Interview

Readymade - Readymade - Interview

Readymade

Readymade - Interview

Als ich die Band Readymade glücklicherweise vor einem Konzert treffen durfte, nutze ich die Gelegenheit
natürlich um Zachary zu interviewen. Was er zur Band, zu Festivals und zu neuen Plänen sagte, könnt ihr hier
nun nachlesen....

BR: Wie lange spielt ihr schon eure Instrumente und wie alt wart ihr als ihr angefangen habt zu spielen?
Zachary: Unser Schlagzeuger Udo spielt auf alle Fälle am längsten sein Instrument. Er fing schon mit 5 oder 6 Jahren an zu spielen. Ich glaube, wir sind alle Autodidakten in der Band und brachten uns alles selber bei. Ich weiß, dass Chris mit 15 oder 16 anfing zu spielen. Steffen und ich fingen eigentlich ziemlich spät an und wir gründeten ja auch die Band. Und ich fing mit 18 Jahren an Gitarre zu spielen, denn ich entdeckte es ziemlich spät. Es war also ein Zufall - wie die Jungfrau zum Kinde.

BR: Ihr spielt schon seit 1992 in dieser Band! Was hattet ihr denn für Beweggründe?
Zachary: Ich glaube, dass es eher so eine Art "Langeweile-Entscheidung" war. Immerhin ist Wiesbaden nicht gerade eine Stadt mit einem großen subkulturellen Angebot - gerade für Jugendliche. Es war also schon öde zu dieser Zeit. Dann kam noch hinzu, dass sich auch schulisch gesehen nicht gerade engagiert wurde. Daher gingen wir auch nicht die ganze Zeit regelmäßig zur Schule. Und es war immer so, dass man sich nachmittags traf und meistens Musik hörte. Irgendwann kam dann die Gitarre mit ins Spiel. Wir setzten uns hin und spielten dann auf der Gitarre irgendetwas. Und dann kam die Entscheidung, dass wir doch mal eine Band gründen könnten. Es war irgendwie so, dass man nicht viel machen konnte und so musste man eben selber etwas machen. Da war eben ein kreativer Ansporn, wo man sich sagt, dass es Zeit ist, eine Band zu gründen und dann mal weiterschaut.

BR: Stimmt es, dass der Bandname geändert werden musste, weil eine ausländische Band diesen Namen schon hatte? Und wie kamt ihr gerade auf "Readymade"?
Zachary: Naja, wenn man mit der Band am Anfang steht, hat man immer verschiedene Namen. Es war halt so, dass man sich nicht gleich einen Namen suchte, mit dem man dann irgendwie glücklich ist oder jahrelang dabei bleibt. Es ist halt so, dass eine ganz jung gegründete Band sich auch irgendwie im Laufe der Zeit verändert. Man guckt erst einmal, mit wem man sich trifft und als blutige Anfänger spielt man erst einmal nur herum. Dann verändert man sich und nach ungefähr 3-4 Jahren fanden wir unseren Stil, wo wir merkten, dass es unser Ding ist. Ich glaube, wir fanden uns und da war es auch irgendwie eine gute Zeit um uns einen anderen Namen zu geben bei dem man auch länger bei bleibt. Und das war halt 1996 als wir zu den Namen Readymade kamen. Es war wie ein neuer Abschnitt in der Bandgeschichte.

BR: Welche Bands haben Einflüsse auf eure Musik und was hört ihr persönlich?
Zachary: Das ist ganz unterschiedlich. Vor ungefähr 10 Jahren hörte ich so Bands wie die Pixies oder die ganz englischen Bands wie My Valentine. Aber ich hörte auch Pavement - ich war ein ganz großer Pavement-Fan und bin es heute eigentlich immer noch. Aber gerade ich höre auch klassische Sachen wie Singers Songwriters oder Neil Young. Unser Bassist Chris hört sehr viel elektronische Musik. Und unser Schlagzeuger Udo hört fast nur Jazz. Es ist gut so. Wenn man selber so viel Gitarrenmusik macht oder hört und sich dann abends hinsetzt mit jemanden, der was anderes hört als das, was man macht. Es ist schön ausgeglichen, wenn man mal elektronische Musik, chillige Musik, Jazz oder was ganz anderes hört. Der Ausgleich ist immer da, wenn so ein Mischmasch an Musikgeschmäckern vorhanden ist.

