch das große Fragezeichen im Gesicht - was ich auch durchaus nachvollziehen kann, da die Band mit ihrem seltsamen Charme irgendwie nicht so recht ins Line-Up passte.

Nach einer kurzen Umbaupause hielten Kevlar Einzug. Sie boten eine in sich stimmige Performance, und legten alles in allem einen sehr sympatischen Auftritt auf die Bühnenbretter. Siegessicher spielten sie Tracks ihres aktuellen Albums "The Great Collapse", und selbst bei denen, die ganz zu Anfang noch gezweifelt haben mögen, lag am Ende ein Ausdruck der Freude im Gesicht. Gute Stimmung herrschte während des gesamten etwa halbstündigen Auftritts, und doch sehr häufig sah man Leute andächtig mit dem Kopf nicken oder die Füße im Takt bewegen. Auf alle Fälle sprach auch bei Kevlar der Applaus für sich.

Zu guter Letzt rockten Favez die Bühne. Auch hier stand alles im Zeichen der Gitarre. Schon ganz zu Anfang versprach alles sehr lustig zu werden. Favez, vor allem ihr Frontsänger, gaben sich redliche Mühe, das Publikum auf Deutsch zu unterhalten, die Ansagen waren meist eine sehr lustige Mischung aus Deutsch, Schwiezerdütsch und Französisch. Da hieß es dann "Rockrch" und nicht mehr einfach nur "Rock". Musikalisch gesehen war ihr Auftritt ein voller Erfolg. Mal andächtig und leise, mal laut und "rockrch"-end. Und das schien auch dem Publikum zu gefallen, denn die Menge ging gut mit und als nach zwei Zugaben die Lichter ausgingen waren sich alle klar, Zeugen eines großartigen Auftritts geworden zu sein.

Alles in allem ein sehr guter Abend mit sehr viel Abwechslung. Vielleicht hat gerade die Mischung der Bands das besondere an diesem Konzert gemacht.

Kathrin Grannemann04.04.2002

TRACKLIST

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