Interview
Sodapop
Sodapop - Interview
Ich habe Sodapop mal in ihrem Proberaum besucht und ihnen ein paar Fragen gestellt. Wie sie zur Musik gekommen ist, warum sie nur noch zu dritt sind und was ihre Zukuntspläne für die Band sind, könnt ihr hier nachlesen...
BR: Seit wann gibt es Sodapop eigentlich?
Stefan: Seit 1999.
Tim: Frühjahr '99!
BR: Und vorher gab es ja schon, in der Urbesetzung, die Band "Smile Behind Tears". Warum habt ihr den Bandnamen gewechselt?
Matti: Aufgrund der Musikrichtung. Es passte nicht mehr!
Tim: Das war vorher noch eher Gothic Rock und so!
BR: Wie ist der Name Sodapop entstanden? Hat der eine bestimmte Bedeutung?
Tim: Das ist ne Figur aus dem Buch "Die Outsider".
Matti: Der Name passt auch zur Musik!
BR: Gibts auch Aufnahmen von "Smile Behind Tears"?
Stefan: Ja, wir haben ein Demo gemacht. '98 haben wir das aufgenommen, in Eigenregie auf einem 8-Spur-Recorder.
BR: 1999 habt euer erstes Album "f.e.d." rausgebracht. Unter welchem Label ist das erschienen?
Stefan: Das haben wir auch komplett in Eigenregie gemacht. War aber irgendwann auch über ein Mailorder erhältlich. Wir sind halt zu Modern Noise gegangen und da wurde das dann vermarktet.
BR: Als was beschreibt ihr euren Stil?
Tim: Das kann Stefan immer am besten. (Stefan lacht)
Matti: Auf jeden Fall Alternative/Rock-Bereich, würd ich sagen...
Stefan: Alternative-Punk-Pop..
Matti: Ist schwer zu sagen...
Stefan: ...Action Pop! Genau!
BR: Woher stammen die Ideen für eure Texte?
Stefan: Diese Frage ist mehr an Herrn Agel (Anm.: Matti) gerichtet.
Tim: Normalerweise ist Matti der Mensch, der hier 90% der Songs zum Proben abstimmt und den Rest bearbeiten wir hier gemeinschaftlich.
BR: Haben die Songs ne tiefere Bedeutung?
Matti: Es geht hauptsächlich um Mädels, allgemeine Probleme, Beziehungskisten...
Tim: ...Spaß am Leben auch... Alltägliche Dinge eigentlich.
BR: Akkorde schreibt ihr ja nich auf. Wie kommt ihr dann zu den Stücken?
Matti: Wie gesagt; Meistens bring ich den "Rohsong" mit, dann besprechen wir das und jeder gibt seinen Senf dazu... Dann wird je nachdem was bei rum kommt, mal hier und da noch was verändert.
Stefan: Den Aufbau machen wir dann gemeinsam...
Matti: ...Aber Text und Melodie bleibt eigentlich stehen.
BR: Die neue CD ist ja ne Demo-CD, die ihr an viele Plattenfirmen geschickt habt. Gibt es schon Interessierte Firmen?
Stefan: Wir haben so ungefähr 50 Stück weggeschickt und haben bis jetzt nur 7 Absagen gekriegt. Da ist noch total viel unbeantwortet.
Matti: East-West wollt sich innerhalb von vier Wochen nochmal melden, ist aber nicht passiert.
Stefan: Mit Vielklang war es genau das gleiche. Ich denke wir werden auch eher an die kleineren Label gehen müssen. Wir haben ausschließlich an die großen Labels geschickt, wie BMG, Roadrunner, Columbia... und das ist einfach ne Spur zu hoch für uns.
Matti: Wir haben zu hoch gestapelt.
BR: Und wer hat die CD produziert?
Matti: Der Roman Schönsee aus Stuttgart. So heißt der gute Herr.
Tim: Im "Beautiful Lake Studio"
Stefan: Auf der CD steht zwar "Produced by Sodapop"...
Tim: Aber das war in Gemeinschaftsarbeit. Sodapop und Roman Schönsee.
Matti: Also, er hat bei den Songs noch ne Menge mitgemischt.
BR: Aber durch die Musik verdient ihr ja nicht so viel Kohle. Als was arbeitet ihr denn?
Stefan (lacht): Timmy ist Betrüger! Der ist "Betrüger" von Beruf! (alle lachen)
Tim: Bin Versicherungskaufmann bei der Lippischen, in der Ausbildung.
Matti: Ich arbeite an einer Sonderschule als Integrationshelfer.
Stefan: Ich bin Erzieher.
BR: Und wie klappt das Zusammenleben zwischen Privat- und Bandleben?
Stefan: Das ist manchmal gar nicht so einfach. Im Moment geht es, weil wir auch nicht so viele Shows zu spielen haben, aber als wir noch beim Label in Bayern waren und dann immer runterfahren mussten für ein Wochenende, da war halt immer ein ganzes Wochenende weg und mit Freundin und so ist das irgendwann schwierig.
Tim: Und dann gibts auch schon mal Auseinandersetzungen... So kleine Reibereien.
