Interview
William Hut
Interview mit William Hut - Tour mit den Poor Rich Ones im November!
William Hut, Sänger der Poor Rich Ones, hat gerade sein erstes Solo-Album "Road Star Doolittle" veröffentlicht. Meiner Meinung nach eine hervorragende Ode an die Schönheit der Melodien, die Huts Stimme noch erheblich steigern kann. Im Rahmen der Tour mit den Poor Rich Ones im August nahm sich William Hut die Zeit, um ein E-Mail-Interview für Bizarre-Radio zu geben.
B-R: Wie sind die Live-Auftritte mit den Poor Rich Ones in Deutschland in diesem Sommer verlaufen? Wie wurdet ihr vom Publikum aufgenommen?
William: Es ist jedes Mal großartig in Deutschland zu touren. Das deutsche Publikum ist wirklich sehr freundlich, nett und unterstützend was ausländische Bands betrifft, die in Deutschland Konzerte geben. Die Poor Rich Ones waren bereits drei mal hier auf Tour in diesem Jahr, und diesen Herbst, im November, kommen wir wieder zurück. Ich sehe hier einen riesengroßen Markt, der für alle möglichen unterschiedlichen Musikstile offen ist, und das bin ich von zu Hause in Norwegen nicht gewohnt. Norwegen ist dafür zu klein.
B-R: Habt ihr bei euren Poor Rich Ones-Auftritten ebenfalls Songs aus deinem Debütalbum „Road Star Doolittle“ gespielt oder nur von der Band stammendes Material?
William: Während der Tour mit den Poor Rich Ones haben wir nie Songs von meinem „Road Star Doolittle“ gespielt. Ich glaube auch nicht, dass das jemals passieren wird. Was jedoch gleichzeitig schade ist, weil es einige wundervolle Lieder auf diesem Album gibt.
B-R: Sind demnächst Zusatzkonzerte geplant, um für dein Debüt Werbung zu machen? Wird Deutschland dabei berücksichtigt? Welche anderen Länder werden noch dabei sein?
William: Ich werde nicht nach Deutschland kommen, um für meine Platte zu werben (leider). Aber wie ich schon sagte, die Poor Rich Ones kommen ja im November, um mit einigen Freunden von uns – es könnten vielleicht Sister Sonny sein aus Bergen, Norwegen - zu touren. Ich werde darüber hinaus drei Promotion-Gigs in London geben nächste Woche.
B-R: Hast du vor, auch in den USA aufzutreten (da dein Album dort ebenfalls veröffentlicht wird)?
William: Ich weiß, dass die Plattenfirma etwas dort drüben plant, und natürlich würde ich sehr gerne dort hin fahren, um das Album zu promoten. Ich würde auch sehr gerne nach Deutschland kommen, aber momentan passiert eine ganze Menge um die Poor Rich Ones. Wir werden in diesem Herbst ein neues Album aufnehmen und in Norwegen, Großbritannien, Frankreich und Deutschland auf Tour gehen. Aber ich verspreche jedem, dass es einige W. Hut Gigs geben wird diesen Herbst. Und wenn ich solo unterwegs bin, dann sind das nur ich und Björn, der Keyboard-Player der Poor Rich Ones.
B-R: Wie ist die Idee entstanden ein Solo-Album aufzunehmen? Geht sie auf einen langfristigen Plan zurück?
William: PRO´S Bassist ist letzten Mai Vater geworden, und wir hatten etwa einen Monat Pause. Das hat mich derartig inspiriert, so dass ich einfach irgendetwas tun musste. Und so habe ich in diesem Zeitraum das Album geschrieben, aufgenommen und die Remixe gemacht. Es war eine stürmische und völlig andere Erfahrung für mich und unterschied sich komplett von der Arbeitsweise mit den PRO.
B-R: Was oder wer ist gemeint mit „Road Star Doolittle“?
William: Was soll ich dazu sagen? Gefällt es euch? Ich nehme an, dass ich der „Road Star Doolittle“ bin....vielleicht aber auch nicht.
B-R: Haben die Jungs der Poor Rich Ones auf deinem Album mitgewirkt (da sie bei den Danksagungen auf deiner Platte erwähnt werden)? Wenn ja, hast du sie gefragt, oder haben sie von selbst angeboten mit dir zu arbeiten?
William: Die ganze Idee dieses Albums bestand darin, als ein Musiker zu wachsen, ebenso wie als Musiker bei den Poor Rich Ones. Das ist die erste und einzige Erfahrung, die ich außerhalb der PRO gemacht habe, und ich denke, dass es mir gut getan hat. Ich glaube, dass es den Jungs anfangs nicht so gefallen hat, dass ich solo etwas veröffentliche, aber ich weiß, dass es jetzt in Ordnung ist – von ihrer Seite. Der Keyboard-Player, Björn, ist der einzige der PRO, der auf der Platte mitspielt. Aber jeder der Jungs verdient von mir ein großes „danke schön“, da sie mich arbeiten ließen für das Album.
B-R: Werden neben „Scarlet“ weitere Songs aus deinem Debütwerk veröffentlicht? Gibt es für die Single bereits ein Video?
William: Ich habe dafür kein Video, aber ich weiß, dass es einige Leute gibt, die mit diesem Lied arbeiten möchten. Wir werden´s sehen.
B-R: Wie hat sich die Idee entwickelt, Lisa Germanos „Wood Flowers“ zu covern?
