Interview

Rising Down - Rising Down - Interview

Rising Down

Rising Down - Interview

Da wir nur die Biographie über Daniel gefunden haben, wäre es nett, wenn sich jetzt jeder ein wenig selber
vorstellt!

Thomas: Ich bin der Basser. Ich habe nur beim Boneman zugeschaut wie der früher Musik gemacht hat und als bei denen
einer aus der Band geflogen bzw. gegangen ist, habe ich mir ein Instrument geschnappt und habe einfach mit gespielt bis es
dann etwas besser wurde und dann habe ich mich entschlossen Musiker zuwerden. Später hat mich dann meine Mutter
angeschrieen ich sollte doch etwas lernen und somit habe ich meinen Zivildienst angefangen.

Hans: Habe mit 6 Jahren angefangen Schlagzeug zu spielen und mit 10 war ich auf meinen ersten Konzert, „Kiss“ mit „Iron
Maiden“. Zwischen dem 13ten und 14ten Lebensjahr fing ich dann an in Holland, ich komme ja aus Holland, in
verschiedenen Bands zu spielen, als Schlagzeuger und ab und zu als Gitarrist. In Deutschland habe ich dann den Boneman
kennen gelernt, witziger weise auf einem Machine Head Konzert, und wir haben uns gut verstanden. Habe dann Schlagzeug
bei denen gespielt oder auch gesungen und so hat es sich ergeben das ich bei Rising Down singen sollte.

Mario: Komme aus Wien und habe angefangen in diversen Keller Bands Schlagzeug zu spielen, bin vor 6 Jahren nach
Hamburg gegangen und habe dort den Boneman und die anderen kennen gelernt und jetzt bin ich hier.

Daniel: Mario wollten wir schon immer als Schlagzeuger haben, aber wir waren ja damals nicht gut genug für ihn und
deswegen haben wir uns nicht getraut ihn zu fragen. Vor ca. 3½ ist dann unser alter Schlagzeuger gegangen und wir hatten
keinen Bock mehr uns diesen Stress zu machen mit den Schlagzeugern, also haben wir beschlossen jemanden zu fragen, ob er
für einen Gig einspringen würde und den Rest machen wir alles alleine. Und da haben wir dann den Mut gefasst Mario zu
fragen, da er keine Verpflichtungen als Bandmitglied hat, dachten wir er würde eher ja sagen. Und zur Überraschung aller hat
er das getan und ist dann bei und hängen geblieben.

Welche Musikrichtungen haben die Bands eingeschlagen in denen ihr vorher gespielt habt? So ähnlich wie jetzt
Rising Down ?

Daniel: Ganz am Anfang haben wir „The Cure“ und „Metallica“ Cover-Songs gemacht, bis wir dann selber gemerkt haben,
dass es eigentlich cooler ist selber Songs zu machen. Und das waren damals eben Thomas und ich und irgendein
Schlagzeuger der eingesprungen war. Der jeweilige Schlagzeuge hat meistens den Ausschlag gegeben welche Musik wir
spielen, ob jetzt Balladen ,Biohazard oder Hardcore. Und als der letzte Schlagzeuger dann gegangen ist, sagten Thomas und
ich, dass wir jetzt die Musik machen die wir möchten und das ist jetzt Rising Down in Verbindung mit den beiden anderen
Jungs. Da ich früher gesungen oder eher gebrüllt hatte überlegten wir uns, ob es etwas schöner wäre ein wenig Melodie mit
einzubringen, und da kam Mario auf die Idee den Hans als Sänger zu fragen, der ja schon bei einigen unserer Konzerte mit
dabei war.

Welch Einflüsse fließen in eure Musik? Beschreibt sie selber ein bisschen.

Daniel: Ich würde es als harte aber Gefühlvolle Musik bezeichnen. Es ist ein Gemisch aus allem. Mario z.B. mit seiner Heavy
Metall Vergangenheit bringt die Dubble-Base-Gewitter am Schlagzeug ein, die wie bei einer Band von z.B. Fear Factory ganz
normal sind. Hans hat einen sehr melodiösen Hintergrund, singt daher etwas zwischen „Tool“ und „Deftones“. Ich bin groß
geworden mit Bands wie Machine Head und daher sehr Rifflastig und Power corder d.h. harte, einzelne Töne und keine
Melodien mit der Gitarre. Und Thomas ist der stampfende Groover, der aus der Hardcore-Ecke kommt. Jeder bringt etwas
mit ein, und was da raus kommt ist eben Rising Down!

