Interview
Judges
Judges - Interview
Diese Band aus der Schweiz ist die Entdeckung schlechthin in Sachen Punk. Sie sind talentiert und was sie zu ihrer Musik sagen, könnt ihr hier nachlesen....
BR: Woher kommt ihr denn genau?
Judges: Wir sind Schweizer und wuchsen alle in der Nähe von Bern (Hauptstadt der Schweiz) auf.
BR: Wie lange beherrscht ihr schon eure Instrumente?
Judges: Von beherrschen kann ja wohl keine Rede sein. Also, wir versuchen seit unterschiedlich langer Zeit den Dingern etwas sinnvolles zu entlocken. So richtig mit regelmäßigem Üben begannen wir erst 1998.
BR: Ihr habt einen coolen Namen. Wie kamt ihr auf den?
Judges: Es war nach einem Konzert von Pennywise. Bis dahin nannten wir uns "Drumlins". Aber wie genau das ganze zustande kam, weiß keiner mehr genau. Wir waren alle zu besoffen.
BR: Judges gibt es ja schon seit 1998. Spielt ihr schon immer in dieser Besetzung oder gab es Wechsel innerhalb der Band?
Judges: Judges gibt es eigentlich schon länger. Früher waren wir eine Hobby-Band (eher Siffgemeinschaft). Dann waren wir eine zeitlang ohne Sänger - das war eine sehr schwierige Zeit. Doch seit 1998 sind wir in dieser Besetzung und zwar durch reinen Zufall. Der Schlagzeuger war wieder einmal auf der Suche nach einem Sänger und sprach jemanden in einem Park an. Der Schlagzeuger meinte, dass er Texte schreibt. Dies waren zwar keine Texte, aber ein Sänger war es trotzdem...
BR: Ich las, dass eure Haupteinflüsse Lagwagon und No Use For A Name sind sind. Welche Bands haben aber noch Einfluss auf eure Musik?
Judges: Viele, weil wir alle aus einer anderen Stilrichtung kommen. Von rabiatem Metal über Ska bis hin zu Triphop findest du alles mögliche in unseren CD-Playern. Aber der gemeinsame Nenner sind schon die aufgezählten Punkbands (inklusive Pennywise, Bad Religion, No Fun At All, Strung Out und so weiter).
BR: Eure Demo-CD "Seeds For More" wurde nur mit wenig Budget produziert. Was ist schlussendlich doch für ein Resultat entstanden und welche Tracks sind auf der CD zu finden?
Judges: Es war ein 4-Track Demo. Die Qualität war überraschend gut, deshalb übernahmen wir 3 Songs ("Story", "Scents" und "Bottled") auf die CD namens "Assorted". Natürlich motzten wir sie dazu ein bisschen auf- so gut es eben mit dem Computer geht...
BR: Dank euch habe ich nun auch endlich die eure CD "Assorted". Wie entstand diese CD? Hattet ihr hier mehr Budget zur Verfügung um die CD zu produzieren?
Judges: Wir produzierten auch hier alles selber. Drei neue Songs wurden bei Kollegen im Übungskeller aufgenommen und die
restlichen drei Songs wurden von der ersten Demo übernommen. Diese CD wurde auch mit einem minimalen Budget erstellt. Wir
konnten dabei auf viel Unterstützung in unserem eigenen Freundeskreis zählen. Wir waren also noch nie in einem Studio. Dieses Geld sparten wir um nun selber unser eigenes Studio einrichten zu können. Im neuen Bandraum können wir nun in Zukunft unsere eigenen CDs produzieren.
Das können wir übrigens allen Bands empfehlen: zuerst Geld sparen und lernen, wie man produziert und dann selber ein kleines Studio einrichten. Das ergibt zwar viel Arbeit, aber es lohnt sich. Dies ist 1000 mal besser als in ein überteuertes Studio zu gehen und dann trotzdem mit dem Endresultat nicht zufrieden zu sein.
BR: In dem Song "The Story" geht es ja um die Entstehung der Band! Ich finde, dass es eine klasse Idee ist. Wie kamt ihr darauf, diese Story in einen Song zu packen?
Judges: Es lag irgendwie auf der Hand so etwas zu tun. Die Musik ist etwas, was durch persönliche Erfahrungen entsteht und so sind es auch die Texte.
BR: Ihr tourt ja zur Zeit durch die Schweiz. Ist auch ein Abstecher nach Deutschland geplant?
Judges: Geplant ist nichts, aber nach Deutschland würden wir sehr gerne kommen. Es ist allerdings sehr schwierig, weil wir keine Plattenfirma/Label (bitte meldet euch!) haben. Das ganze Management erledigen wir selber. Und nach Deutschland haben wir noch zu wenige Kontakte. Wir haben zwar schon viele Demo-CDs verschickt, aber es ist schwierig, wenn man aus dem kleinen Land Schweiz kommt.
BR: Wo wollt ihr gerne noch auftreten, was Festivals und so betrifft?
Judges: Natürlich würden wir auch gerne bei großen Festivals auftreten und zwar in ganz Europa. Wir werden sehen - vielleicht kommt es mal so weit.
BR: Gibt es schon ein Video? Oder ist eins in Planung?
Judges: Es ist eins in Planung und zwar zum Song "Selfcommand". Dieses Video werden wieder Kollegen von uns machen.
Das ist eine gute Idee, denn ich persönlich finde "Selfcommand" richtig gut....
BR: Gibt es bald eine nächste CD?
Judges: Irgendwann nächsten Frühling - wenn alles gut geht.
BR: Was sind dann eure nächsten Pläne?
Judges: Bis Ende dieses Jahres wollen wir so viele Gigs wie nur möglich spielen und die nächste CD aufnehmen. Sänger Roman und Bassist Simon werden dann ungefähr ein halbes Jahr auf eine Weltreise gehen. Die restlichen Judges-Mitglieder werden dann die neue CD vertreiben und hoffentlich möglichst viele Gigs reinholen.
BR: Ihr habt ja sehr unbekannte Hobbys, wo ich echt dumm aus der Wäsche guckte! Marcel hat zum Beispiel Pläfä und Dojo als Hobbys angegeben und Yves hat Chicks angegeben! Was sind denn das für Hobbys?
Judges: Pläfä ist ein Park in Bern, wo viele junge Leute sind und man sehr gut relaxen kann. Dojo ist der Name der Trainingsräume von asiatischen Kampfsportarten. Marcel betreibt Ju-Jitsu. Chicks bedeutet soviel wie Frauen (erstaunt uns, dass ihr das Wort nicht kennt). Yves ist eben unser Frauenheld in der Band.
BR: Versteht ihr euch privat auch so gut?
Judges: Wir verstehen uns sehr gut. Es ist klar, dass es auch manchmal zu einem Streit kommt, wie es eben so ist in einer Familie.
BR: Geht ihr noch zur Schule, studiert ihr oder was macht ihr?
Judges: Roman ist Lehrer, Yves ist Bahnbetriebsdisponent, Marcel studiert Informatik, Simon ist Autoelektriker und Sebastian ist Schreiner.
Ein bunter Haufen eben. Das ist aber von Vorteil, wenn es um die Arbeitsverteilung geht.
BR: Vielen lieben Dank für das Interview. Roman und Simon wünsche ich viel Spaß auf der Weltreise. Aber weiterhin wünsche ich euch allen alles Gute und dass eure Wünsche in Erfüllung gehen....
Sylvana Lehmann, 01.01.2003
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