Konzertbericht
Insane
Apron
Schweinemetal spreading all over the world !!!
Pasing - Aqu@arium
17.11.2006
Wunderbare Zeiten, in denen neue Götter geboren werden, die Musiklandschaft in Schutt und Asche zu legen und auf dem neu entstanden fruchtbaren Boden wie der Phönix aus der Asche emporzusteigen. Wer in den Genuss kommt solchen Veranstaltungen beizuwohnen kann sich redlich Glücklich schätzen. Ein bisschen Musikgeschichte wir im kleinen immer noch geschrieben. In diesem Fall von den Crossover-Madman-Rockern von Apron und den schweinemetalllllllllenden super irre mega fiesen Schwergewichtmetallern von Insane. Mitten im Pasinger Jugendzentrumsaqu@rium rockte man sich jeden Tropfen Flüssigkeit aus dem gestählten Körpern.
First things first: Apron. Irgendwo zwischen netten Jahrmarktsmelodien, Manson, Cobains göttlichem Geschrei und einem sich am Boden selbst massakrierenden Sänger. Fast fühlt man sich als bekomme man jeden verfügbaren Funken Fegefeuer mitten auf die Fresse. Apron präsentieren sich live als alleszerfetzendes Monster, dass kein Stück Dreck auf dem anderen lässt. Mr. Metzgermeister lud an diesem Abend zum Schlachtfest. Man hätte sich am liebsten selbst die Haut vom Knochen schälen wollen um der Band den nötigen Tribut zu zollen.
Den brachialen Hintergrund schafft Andy Kuhn an den Drums einen wummernden, schädelspaltenden Sound. Fast scheint es als würde er um seinen verdammten Seelenfrieden spielen, er könnte ebenso gut seinem Kit mit der Axt das Fleisch von den Rippen prügeln – Freak out pur. Dazwischen quietschen und brettern baumdicke Gitarrenwände durch die blutgeschwängerte Luft, während sich der Frontherr kaum zwischen den unendlichen Möglichkeiten entscheiden konnte eine Portion Violence nach der anderen auszuspucken.
Mr Freakshop, persönlich, Frontschürze Tommy agiert irgendwo zwischen der Unschuld einer Alice im Wunderland, Jim Morrisons Gesangsqualität und einem Ed Gain, der mit einem sanften Lächeln auf den Lippen seinen Gegenüber mit der Kettensäger zweiteilt. Und man könnte ihm dafür nicht mal böse sein. Apron sind irgendwas zwischen Slayer, Mike Patton und Horror Shoh, einem Orgasmus auf der Schlachtbank, Sex im Fleischwolf, Apron sind die reinste Form, die Essenz der ursprünglichen Seelengewalt. Motherfuckin´ Pain!!!!
Von der komplett anderen Seite rollten Insane das Schlachtfeld auf. Nachdem man die letzten Leichen der vorangegangen Schlacht notdürftig zur Seite geräumt hatte, wurde man gleich aufs neue von einer Arme Dampfwalzen überfahren. An Insane kommt man weder theoretisch noch praktisch vorbei und ihre Live-Darbietungen sind ohnehin Legende. An diesem Abend enterten vier Rednecks (Yeeeeeeeeeeehaaaaaaaaaaaa!!!) in Latzhose die Bühne und übten sich umgehend im Square Dance, ganz zur Freude der Anwesenden. Lachen, Amüsement und dergleichen war natürlich wieder streng und bei Strafe verboten. Ohnehin klar.
Augenblicklich füllte man sich in die Scheune um die Ecke versetzt, wo Insane zwischen Heu und Traktor munter jeden Strohhalm unter einigen Tonnen Metall zerquetschten. Selbst der ungeneigte Hörer wird sich dem vor Blut und Sarkasmus triefenden Western Squaredance Gemetzel nicht entziehen können. Mindestens genauso logisch, dass die Klassiker nicht fehlen durften: „Es regnet Blut“ , „Ich will dich sterben sehen“, oder „Es ist kein Gott“ nicht fehlen durften Nebenbei nahmen sich Insane gleich mal die Frechheit und bauten einen netten Fetzen „A Life Divided – Ordinary“ mit ein.
Doch auch wenn die kostümtechnischen Fähigkeiten der Combo schon mythische Ausmaße annehmen, musikalisch mach Insane auch schon lange keiner mehr etwas vor. Knietiefe 7-Siebseiter blasen einem die Beine weg, dazwischen grunzt Frontteufel Dr. TheuerkoRn jedem die Haare vom Kopf, während Dampfwalze Ronny „Motherfucking-unzählige-Sneardrums-Besitzer-und-seinem Schlagzeug-immer-Schmerzen-Bereiter“ auf Fellen und Becken für die Meisterschaft der Ölfässer-Flachklopfer übt. In diesem Sinne kann man Insane nur in einem Punkt widersprechen: Es ist kein Gott. Oh doch. Insane.
TRACKLIST
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