Schreibt ihr eure Texte auf eigenen Erfahrungen basierend? Wovon handelt die Thematik?

Daniel: Die Themen sind ausschließlich Themen die im Kopf entstehen. Entweder aus eigener Erfahrung oder aus
Überlegungen aus den Erfahrungen. Es gibt demnach Texte wo man Erfahrung mit Frauen , Freunden und Bekannten gemacht
hat. Oder in seinem sonstigen Leben, aber durchgängig sind die Texte zurück zuführen auf das eigene „Ich“.

Welche Stimmung wollt ihr damit vermitteln? Eher depressiv?

Daniel: Ich denke das Ziel eines jeden Musikers ist es mit seiner Musik etwas zu berühren. Wir sind mal so mal so. Es gibt
einige Texte die sind so geschrieben, dass nur ich oder Hans sie verstehen. Und es gibt Texte die wurden so verfasst, dass sie
jeder versteht und sich jeder wiederfinden kann. Und das Gefühl in dem jeweiligen Song soll wieder erkannt werden. Es sind
meisten Emotionen und die sind eben sehr Gefühlvoll , aber ich würde nicht depressiv sagen.

Hans: Es ist ja so, der Daniel hat die meisten Texte alleine geschrieben und als ich später dazu kam musste ich erst den Text
ein paar mal durchlesen damit man die Thematik versteht und es richtig rüberbringen kann. Für das nächste Album werden
wir mehr Texte zusammen schreiben. Die Musik die wir machen ist nun mal hart und da kann man keinen ach so fröhlichen
Text drauf schreiben. Das geht einfach nicht.

Ist es richtig, dass ihr 2002 ein neues Album rausbringen wollt?

Daniel: Das ist definitiv richtig!

Und gibt es in Bezug auf die Vergangenheit große Veränderungen auf diesem Album? Daniel: Yo. Hans und Mario
sind unsere Veränderung. Wir hatten ja schon zwei Platten gemacht, also ein komplettes Album und eine EP mit nur 3 Songs.
Das erste ist entstanden als wir noch unseren Hardcore Schlagzeuger hatten und das zweite ist entstanden, als wir unseren
alten Schlagzeuger haben gehen sehen. Und sagten, Thomas und ich machen das komplett alleine, wir haben keine Lust mehr
uns mit den Leuten rum zuschlagen, wenn sie sowieso bald wieder gehen. Da war für uns klar das wir das nächste Album
alleine aufnehmen. Als wir dann Mario in der Band hatten und er an dem besagten Tag vorschlug Hans als Sänger
einzusetzen, stellte er die Band vollkommen auf den Kopf und beide trugen auch dazu bei, unseren damaligen zweiten
Gitarristen aus der Band zu komplementieren, den wir nur hatten, weil er früher der Schlagzeuger war und auch Gitarre
spielen konnte. Von dem Tag an war alles vorher Geschichte und Rising Down wurde wieder lebendig. Und das neue Album
wird von der Stilart so wie die Songs aus dem Internet unter www.risingdown.de.

Depeche Mode haben sich früher mit ihren Alben nur einem Thema zu gewendet. Macht ihr das bei euren Alben
auch? Songs nur über eine Thematik schreiben?

Daniel: Ich glaube das Depeche Mode in der Lage sind genügend geile Songs zu schreiben, die sich nur einem Thema
widmen und sie somit ein „Konzept-Album“ heraus bringen können. Ich persönlich würde es langweilig finden ein ganzen
Album über nur ein Thema oder in eine bestimmte Richtung zu machen. Der rote Faden der zu finden ist in unseren ganzen
Songs ist der, dass es um unsere Gefühle geht, die klar im Vordergrund stehen, aber kein ganzes Album ausmachen sollten.
Ich glaube das ist nicht unser Stil. Doch bevor wir uns als Rising Down gefunden hatten, gab es die Überlegung ein
„Konzept-Album“ aufzunehmen.