William: Lisa Germano ist seit langem eine meiner Lieblingskünstlerinnen, und es ist meiner Meinung nach eine Schande, dass sie niemand kennt. „Wood Flowers“ ist ein wunderschöner Song und er passt außerdem perfekt zu meiner Stimme. Die Poor Rich Ones haben 1999 auch mal einen Lisa G.-Song gecovert. Es wurde auf einer EP aufgenommen, die wir damals eingespielt haben.
B-R: Hast du irgendwelche Lieblings-Songs auf deinem Album?
William: „Scarlet“ und „Too Many“.
B-R: Hörst du dir deine eigenen Werke gern an?
William: Da bin ich mir nicht so sicher. Es passiert nicht sehr oft. Aber manchmal macht es schon irgendwie Spaß.
B-R: Hättest du etwas dagegen, wenn ein Künstler deine Songs covern würde? Wie wäre es z. B. mit A-Ha als Gegenzug (aufgrund der PRO-Version von A-Ha´s „Hunting high and low“)?
William: Es würde mich sehr freuen, wenn ich jemanden hörte, wie er einen meiner Songs oder einen der Poor Rich Ones aufnehmen oder spielen würde. Das wäre fantastisch!!
B-R: Verglichen mit „Happy Happy Happy“ habe ich nicht sehr viele musikalische Unterschiede entdeckt, abgesehen davon, dass dein Solo-Werk eine Spur mehr minimalistischer ist, was die Instrumentierung betrifft. Wolltest du dich stärker auf deine Stimme konzentrieren als auf die instrumentale Begleitung?
William: Es war vielmehr das Vorgehen beim Aufnehmen der Platte, das den großen Unterschied zwischen Hut und den PRO ausgemacht hat.
B-R: War es schwieriger, ein Album ohne die Poor Rich Ones aufzunehmen? Welche Änderungen sind dir beim Aufnahme-Prozess aufgefallen?
William: „Happy Happy Happy“ aufzunehmen dauerte etwa zwei Monate; für die Aufnahmen zu „Road Star Doolittle“ habe ich ungefähr zwei Wochen gebraucht. Ich denke, das sagt Einiges. Es war nicht schwieriger, es war einfach anders.
B-R: Müssen Fans der Poor Rich Ones jetzt befürchten, dass es die Band in Zukunft nicht mehr geben werde, oder sind diese Sorgen unbegründet?
William: Die Poor Rich Ones sind mein Leben, demnach drücke ich es folgendermaßen aus: ‚Don´t worry be happy happy happy.‘ Die PRO haben gerade erst angefangen..
B-R: Bist du mit anderen musikalischen Projekten beschäftigt außerhalb der Poor Rich Ones?
William: Im Moment nicht, ich versuche mich auf die Aufnahmen zum nächsten PRO-Album zu konzentrieren.
B-R: Welche waren deine früheren Joberfahrungen, bevor es die Poor Rich Ones gab?
William: Nicht wirklich viele, und glaub mir, nichts, worüber man schreiben müsste.
B-R: Welche Musik hörst du privat? Welche Bands haben dich am meisten inspiriert?
William: Jetzt gerade höre ich mir das neueste Werk der Bright Eyes. Das Album ist fantastisch. Ich bin auch ein Flaming Lips-Fan, und ihr letztes Album ist wundervoll. Außerdem bin ich schon seit Jahren R.E.M.-Fan, und ich liebe Bands wie The Cure, D. Mode, Spiritualized, Eels, The Clash und viele andere.
B-R: Erinnerst du dich an dein erstes Musikkonzert, das du besucht hast? Welches war es?
William: Ja, ich erinnere mich daran. Es waren The Alarm, während ihrer ‚Spirit of 86 tour‘. Ich war noch ein Kind, war dort mit meinem fünf Jahre älteren Bruder. Nach diesem Konzert habe ich beschlossen ein Musiker zu werden.
B-R: Warst du in anderen Bands, bevor du die Poor Rich Ones gegründet hast?
William: Nein.
B-R: Gibt es irgendwelche Ziele, die du unbedingt in deiner Musikkarriere oder allgemein irgendwann erreichen möchtest?
William: Ich möchte einfach so lange wie möglich irgendwie mit Musik arbeiten. Es ist das Wichtigste in meinem Leben. Ich wüsste nicht, was ich ohne sie tun sollte.
B-R: Was macht dich glücklich? Was bereitet dir Freude in deinem Leben?
William: Freundliche Menschen, denen ich vertrauen kann, Musik und frische Luft. Eine Freundin wäre auch toll.
B-R: Gibt es zur Zeit irgendwelche Künstler, mit denen du gern zusammenarbeiten würdest?
William: Eine Sängerin. Ich denke, dass es das ist, was wir für die nächste PRO-Platte noch suchen. Wir haben ja dieses eine Lied, das ihr alle kennt!!
B-R: Welches war das beste Konzert oder Festival, bei dem du jemals dabei warst? Welches war die beste Show, die ihr je gegeben habt?
William: Ich habe in den letzten Jahren so viele Konzerte gesehen. Ich selbst habe auch sehr viele Auftritte gehabt, solo und mit den PRO. Das ist daher schwer zu sagen.
Bis bald jedenfalls, man sieht sich irgendwo da draußen!! Danke und alles Gute!
B-R: Vielen Dank für das Interview!
Jana Trochta, 26.09.2002
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