BR: Ihr schreibt eure Texte selbst! Woher nehmt ihr die Ideen und Inspirationen?
Zachary: Ich bin ja der Texter in der Band. Die Inspirationen sind eher so ganz normale Alltagsgeschichten. Ich glaube, dass ich die meisten Inspirationen von irgendwelchen Konversationen mit meinen Freunden bekomme. Das Beste und das Schwierigste ist, zur gleichen Zeit immer offen durch die Welt zu gehen. Wenn man abends oder tagsüber mit Freunden redet, bekommt man sehr viele Ideen für Songs. Und da ist es schwierig, immer das, was man auffasst irgendwie festzuhalten. Eigentlich habe ich immer ein Diktiergerät bei mir. Aber ich vergesse es immer in den richtigen Momenten einzuschalten. Vor allem wenn man sich bei ein paar Bierchen in der Küche unterhält, fallen immer die besten Sachen, woraus man doch mal einen Song machen könnte. Es sind halt ganz normale Alltagsgeschichten, wo man sich sagt, dass man darüber doch mal einen Song schreiben könnte.

BR: Irgendwann im Laufe der Zeit stehen viele Bands zum ersten Mal auf der Bühne. Wo und wann war euer erstes Konzert? Was war das für ein Gefühl auf der Bühne zu stehen?
Zachary: Das war so 2-3 Monate nach der Bandgründung. Wir gründeten uns offiziell im Oktober. Am letzten Schultag vor den
Weihnachtsferien gab es in der Schule von Chris ein Benefizkonzert für einen Kindergarten in Bulgarien! Genau dort spielten wir zum ersten Mal. Die Veranstalter brauchten eben zwei Bands und wir waren eine von denen. Morgens um halb 11 spielten wir in der großen Aula der Schule. Es waren eben alle gut drauf, weil es Ferien gab und es verlief halt erstaunlich gut. Eigentlich hat man nicht gerade 500-600 Leute bei dem ersten Konzert, daher war nervös gar kein Ausdruck.

BR: Zuvor wart ihr nur ein Geheimtipp unter Fans und jetzt seid ihr wesentlich bekannter. Hat sich etwas für euch verändert?
Zachary: So sehen wir das gar nicht, denn so richtig groß rauskommen ist relativ. Für andere ist man irgendwie groß rausgekommen, weil man ein Video herausbrachte, groß tourte oder mit der einen oder anderen Band zusammenspielte. Für andere macht es den Eindruck, dass die Band irgendwo steht und man es irgendwo packte. Aber für einen selber ist es eher relativ, weil man schon so lange dabei ist und es hängt auch davon ab, wie man Erfolg auffasst. Für uns änderte sich in den letzten 3-4 Jahren nicht viel. Es passieren hier und da zwar Kleinigkeiten, aber am wichtigsten ist für uns eben Musik machen, Songs schreiben und live spielen. Was darum passiert - ob uns irgendwelche Leute öfter im Fernsehen sehen oder sonst was passiert - nimmt man eben so nebenbei auf.

