Konzertbericht

Okta Logue

Auf Zeitreise mit Okta Logue

Darmstadt, Centralstation
17.05.2013

Freitagabend in der fast ausverkauften Centralstation in Darmstadt: Die Zeichen stehen auf Zeitreise, denn Okta Logue wollen bei der Releaseparty ihres neuen Albums „Tales of Transit City“ in die Welt der 60er Jahre entführen. Zuvor hatten bereits Bees Village als Vorband mit herausragendem, mehrstimmigen Gesang für eine bezaubernde Atmosphäre gesorgt.

Dann geht die Zeitreise los. Wabernde Elektrobeats kündigen gleich die neue Single „Transit“ an und Okta Logue betreten die Bühne. Optisch scheinen sie mitsamt den Outfits direkt aus den 68ern hergebeamt worden zu sein und auch musikalisch sind sie nicht weit davon entfernt. „Transit“ markiert gleichzeitig einen der ersten Höhepunkte des Abends, eine Single, die sich ohne viele Umdrehungen sofort in die Gehörgänge einschleicht. Die langen Gitarrensolos kündigen den kompakten Durchschnitts-Drei-Minuten-Songs den Kampf an und selbst die Single überschreitet die 6- Minuten-Grenze. Selbstbewusst zeigen Okta Logue eine ganz neue Bandbreite ihrer Musik, die durch Gastmusiker mit Posaune und Trompete ergänzt wird. Vier Gastsänger aus der Vorband Bees Village erweitern immer wieder den Spielraum der Band und treiben das Publikum zu immer neuen Begeisterungsstürmen. Das ausgiebige Touren der letzten Jahre scheint Spuren zu hinterlassen haben, denn der Psychedelic-Blues-Rock der Darmstädter ist spürbar breitgefächerter und internationaler geworden. Gekonnt reihen die Darmstädter die bekannten Songs ihres ersten Albums „Ballads of a Burden“ aneinander und die Spielfreude ist dem Vierer nach der langen Zeit im Studio durchweg anzumerken. Trotz der vielen weitgehend unbekannten dazwischen gestreuten neuen Songs wie „Mr. Busdriver“ geht das Publikum voll mit und groovt wie zu besten Flower-Power-Zeiten. Mal ruhig, mal schnell, die emotionalen Winkelzüge der Songs laden zum Träumen ein und schließt man kurz die Augen, fühlt es sich an als schwebe man über den Zuschauern dahin. Besonders der Song „Let go“ des neuen Albums dürfte für so manchen Fan ein neuer Lieblingsohrwurm werden. Sänger und Bassist Benno Herz präsentiert sich derweil leider etwas wortkarg und lässt stattdessen lieber seinen Bass nebst der markigen Singstimme sprechen.

“Jemand Seilhüpfen?” fragt er gegen Ende und entführt die Zuschauer anschließend mit dem Hit “Bright Lights” in neue Höhen. „But then we lost the tense and woke up, In a dream and bright lights, will paint the sky”- Die Zeilen, die wohl jeder Fan mitsingen kann. Großes Kino ist das, was Okta Logue trotz des jungen Durschnittsalters musikalisch in ihrer fehlerlosen und ausdrucksstarken Performance anbieten.
„Den nächsten Song haben wir zuletzt beim Release-Konzert unseres ersten Album 'Ballads Of A Burden' in der Oettinger Villa gespielt. Es ist heute der richtige Moment es wieder zu spielen, denn es liegt uns sehr am Herzen“, sagt Benno Herz, um den wehmütigen Song „Deal With The Digger“ anzukündigen. Als erste Zugabe spielen Okta Logue ein starkes Cover des Neil Young-Songs „Southern Man“, ehe zum Schluss „Chase The Day“ den gelungenen Abend mit einem Ausrufezeichen enden lässt.

Wer die kurze Auftakttour verpasst hat, Okta Logue spielen im Herbst groß auf in Deutschland:
30.08. Fischbachtal / Nonstock Festival
03.09. Saarbrücken / Garage
04.09. Konstanz / Kulturladen
05.09. Ulm / Roxy
06.09. Würzburg / Café Cairo
07.09. Wiesbaden / Schlachthof
10.09. Hannover / Café Glocksee
11.09. Bremen / Tower Musikclub
12.09. Kiel / Schaubude
14.09. Dresden / Beatpol
02.10. Nürnberg / MUZ
03.10. Freiburg / White Rabbit
04.10. Augsburg / Kantine
05.10. Weinheim / Café Central
25.10. Osnabrück / Bastard Club
26.10. Neumarkt i. d. Oberpfalz / Cooper’s
27.10. A-Wien / die Brut
06.11. Leipzig / Werk 2
07.11. Frankfurt / Zoom
08.11. München / Atomic Café
09.11. Stuttgart / POPNOTPOP Clubfestival