Interview

//delaware - Neues aus Norwegen

//delaware

Neues aus Norwegen

Anfang Juni erscheint das Debütalbum der drei Norweger von //delaware, „...and Everything reminds me“, morgen die Single "Always". Diese Tatsache hat Bizarre-Radio zum Anlass genommen, die Newcomer mit einigen Fragen zum Werk und vielem anderen zu löchern. Wie sich die Band zu Einzelnem geäußert hat, könnt ihr im folgenden E-Mail-Interview nachlesen.


BR: Hallo, wie geht es euch? Wo seid ihr denn gerade?

//delaware: Uns geht es gut, danke. Könnte nicht besser sein. Wir befinden uns jetzt gerade in unserer hochgeschätzten kleinen Heimatstadt namens Drammen Rock City.

BR: Wie sieht der Status in eurer Heimat Norwegen aus? Seid ihr dort bekannt?

//delaware: Ja, man kennt uns, aber wir haben bis zum jetzigen Zeitpunkt ja noch nichts für den Handel veröffentlicht außer der neuen CD vor kurzem. Daher können die Leute erst jetzt unsere Musik kaufen und hören und uns auf diese Weise besser kennen lernen.

BR: Wie und wann habt ihr euch denn kennen gelernt?

//delaware: //delaware wurden im Jahr 1999 gegründet, aber wir spielen schon seit vielen Jahren zusammen, seit 1995. Wir haben uns über gemeinsame Freunde, die Interesse an Musik hatten, kennen gelernt. Und so haben wir uns entschlossen, unsere ganze Mühe in eine professionelle Band mit einer Vision zu investieren.

BR: Wann habt ihr mit der Musik generell angefangen? Welche Bands lieferten dafür Inspirationen?

//delaware: Wir haben recht früh mit dem Musikmachen begonnen. Ich habe meinen ersten Song mit 15 geschrieben. Ich denke, das trifft auch auf Richard (Sänger, Anmerkg. d. Verf.) zu. Aber //delaware haben ihren ersten Song 1999 geschrieben... Viele Bands haben uns inspiriert gute Musik zu machen. Aber jedes Bandmitglied hat andere Inspirationsquellen. Ich persönlich liebe Bands wie Puressence, Depeche Mode und Muse.

BR: Wie alt seid ihr?

//delaware: Wir sind 26,75 Jahre alt. Im Durchschnitt.....

BR: Lebt ihr alle noch in Drammen? Beschreibt diesen Ort mit einigen Worten. Würdet ihr empfehlen, dort zu leben?

//delaware: Außer unserem Bassisten wohnen wir alle in Drammen. Er lebt jetzt in Oslo, wurde jedoch in einem Ort namens Mo i Rana, weit im Norden Norwegens..., geboren und ist auch dort aufgewachsen. Drammen ist eine ziemlich kleine Stadt mit nur 60 000 Einwohnern. Ein Fluss spaltet sie in zwei Gebiete, und auf Grund ihrer alten Papierfabrikenhäuser hat sie dieses gewisse Aussehen einer Arbeitsklasse-Stadt. Wenn ihr also schöne und viel Natur, teuren Alkohol und Skilanglauf mögt, würde ich euch natürlich empfehlen, dort zu leben.

BR: Welche Bedeutung hat euer Bandname? Gibt es eine Verbindung zu dem amerikanischen Bundesstaat Delaware?

//delaware: Es gibt keine Verbindung zu dem amerikanischen Staat. Wir haben den Namen gewählt, weil er so schön klingt und aussieht. Ehrlich gesagt haben wir ihn von dem Drop Nineteens-Album „Delaware“ geklaut. Und auch aus dem Grunde, weil er keine Assoziationen und Hinweise zu unserer Musikrichtung liefert.

BR: Wie ist die Zusammenarbeit mit dem deutschen Produzenten Georg Kaleve entstanden? Warum habt ihr euch für ihn als Produzenten eures Debütalbums entschieden?

//delaware: Er wurde uns von einem Freund empfohlen. Und wir haben uns einige Sachen, die er gemacht hat, angehört. Danach wussten wir, dass er der Richtige war, und haben es mit ihm riskiert. Das bereuen wir auf keinen Fall. Er hat es geschafft, die wichtigen Elemente in unserer Musik einzufangen und genau das Klangbild zu kreieren, das wir gesucht haben.

BR: Was bedeutet der Titel eures ersten Albums „...and Everything reminds me“?

//delaware: Der Titel ist irgendwann während des Produzierens in Berlin aufgetaucht. Es bedeutet, dass es, unabhängig davon, an welchem Ort du dich gerade auf der Welt befindest oder egal, wie groß dieser Ort ist, es immer etwas gibt (könnte eine Bar oder eine Person sein), das dich an dein Zuhause erinnert. Es dreht sich um Sehnsüchte.....

