Konzertbericht

Amanda Rogers - & the Sketchy Indians

Amanda Rogers

& the Sketchy Indians

Dortmund, FZW
13.06.2008

"i have no power" - eine glockenklare und zerbrechlich wirkende Stimme spricht aus der zarten Person hinter dem E-Piano und "beschwert" sich leise kichernd, dass ihr die Stromzufuhr fürs Begleitinstrument verwehrt wird. Das ist Amanda Rogers aus den USA und nach kurzem Technikchaos und einer kleinen Feedbackattacke (Freitag der 13te fordert seinen Tribut...) hat sie ihre Power und damit kann das Konzert losgehen. Am Anfang reihen sich ein paar solo vorgetragene, stille und recht melancholische nummern aneinander, schmiegen sich zu einem sanften Einläuten des Konzertabends zusammen. Das leider nicht ganz so zahlreich erschienene Publikum wiegt sich zu den hellen Pianoklängen und staunt welch kraftvoll schöne Singstimme nun aus dieser zarten Person ertönt. Nach einer Weile holt sich Amanda Verstärkung auf die Bühne, die Sketchy Indians, ihre Begleitband. Das sind 4 gutaussehende junge Burschen, die rein äußerlich betrachtet jedem erdenklichen College-Summer-Lovestory Film entsprungen sein könnten und irgendwie genauso putzig wie Amanda Rogers selbst wirken.

Drums, Akkustikgitarre, E-Gitarre, Bass untermalen ab jetzt die Klänge der Songwriterin aus "the road is my home", United States. Der Sound ist tadellos warm und klar und so setzt sich das reine Hörvergnügen auch mit Band ohne Pause fort. Neue Songs wie der wunderschöne Hit "This Beauty" oder das neckische "Hibernating" strömen in den Raum und fordern vom Publikum begeisterten Applaus ein, der gerne gewährt wird. Sehr gerne. Der Mix aus Pop, Americana, Country und Jazz, über welchem natürlich zu jeder Sekunde die fantastische Stimme von Frau Rogers thront, fährt ins Herz und hinterlässt dort wärmende Spuren. Und nachdem die letzten Töne der eigenen Songs eindrucksvoll verklungen sind, kommt die kleine Amanda noch einmal auf die Bühne um sich fast dafür zu entschuldigen, dass jetzt noch ein Song kommt, den sie nicht geschrieben hat. Es ist der Song "Creep" von Radiohead. Und sie spielt ihn unglaublich toll. Und singt ihn noch toller. Dass man Gänsehaut bekommt von Kopf bis Fuß. Am Ende bleibt ein Konzert voller Eindrücke und ein Autogramm auf der CD "Heartwood", welche ebenso wie ein Besuch einer Amanda Rogers Show uneingeschränkt zu empfehlen ist.

Bogatzke 14.06.2008

TRACKLIST

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