BR: Eure Videos sind auf verschiedenen Musiksendern zu sehen. Was ist das für ein Gefühl, wenn man seine Videos sieht?
Zachary: Ich schalte ehrlich gesagt immer um. Robert de Niro sagte mal, dass er sich keinen Film von sich selbst anschauen kann. Man ist so damit beschäftigt und dann sieht man auch zuvor das Video um sagen zu können, ob was geändert werden soll oder ob etwas geschnitten werden soll. Und wenn ich es einmal oder zweimal sah, ist es OK und es reicht. Ich bin da nicht so fixiert drauf, so dass ich mich immer und immer wieder sehen muss. Es ist wie bei den Aufnahmen einer Platte: man hört die Songs tausendmal - bis zum Erbrechen. Man hört sie zum Beispiel beim mixen, mastern und beim Aufnehmen. Man muss es sich immer und immer wieder anhören. Wenn die Platte dann fertig ist, höre ich sie mir nur einmal an und dann versuche ich sie echt so ein Jahr nicht mehr zu hören und wegzulegen. Gerade wenn man die Lieder fast jeden abend live spielt, sollte man die CD nicht hören. Und später kann man die Platte auch wieder ganz anders hören. Wenn man die Songs hört, denke ich oftmals an die Aufnahmen. Ich weiß ganz genau, wie der Song aufgenommen wurde und habe die Bilder vor mir, wie man den Song aufnahm. Am schönsten ist es immer, wenn man fast alles vergessen hat und die Platte dann hört und sich nur auf die Songs konzentriert. Es ist so, dass Musiker die Musik immer anders wahrnehmen und ganz anders hören. Und bei den Videos ist es eben genauso.

BR:"Supernatural" wurde als Titelsong für die deutsche Komödie "Fußball ist unser Leben" verwendet. Wie kam das denn zustande?
Zachary: Jemand fand wohl Gefallen an den Song oder an uns. Man bekommt dann Anfragen und es wird einem gesagt, für welchem Film und so weiter. Daraufhin bekommt man den Film vorab um sich den anzuschauen. Dann kann man eben zustimmen oder nicht. Der Film ist über Schalke04 und der Vater von Udo kommt aus Remscheid. Udo ist eben auch total verrückter Schalke-Fan. Immerhin wäre er fast selber Bundesligaprofi geworden - also Torwart. Da war es klar, dass wir das machen.

BR: Auf dem Album "Snapshot Poetry" gab es eine Zusammenarbeit mit Micha Acher von The Notwist. Wie kam es denn dazu?
Zachary: Ja, das war aber nur kurz und auf der Platte hatten wir einen Song, wo wir auch ein Streicher-Arrangement brauchten! Wir nahmen im Heimatort von The Notwist auf, wo wir auch schon unsere erste Platte aufnahmen. Wir kannten die Jungen von The
Notwist eben und fragten Micha, ob er nicht ein Arrangement schreiben will, was er glücklicherweise dann auch tat.

BR: Euer drittes Album "The Feeling Modified" wurde mit Unterstützung vom Produzenten Ian Grimble ("Travis", "Manic Street
Preachers") in Wales und London aufgenommen! Warum habt ihr euch gerade für London und Wales entschieden?
Zachary: Es war eben die Entscheidung mal woanders hinzugehen. Wir sahen schon einige Studios in Deutschland, wo wir auch aufnahmen. Natürlich kam es auch dazu, dass wir mit dem Produzenten Ian Grimble zusammenarbeiteten und er nahm schon einmal in Wales auf. Er empfahl uns das Studio wärmstens und wir begaben uns auf seinen Rat dorthin. Wir waren ziemlich begeistert und es war schon so ein Vorschlag von Ian zu wechseln. Das Studio in Wales ist superschön gelegen, idyllisch und man kann da sehr gut aufnehmen.

BR: Und wie war die Zusammenarbeit mit Ian Grimble?
Zachary: Es war relativ locker. Ian ist ein sehr ruhiger Mensch. Für uns ist der Produzent wie ein fünftes Bandmitglied, der Ideen findet. Manchmal hat man zu viele Ideen und Zufälle oder zu viele Melodien für einen Song, was manchmal nicht gut ist. Dann braucht man jemanden, der sagt, wenn etwas gut ist oder eben auch mal nicht gut ist. Ian ist wie gesagt ein ruhiger, behutsamer, bedachtsamer und sehr lockerer Mensch. Es gab nie Stress und alles war immer sehr koordiniert. Morgens standen wir auf, frühstückten und dann arbeiteten wir an den Songs - manchmal sogar auch nachts. Klar, es war schon anders als mit Olaf oder Mario, die die letzten beiden Platten produzierten. Olaf ist ein forscher, offener, engagierter, ehrlicher Typ, der auch mal Vorschläge macht. Ian hingegen wartete eher auf Sachen. Manchmal ist es so, dass man einen Song hat und sich verrennt, weil man nicht mehr weiter weiß. Man überlegt dann hin und her, ob da zum Beispiel ein Piano reinpasst oder nicht. Als Produzent ist man eigentlich gefordert, zu sagen, was man sich vorstellt und auf Ideen zu kommen. Es war ein anderes Arbeiten und wir sammelten auch andere Erfahrungen.