Ihr kommt bzw. wohnt ja alle jetzt in Hamburg, dem Mekka des Hip Hops wenn man das so sagen kann. Ist es
nicht schwer sich mit eurer Musik Richtung da zu etablieren?

Daniel: Ja, da sprichst du ein lustiges Thema an. Wo ich wieder etwas zu sagen kann: Ich mache ja seit 4 Jahren diese CD
Sampler, „The only die hard remain“, und wir wollen jetzt wieder eine nur mit Hamburger Bands rausbringen, damit dieses
Thema endlich mal gekillt wird, dass es nur Hip Hoper in Hamburg gibt. Ich meine ich habe schon einige von denen auf Partys
und so getroffen und die sind echt nett und OK, aber der Eindruck das es in Hamburg nur Hip Hop gibt ist leider sehr
verkehrt. Es gibt bestimmt genau so viel Soul Bands genau so viele Funk Bands und genau so viele Metall Bands. Es ist nur
ähnlich wie die Sache das alle Grunger aus Seattle kamen, aller Trasher aus L.A. und New-Metall aus L.A. Und 4 Lyn
kommen auch aus Hamburg,

Agnes: Ja aber die sind auch Hip Hop lastig!

Daniel: Ja, stimmt.

Hans: Ja, aber Hip Hop ist doch eher Samy Deluxe, Das Bo , 5 Sterne und Fettes Brot, eben diese ganze Mongo-Clique
das ist Hamburg.

Na gut nächste Frage: Zu eurer Bühnen Erfahrung. Wo seid ihr schon überall aufgetreten?

Thomas: Meine Bühnen Erfahrung, oh man da hätte ich mir beinahe in die Hose gekackt. Also gespielt haben wir schon
richtig viel. Kleine Geschichten in Hamburg wo wir mittlerweile alles abgegrast haben inkl. Sporthalle, Schulhof nur Grünspan
noch nicht. Aber das kriegen wir auch noch hin.

Sonst sind wir auch viel unterwegs gewesen, da unser „Boneman“ ein kleiner Booker war und bei uns ein bisschen gelernt hat
und uns dann mit gebucht hat haben wir die Möglichkeit gehabt viel Auswärts zu spielen. Da haben wir auch viel
Professionalität gesammelt, wie man mit den Leuten umgehet und wie man sich verhält. Und das lernst du eben nur, wenn du
viel auf der Bühne spielst. Das ist etwas ganz anderes als im Proberaum zu sein.

Hans: Wir haben auch schon mit ganz großen Bands gespielt: Farmer Boys, H-Blockx, Guano Apes, mit 4 Lyn haben wir
erst vor kurzem noch gespielt. Letztes Jahr waren wir dann das erste mal mit Slayer unterwegs, dieses Jahr auf der „Tatoo the
Planet Tour“ und dann sind wir jetzt mit Machine Head und I`ll Nino auf Tour, das für I´ll Nino auch die erste Tour ist.

Habt ihr bis jetzt auch schon im Ausland gespielt?

Daniel: In Österreich sind wir ganz bekannt. Und ich glaub im Deutschsprachigen bereich sind wir auch in Belgien sehr
bekannt. Da haben wir vor einem Jahr auf einem Festival gespielt und haben da so heftig abgeräumt, dass wir direkt noch mal
verpflichtet worden sind für das nächste Jahr und da gleich als Co-Headliner gespielt haben. In Österreich haben wir auch ein
paar Festivals gespielt, da kennen uns jetzt auch welche. Es gibt ein paar Leute in Luxemburg mit denen wir auch schon öfter
Konzerte machen wollten, aber das klappt irgendwie nicht, die sagen immer wieder ab. Wir hatten mal geplant ein paar Gigs
in Dänemark oder Schweden zu geben, aber das ist immer ein Haufen Organisation und da sagen wir uns, gehen wir doch
lieber mit Machine Head auf Tour und lassen uns das alles erledigen.

Was war eurer Meinung nach der bedeutenste Schritt in eurer bisherigen Musikkarriere?