BR: Habt ihr einen Lieblingssong auf dem neuen Album?

//delaware: Im Grunde mag ich jedes Stück, aber wenn ich eins wählen müsste, wäre dies „As Teens“.

BR: Seid ihr bereits irgendwo in Deutschland aufgetreten? Wenn ja, wann?

//delaware: Wir haben bereits einige Shows in Deutschland gespielt. 2001 waren wir auf einer kleinen Tour unterwegs. Insgesamt vier Auftritte. Und wir haben auch auf ein paar Konzerten in der Zeit des Album-Produzierens gespielt. Alles in Allem haben wir 10 Shows gehabt, glaube ich.

BR: Seid ihr ein wenig nervös, bevor es vor einem Konezert auf die Bühne geht?

//delaware: Wir sind immer nervös, bevor wir auf die Bühne gehen. Das ist ein Teil des Jobs. Ich bin der Meinung, dass Musiker, die behaupten, sie wären nicht nervös, bevor sie die Bühne betreten, lügen...

BR: Anlässlich der geplanten Tour hier in Deutschland im Juni dieses Jahres: Wird es einen Support-Künstler geben, der euch begleitet?

//delaware: Es steht noch nicht fest, aber wir hoffen, dass wir die Band Lorraine mitnehmen können, die ebenfalls aus Norwegen kommt. Großartige Gruppe übrigens...

BR: Welches war euer letztes Konzert, das ihr besucht habt? Und das beste? Welches war die beste Show, die ihr jemals gegeben habt?

//delaware: Das letzte Konzert, das ich gesehen habe, war das der Band Uncle Ho. Mit ihnen sind wir zusammen in Cottbus aufgetreten. Cooler Auftritt. Meine beste Konzerterfahrung bildeten Depeche Mode, die in Norwegen auf ihrer „Exciter“-Tour gespielt haben. Beim besten Konzert, das wir je gegeben haben, bin ich mir nicht so sicher. Ich muss zugeben, dass ich nie vollends zufrieden bin nach einer Show....

BR: Wer schreibt die Texte bei euch? Was inspiriert euch davor/während dessen?

//delaware: Richard, der Sänger, schreibt die meisten Texte. Ich glaube, dass dich viele Dinge zum Schreiben inspirieren. Könnte etwas sein, das sich kürzlich in deinem Leben ereignet hat. Positiv oder negativ. Und gelegentlich tauchen die Texte plötzlich auf, ohne jegliche sichtbare, weitere Erklärung...

BR: Was sind eure momentanen Lieblingsalben?

//delaware: Das muss das letzte Slut-Album ("Nothing will go wrong", Anmerkg. d. Verf.) sein. Großartig!!

BR: Kennt ihr irgendwelche deutschen Künstler?

//delaware: Sportfreunde Stiller, Rammstein, Slut, Quarks, Uncle Ho, Tocotronic, SCOOTER und viele andere. Meine deutsche Lieblingsband ist Slut.

BR: Gibt es andere Projekte, in die ihr neben der Band involviert seid?

//delaware: Im Moment nicht. Aber hin und wieder male und zeichne ich gerne.. und spiele Fußball.

BR: Gibt es Ziele, die ihr musikalisch oder generell erreichen wollt?

//delaware: Wir werden sehen, was die Zukunft bringt!

BR: Was sind eure Hobbies neben eurem Musikerleben?

//delaware: Fußball gucken und Motorrad fahren....

BR: Was habt ihr in nächster Zeit musikalisch geplant? Singles, Videodrehs (für „Always“, „Both Sides“) etc.?

//delaware: Wir haben soeben ein Video für „Always“ gedreht. Ich hoffe, dass die Musikprogramme es spielen werden. „Always“ wird in den nächsten Tagen veröffentlicht (am 26.05.03, Anmerkg. d. Verf.) und das Album im Juni.

BR: Werdet ihr auf irgendwelchen Festivals diesen Sommer in Deutschland auftreten?

//delaware: Leider nicht. Wir sind nur bei zwei kleinen Festivals in Norwegen dabei. Nächstes Jahr!!

BR: Abschließende Frage: Wie würdet ihr „Glück“ definieren?

//delaware: Ich weiß es nicht. Ich bin nicht sehr oft glücklich. Ich glaube, es passiert dann, wenn man lächelt, seinen Mund öffnet und ganz seltsame Klänge herauskommen....

BR: Vielen Dank, dass ihr euch Zeit genommen habt für unser Interview! Alles Gute & bis dann!

Jana Trochta25.05.2003

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