BR: Und habt habt ihr noch Zeit für Hobbies nebenbei?
Stefan: Das hier ist unser Hobby. Also andere Hobbies wüsst ich nicht...
Matti (widerspricht): Doch natürlich haben wir Zeit für Hobbies. Wir proben doch nur einmal die Woche, oder nicht!? Also ich gehe mindestens drei Mal die Woche zwei Stunden zum Sport. Dann fahr ich noch Skateboard...
Tim: Na gut, wenn wir dabei anfangen dann fahr ich noch Mountainbike...
Matti: Das sind doch Hobbies
Stefan: Ich versuche, wenn ich Zeit hab Downhill zu fahren, aber das ist im Moment auf Eis gelegt.
BR: Nochmal zur CD; Ihr habt ja "Recover" neu aufgenommen. Was haltet ihr generell von Coverversionen? Würdet ihr Lieder von anderen bands covern?
Stefan: Ja, das ist in Arbeit. Wir sind gerade dabei "Major Tom" von Peter Schilling zu covern und wir glauben, dass das eine sehr geile Sache wird.
Matti: Aber es sollten nur alte Songs sein, die jeder kennt und nicht irgendwie... was weiß ich... von beispielsweise den Donots oder von neueren Bands, sondern eher aus den 80ern.
Tim: Wir suchen halt eher nach alten Stücken, es sollte schon aus den 80er Jahren oder so herkommen.
Stefan: Wir suchen bestimmt schon seit einem Jahr nach einer geeigneten Coverversion, aber so ganz einig sind wir da nie geworden. Das ist eigentlich das erste Mal, dass wir sowas in Angriff nehmen wollen.
BR: Mit welchen Bands würdet ihr eigentlich gern mal zusammen arbeiten?
Stefan: Mit Rock'n'Rolf von Running Wild würd ich gern mal zusammen arbeiten.
BR: Gibt es Vorbilder die euch in eurer Musik beeinflusst haben?
Stefan: Doch die gibts bei uns, ganz klar! Das ist die Band Pyogenesis. Die haben wir vor vier Jahren kennen gelernt. Wir fanden die Musik einfach so geil und sind halt zu Konzert gefahren und haben die da kennen gelernt und ich denke, dass sie unsere Musik und uns auch ein bisschen beeinflusst haben. Auf jeden Fall!
Tim: Mit Sicherheit. Man hat auch da die ersten Anregungen geholt. Der Roman Schönsee aus dem Studio war übrigens früher auch Mitglied bei Pyogenesis.
BR: Und was hört ihr selbst so für Musik?
Tim: Also ich bin eigentlich ein Mensch, der fast ausschließlich Gitarrenmusik hört.
Stefan: Komm, jeder sagt jetzt seine Lieblingsband, Timmy: ?
Tim: Also eine Lieblingsband hab ich nicht. Das wären zu viele.
Matthias: Kann ich gar nicht sagen. Das ist von ganz hart wie Biohazard oder Ill Nino bis Hip Hop. Alles querbeet, alles was sich gut anhört.
Stefan: Ja, schon alles querbeet, aber eine der Bands die mich sehr bewegen sind ganz klar Running Wild und der größte Guru der Musikgeschichte ist Falco, meiner Meinung nach. Aber sonst hör ich auch alles.
BR: Wie lange macht ihr selbst schon Musik?
Tim: Das sind ein paar Jahre... Mal überlegen. Wann haben wir denn angefangen? Sieben Jahre!?
Matti: Ja das müssten jetzt so sieben bis acht Jahre sein.
Tim: So '96 ungefähr muss das losgegangen sein.
Matti: Gitarre spiel ich seit sechs Jahren und bin nach zwei Jahren bei den Jungs hier eingestiegen, als sie noch "Search For Romance" hießen.
BR: Und wie seid ihr dazu gekommen Musik zu machen?
Tim: Angefangen hat das alles bei uns oben in Wahmbecker Heide. Als wir noch alle kleine Bengels waren, da hatte sich Andreas Nold mal eine Gitarre gekauft und dann haben wir uns irgendwann mal entschlossen eine Band zu gründen. Das war ähnlich wie bei den Toten Hosen. Wir haben eigentlich mehr ausgelost wer was macht. Andy konnte schon mal Gitarre spielen, oder hatte jedenfalls eine Gitarre. Und Stefan wollt schon immer mal Schlagzeug spielen und auf mich fiel dann halt Bass und Gesang. So ist das alles losgegangen. Und so hat sich das alles dann entwickelt. Ganz früher war noch Andy kleine Schwester Karen Nold bei, die hat dann erst Bass gespielt, ich hab nur gesungen. Das war noch Death Metal.
BR: Was wollt ihr mit eurer Musik erreichen? Irgendwas bestimmtes?
Tim: Geld! (alle lachen)
Stefan (scherzt): Geld, Reichtum und Anerkennung!
Tim: Das ist ja einfach nur Hobby. Wenn man merkt, dass es den Leuten Spaß macht... Eigentlich vor viel Publikum spielen.