BR: Für "You And Me" konnte als Duett-Partnerin Kim Wilde gewonnen werden. Warum wolltet ihr Kim Wilde für diesen Song haben?
Zachary: Es war eigentlich sehr seltsam. Ich schrieb mir das vor 2-3 Monaten als utopische Formulierung in mein Notizheft, falls es irgendwann mal die Möglichkeit gibt mit jemanden ein Duett zu machen. Für mich persönlich kam nur Kim Wilde in Frage. Ich fand ihre Stimme schon immer gut und einzigartig. Dann hatten wir halt einen Song und dazu eine zweite Gesangsmelodie. Wir saßen herum und überlegten, was wir damit machen. Und als Schnapsidee warf ich Kim Wilde in den Raum. Und Ian guckte mich nur so an und meinte, dass es eine super Idee sei. Wir schickten ihr den Song per Mp3. Fünf Tage später kam dann die Antwort: sie findet den Song super und will mitmachen. So kam es also dazu.

BR: Mit wem würdet ihr denn sonst gern mal zusammenarbeiten?
Zachary: Da gibt es mehrere. Aber ich würde gern mal mit Brain Willam von den Beach Boys zusammenarbeiten. Es kommt auch immer darauf an, was man gerade macht. Es kann sein, dass man einen Song hat, bei dem sich eine Person anbieten würde mitzumachen, mitzuarbeiten oder sowas. Das kommt dann immer spontan.

BR: Ihr habt vor kurzem das Video zur Single "Day 2" gedreht. Wo wurde das Video gedreht und wie war der Dreh?
Zachary: Der Dreh war ziemlich chaotisch. Es handelt sich um ein Mädchen, die eben mal einen richtig miesen Tag erlebt! Wir hocken in einem Hotelzimmer herum und dann treffen wir zum Schluss auf das Mädchen im Zimmer. Wir hatten die Chance in Kiew zu drehen, wo wir das erste mal waren. Wir hatten keine Instrumente dabei, weil es besser war die Instrumente vor Ort zu mieten. Es war total chaotisch die Instrumente aufzutreiben. Es dauerte länger und außerdem sind die Leute dort auch anders drauf als hier. Nichtsdestotrotz war es sehr lustig und wir hatten leider auch zu wenig Schlaf.

BR: Ihr habt schon auf großen Festivals, wie Rock am Ring, Hurricane, Southside usw., gespielt. Gibt es denn überhaupt noch ein Festival, wo ihr gern mal spielen wollt? Und welches Festival findet ihr persönlich am besten?
Zachary: Klar, denn in England und Tokio gibt es noch tolle Festivals. In Deutschland würde ich auf jeden Fall das Highfeld erwähnen. Empfehlen kann ich auch das Immergut-Festival. Das ist meiner Meinung nach immer noch das schönste Festival überhaupt. Das findet immer so gegen Mai oder Juni in Neustrelitz statt. Dieses Jahr war das Festival zum ersten Mal ausverkauft. Wir hoffen auch, dass wir nächstes Jahr wieder dort spielen dürfen!

BR: Also magst du kleinere Festivals?
Zachary: Ja, das ist auch viel netter - auch gerade hinter der Bühne! Ich bin dieses Jahr zum Beispiel nur hingefahren um zuzugucken. Wir spielten also nicht, sondern guckten nur zu. Man trifft Leute und es ist eine lockere, familiäre Stimmung hinter der Bühne. Auf kleineren Festivals wird man auch nie so "hochgeschoben", denn auf den größeren Festivals geht man hoch, spielt, geht runter und fertig. Es ist eben alles so unpersönlich. Und auf kleineren Festivals ist halt viel mehr Kontakt mit den Veranstaltern da. So redet man, trinkt etwas, hat eine Menge Spaß, guckt den anderen Bands zu und unterhält sich vielleicht auch mit den Bands. Man hat eben Spaß bis in die Morgenstunden, was so eher mein Ding ist. Außerdem ist es überschaubar und ich hasse so riesengroße Menschenmassen. Na gut, es gibt eine Bühne, und ein kleines Zelt und das war's. Und genau das ist gut.