Hans: Für die Band denke ich ist das Größe was wir erreicht haben, dass wir uns gefunden haben und für jeden einzelnen in
der Band ist es z.B. schön zu sagen das man schon mit Slayer gespielt hat oder mit Machine Head. Es geht eben um die Band
Rising Down und die Leute lernen uns langsam kennen, gehen ins Internet und Rising Down wird langsam ein Begriff. Es ist
glaube ich das größte Ziel eines jeden Musikers im Plattenladen unter z.B. R die Platte seiner Band stehen zu sehen, in dem
Fall Rising Down, und man geht zum Infostand und fragt, ob die neue Rising Down da wäre und der Verkäufer sagt
die sei ausverkauft. Ich glaube das ist das Größte. Das man ein Begriff wird in der Szene.

Daniel, in deinem Projekt „The only...“ hast du ja einiges in Sachen Lug und Trug mit erlebt. Habt ihr das auch
schon als Band Rising Down selber erfahren? Und was ist genau so verlogen an der ganzen Szene?

Daniel: Alles. Die Musikszene ist ja sehr unterschiedlich. Einiges ist verlogen anderes nicht. Im Endeffekt kämpft jeder für
sich selber. es gibt Leute mit denen verstehst du dich nicht so gut und mit anderen etwas besser oder sehr gut sogar und die
mit denen du dich sehr gut verstehst rammen dir dann das Messer in den Rücken. Das ist verlogen. Aber es passiert in jeder
Szene, sowohl Rock als auch Hip Hop oder Soul. Man lernt nicht so viel von sich selber preis zu geben und das man sich für
jeden kleinen Kram einen Vertrag geben lässt egal um was es geht, damit man abgesichert ist.

In deiner Biographie, Daniel, steht, das die Musikszene jungen unbekannten Bands gegenüber sehr ungerecht
ist. In wiefern und warum?

Daniel: Ich habe damals eben festgestellt, dass du für eine bekannte Band nur 2 Wochen Vorbereitungszeit benötigst um eine
Europa Tour zu organisieren, wo gegen du für unbekannte Bands ohne Label 2 Monate Telefonieren musst, damit die 1 Show
für 150 DM Gage spielen dürfen und das ist ziemlich hart. Und es scheitert meistens daran, das sie keinen Plattenvertrag
hatten oder der Veranstalter nicht bereit war 50 Pf mehr für eine Scheibe Brot auszugeben. Und das ist einfach ungerecht.
Deshalb habe ich dieses Projekt in gang gesetzt, weil so viele Bands gerne spielen würden, aber ihnen werden die Chancen so
schwer gemacht. Wir bekommen das ja auch zu spüren. Wir müssen auch für alles kämpfen. Für jedes Interview im Metall
Hammer z.B. müssen wir hinterher Telefonieren. Aber es gibt genug Magazine auch Onlinemagazine, die sich für solche Dinge
interessieren und dafür bin ich sehr dankbar.

Wir wollen in den nächsten Wochen auf unserer Homepage ein paar unbekannte Bands vorstellen, die noch
keinen Plattenvertrag haben unter anderem auch „Highfly“. Könnt ihr diesen Bands irgendwelche Tipps geben?

Daniel: Die Bands, die noch keinen Plattenvertrag haben, den kann man nur sagen: Bleibt am Ball! Die wenigsten Bands
haben es von null auf Hundert geschafft. Irgendwann kommt für jeden mal die Chance.

Das ihr jetzt mit Machine Head auf Tour seid ist ein Riesen Schritt. Waren die Jungs früher mal richtige
Vorbilder von euch?

Thomas: Für mich war Robb Flynn immer mein Lieblingssänger, der hat eine Hammergeile Stimme der Typ.

Daniel: 1995, der tag an dem ich Hans kennen lernte ging der Sänger an mir vorbei und ich konnte nicht atmen. Ich wollte
schon immer mit denen auf Tour sein. Es sind meine ultimativen Metall-Götter!

Und wie seid ihr dazu gekommen hier und heute Vorband zu sein ?

Daniel: Das war ganz lustig. Wir sind tatsächlich gefragt worden, ob wir nicht Vorgruppe von Machine Head sein wollen. Ich
sagte nur, Spinnst du!

Hans: Ich war derweilen noch mit 4 Lyn auf Tour und bekam einen Anruf. Ich wurde gefragt, ob ich sitze oder stehen würde,
da wir mit Machine Head auf Tour gehen würden. Und da habe ich nur schreien können.


Ein Bericht von Agnes Niemyjski und Jennifer Wenz

12.01.2002

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