Konzertbericht

Cobra Starship - Fangs up!

Cobra Starship

I Heart Sharks

Fangs up!

Köln, Luxor
18.02.2010

Lange Schlangen schrill gekleideter Wesen drängten rund um den Block beim Kölner Luxor zum Einlass.
Auch im Innereren fanden sich bunte Luftballons unter der Decke.
Ist denn noch Karneval? Nein - COBRA STARSHIP sind in der Stadt.

Die fünf-köpfige Combo rund um Ex-MIDTOWN-Mitglied Gabe Saporta ist schon lange nicht mehr "nur" ein Spaßprojekt. Mit ihren bereits drei Alben, einem unverwechselbaren 80iger Jahre-Gedächtnis-Sound unterlegt mit fetten Beats, so mancher charmanter Choreo und stylischen Outfits machen die Herren und die Dame schon ordentlich was her.

Den Anfang machte an diesem Abend das deutsch-britische Indie-Elektro Kollektiv I HEART SHARKS aus Berlin.
Mit heißen Elektrobeats heizten sie dem Publikum ravemässig ein. Spätestens bei den interaktiven "Kölle" - "Alaaaaaaf" Rufen gelang es ihnen das Publikum zumindest teilweise auf ihre Seite zu ziehen.
Doch es ließ sich nicht verleugnen, dass alle doch nur auf eines warteten - COBRA STARSHIP!
Und die ließen ganz schön lang auf sich warten...

Nach dem unnötig langen Soundcheck, der im Luxor meist sowieso nichts bringt, betraten die COBRAs endlich die Bühne.
Gekreische wurde laut und das Publikum war von Beginn an gleich voll da, bejubelte ihre Helden samt Tanzeinlagen bis hin zu jeder Anekdote oder kleinen Freizügigkeit. Bei jedem Song wurde mitgesungen und geklatscht. Keinen störte es, dass sowohl Gabe als auch Victoria stimmlich schwach rüber kamen. Hier wurde vielmehr Wert auf gute Unterhaltung gelegt und dies wurde definitiv geboten. Selten konnte ich eine so ausführliche Interaktion mit dem Publikum beobachten: da wurden doch glatt (gefühlte) 10-minütige Reden zwischen den Songs geschwungen und dies nicht nur einmal, nein, fast vor jedem Song wurde tief Luft geholt und aus dem Nähkästchen geplaudert. Ob es nun um die Musikfernsehn- oder Radiopräsenz ging, um Erfahrungen mit Fans oder einfach nur Small-Talk - bei Sprüchen wie "I wasn't born cool, I'm still a nerd" oder "Zu-GABE - that's me" konnte man nur lächeln.
Letztendlich wurde auch das typische COBRA STARSHIP Zeichen - "Fangs up!" - zelebriert, schließlich ist man eine Familie.

Neben all diesen Reden fand man aber tatsächlich auch etwas Zeit ein paar Songs zu spielen. Die Setlist bot einen guten Mix aller drei Alben und behinhaltete neben dem Titeltrack des neuen Albums "Hot Mess" und der aktuellen Single "Good Girls Go Bad" auch den Debüt-Hit "Bring It (Snakes On A Plane)". Da der Song von mehreren Künstlern lebt (u. a. Maja Ivarsson von THE SOUNDS oder William Beckett von THE ACADEMY IS...) wurde dafür ein Mädel auf die Bühne geholt, um den Rap-Part von Travis McCoy (GYM CLASS HEROES) zu übernehmen. An sich eine wunderbare Idee und die Gute hat dies auch bravourös gemeistert, doch die lange Unterbrechung (natürlich war auch hier eine Einleitung nötig) kostete dem Song einiges an Dynamik...schade.

Fazit: Gute Songs in stylischer Verpackung - aber lieber 1-2 Songs mehr raushauen als sich in Geschichten zu verlaufen, dafür ist ja dann noch nach dem Konzert genug Zeit.

Ines Dörrenhaus22.02.2010

TRACKLIST
01 City Is At War
02 Pete Wentz Is The Only Reason We're Famous
03 Nice Guys Finish Last
04 Kiss My Sass
05 Kinda Guy
06 Wet Hot American Summer
07 Church Of Hot Addiction
08 Send My Love To The Dance Floor
09 Smile For The Paparazzi
10 Bring It (Snakes On A Plane)
11 Hot Mess
12 Guilty Pleasure
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13 The Scene Is Dead, Long Live The Scene
14 Good Girls Go Bad

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