BR: Ihr hattet ja beim Hurricane ein Missgeschick! Was ist denn dort passiert?
Zachary: Wir waren mit einem Nightliner unterwegs. Am Abend zuvor regnete es richtig heftig, so dass alles verschlammt war. Wir kamen erst am 2. Tag an und die Zufahrtsstraße zu dem Festival war natürlich auch verschlammt. Der Bus, in dem wir noch schliefen, blieb stecken. Er rutschte ab und war leicht umgekippt. Wir merkten das alles erst gar nicht bis unser Tourmanager morgens um 6 hochkam und meinte, dass wir uns ganz behutsam aus dem Bus begeben sollen. Wir verließen den Bus durch eine hintere Luke und da stand dann auch schon die Feuerwehr und nahm uns in Empfang. Da sahen wir erst, dass der Bus so richtig schräg im Schlamm steckte und fast umgekippt wäre. Zwei Kräne mussten erst kommen und den Bus hochheben um ihn auf die Straße setzen zu können.

BR: Gibt es vielleicht Songs, die ihr live total gern spielt?
Zachary: Momentan glaube ich, dass vielen "All u Need" Spaß macht auf der Bühne zu spielen. Es ist aber auch verschieden. Es kommt immer darauf an, wie der Sound auf der Bühne ist und wie man den Song halt spielt. Aber jeder freut sich bestimmt auch auf "Endless Fall" - dem letzten Song unserer Platte. as ist ein 6-7 Minutenepos.

BR: Mit Sportfreunde Stiller gab es sogar mal eine "Ready-Sport-Go"-Tour. Ist vielleicht so etwas wieder in Planung?
Zachary: Auf jeden Fall! Das machten wir jetzt schon zwei Jahre und es wird auf jeden Fall dieses Jahr noch stattfinden. Die Termine sind noch nicht bestätigt worden, aber es werden so 3 Termine sein - Mitte Dezember vielleicht. In welcher Gegend es aber stattfinden wird, weiß ich noch nicht, aber es gibt hundertpro eine Fortsetzung.

BR: Ihr seid mit den Sportfreunden Stiller in der engeren Auswahl der Europe Music Awards. Klasse!!
Zachary: Das habe ich erst vor 3 Tagen erfahren. Ich las nämlich, dass Son Goku in die engere Auswahl kamen. Da wir Michael von Son Goku kennen, meinte ich zu meinen Jungs, dass die nominiert sind. Steffen sagte dann so zu mir: "Ja, wir auch!" und ich sagte nur "Jaja, toll jetzt!" Ich wusste es eben nicht und ich hatte auch noch nie etwas damit am Hut. Wir waren nur einmal vor vier Jahren für den Cometen nominiert.

BR: Ihr wart schon Support für die ein oder andere Band, wie z.B. Bush, Bryan Adams, Jimmy Eat World, Travis uvm. Hattet ihr denn auch mal die Gelegenheit, die anderen Bands kennen zu lernen?
Zachary: Bush lernten wir kaum kennen. Bei Bryan Adams allerdings hatten wir schon die Möglichkeit. Er kam nach dem zweiten Konzert vorbei und wir redeten ein bisschen. Fotografiert hat er uns auch. Immerhin ist er Hobbyfotograf und will ja - soweit ich weiß - auch mal eine Buchreihe herausbringen. Travis waren supernett. Mit denen tourten wir ja schon mal vor 4 Jahren. Da waren die auch noch ziemlich klein, aber sie sind sehr lieb. Und natürlich die Jimmys - wir lernten sie vor 2 Jahren kennen und spielten mit ihnen auf der Popkomm in Köln. Daraufhin luden sie uns auf die beiden Gigs ein (Berlin und München). Mittlerweile sind sie in Amerika richtige Stars, aber dennoch sind sie sehr nett und ganz locker.