Matti: Ja das macht Spaß. Viele Konzerte, mal ne kleine Tour... Ein wenig Geld, eine kleine Plattenfirma, das wär so unser Ziel. Einfach was draus machen; Aus einem Hobby den Beruf machen!
Tim: Leute erreichen, je mehr desto besser!
BR: Nach "f.e.d." ist ja Andy ausgestiegen. Was ist der Grund dafür?
Matti: Das waren Reibereien in der Band...
Tim: Das war damals genau der Punkt, wo auch dieses Management aus Bayern, "Modern Noise" kam und das hatte Andy keine Lust mehr zu. Er wollte halt ein bisschen Musik machen, einmal im Momant ein Konzert, wenn es hoch kommt und als es dann noch hieß, von dem Management aus, dass ne Tour geplant wäre... das war Andy einfach alles zu stressig, da kam er nicht mit zurecht.
Stefan: Ja, das hat sich halt einfach so zerschlagen. Er hatte nie mehr richtig was gemacht, wir konnten uns auf ihn nicht mehr verlassen und das hat ja einfach keinen Sinn.
Matti: Er wollte auch wieder die Musikrichtung wechseln, wieder in den alten Bereich zurück gehen. Also ein bisschen härter spielen. Es ging immer stark hin und her.
BR: Aber ihr seid noch gut befreundet, oder?
Matti: Jaja, Andy ist ein guter Freund, auf jeden Fall!
Tim: Persönlich läufts ja super!
BR: Danach kam Jan an die Gitarre und der ist jetzt auch ausgestiegen. Wieso macht er nicht mehr mit?
Stefan: Das ist ungefähr der gleiche Grund. Wir haben halt völlig unterschiedliche Interessen in Sachen Musik und das hat man eben auch bei uns gemerkt.
Matti: Jan geht auch in die ganz andere Richtung. Er hört hauptsächlich harte Musik und hatte auch eigentlich kein Interesse an unserer Musik.
Tim: Er hat sich auch nicht groß in die Band eingebracht. Im musikalischen Bereich schon mal gar nicht.
Matti: Und, man muss auch sagen, er war der erstbeste der in die Band reinpasste damals. Wir kannten keinen anderen Gitarristen, wir brauchten einen und da haben wir halt Jan, den wir auch persönlich kennen, sofort gefragt. Aber der Ausstieg beruhte auf Gegenseitigkeit. Es war nicht so, dass wir ihn rausgeschmissen haben.
Stefan: Es gab einfach ganz viele Reibereien, diesbezüglich, und da haben wir Vier uns halt gedacht, wir ziehen lieber vorher die Reißleine, bevor es richtig knallt und dann auch die Freundschaft im Arsch ist.
Tim: Genau, bevor es halt in den privaten Bereich überschlägt. Weil, wir haben mit Jan schon noch Kontakt, es ist nicht so, dass wir ihn aus unserem Leben geschmissen haben.
Matti: Es fehlte ihm an Engagement. Er hat herzlich wenig dazu beigetragen.
BR: Ihr seid ja nur noch zu dritt. Wie geht es jetzt weiter?
Tim: Wir wollen es zu dritt auf jeden Fall erstmal probieren. Wir probieren jetzt erstmal einige Sachen aus. Strukturieren vielleicht ein, zwei Songs ein bisschen um. Wir wollen aber auf jeden Fall so bleiben, weil wir uns überlegt haben; Studio-Sachen funktionieren so wunderbar, das Proben läuft super ab und wir müssen jetzt einfach mal gucken, wie es live funktioniert. Wir werden dann auf jeden Fall mal eins, zwei Konzerte zu dritt spielen, uns darauf vorbereiten und dann auch gucken ob das so funktioniert. Und wenn das live nicht hinhauen sollte, sound-technisch oder was weiß ich, muss man halt gucken, ob man sich vielleicht nicht doch wieder einen vierten Mann sucht.
Matti: Aber die Gitarre fehlt ja definitiv, aber lieber eine Gitarre und dafür bestes Verständnis!
Stefan: Wir haben im Prinzip Angst davor, dass es irgendwann wieder so läuft.
Matti: Wir immer Schwierigkeiten mit dem vierten Mann, von Anfang an.
BR: Und sind schon Konzerte geplant?
Tim: Nein, im Moment nicht. Wie gesagt, wir müssen erstmal umstrukturieren.
Stefan: Wir haben uns auch erstmal konzentriert, die Demo wegzuschicken und das andere ist da eben auf der Strecke geblieben.
BR: Auf der neuen CD sind ja auch Synthies und Keyboard. Wie klappt das denn, wenn ihr live spielt?
Stefan: Das klappt, seit wir im Studio waren sehr gut. Das läuft alles Halb-Playback ab. Ich spiel eben auf Click live und das klappt alles hervorragend.
Matti: Sind ja auch nur vier Songs.
Stefan: Aber für die Zukunft, wenn wir wieder einen vierten Mann aufnehmen, wird dieser auch den Synthies live spielen, weil wir auch vorhaben öfter etwas mit Synthies zu machen, nicht ausschließlich, aber nach Lust und Laune eben!
BR: So, das wars auch schon. Vielen Dank!
Simon , 01.02.2003
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