BR: Ihr mischt euch nach manchen Konzerten immer noch unter die Fans, was ich persönlich echt toll finde. Versucht ihr immer den direkten Kontakt zu den Fans zu gewinnen? Wie steht ihr zu euren Fans?
Zachary: Es kommt natürlich auf die Lokalität an. Bei manchen Lokalitäten ist es echt kein Problem hinauszugehen um sich irgendwie noch auf ein paar Bierchen zu treffen. Ich persönlich finde es schon sehr gut aus erster Hand zu erfahren, was die Fans von der Platte halten. Man hat sonst selten eine Möglichkeit, irgendwie direkt und persönlich mit Leuten zu reden. Aber es gibt auch eine andere Seite: Desto mehr Leute auf Konzerten sind, desto mehr zieht man sich auch manchmal mehr zurück. Man wird scheuer - obwohl es echt paradox klingt. Es ist auch je vom Abend abhängig - ob das Konzert gut oder schlecht war. Aber es ist auch davon abhängig, wie man sich fühlt. Manchmal ist man nach dem Konzert einfach nur todmüde und will am liebsten nur noch ins Bett und manchmal ist man auch gut drauf und trinkt halt noch etwas mit den Leuten.

BR: Ist auch mal eine Tour durch England geplant? Immerhin habt ihr dort euer Album aufgenommen!
Zachary: Bis jetzt ist noch nichts geplant. Es kommt auch darauf an, ob unsere Platte in England veröffentlicht wird. Momentan gibt es unsere Platte nur in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Unsere Plattenfirma verhandelt aber mit ausländischen Firmen. England ist jedoch auch ein schwieriges Pflaster. Aber vielleicht touren wir mal durch andere europäische Länder, wie zum Beispiel Spanien oder Italien. Aber das passiert dann frühestens Anfang nächstes Jahres. Es wäre für uns eine große Sache mal ins Ausland zu gehen.

BR: Was macht ihr nach der Tour? Wie sehen eure nächsten Pläne aus?
Zachary: Wir machen verschiedene Sachen. Ich glaube, dass wir schon wieder neue Ideen haben, die herum liegen, obwohl das Album gerade herauskam. Aber ich hoffe, dass wir schnell möglichst neue Sachen machen. Ich habe auch noch ein zweites Projekt mit Daniel Riedel. Eine neue Platte ist in Planung und Ideen gehen herum. Wir machen das zu zweit und werden vielleicht im Herbst etwas machen. Es ist alles irgendwie schon alles ausgeplant, aber nach der Tour fliegen wir vielleicht erst einmal eine Woche nach Spanien. Und mit den Sportfreunden müssen wir natürlich auch noch etwas für die Tour aufnehmen. Das muss auch noch im November gemacht werden. Stress pur - jedoch positiver Stress.

BR: Was macht ihr, wenn ihr nicht gerade mit Readymade beschäftigt seid?
Zachary: Über Readymade nachdenken. Ich kann zumindestens sagen, dass ich vollzeitig mit Musik beschäftigt bin - entweder im Proberaum oder daheim, wo ich an neuen Songs bastel. Wenn man daheim ist, erholt man sich auch mal. Dann legt man sich mal auf die Couch oder macht was mit Freunden. Es gibt nur ein kleines Problem. Wenn man unterwegs ist, trifft man meistens keinen und sieht keinen, aber wenn man zurückkommt ist es wie eine Resozialisierung. Ich treffe mich mit Freunden und dann gehen wir vielleicht auch mal etwas trinken oder so.

Vielen Dank für das Interview. Das Team wünscht euch weiterhin viel Glück und wir drücken euch die Daumen.

Falls ihr die Band noch live sehen wollt, habt ihr noch die Chance, denn sie treten noch in einigen Städten auf. Schaut einfach auf die Seite www.readymade.de. Hier findet ihr die Tourdates, sämtliche Informationen, ein Gästebuch und vieles mehr.

Sylvana Lehmann30.09.2002

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