Interview
A
A - Interview
Die Band A waren diesmal Gast auf der Dortmunder Visions Party.Wir von BR haben uns es nicht nehmen lassen den Gitarristen Marc zu interviewen.
BR: Wann habt ihr euch als Band zusammen gefunden?
A: Das ist jetzt unser drittes Album. Wir sind seit der Schulzeit zusammen. Das sind jetzt fünf Jahre.
BR: Warum habt ihr eine Band gegründet?
A: Wenn man jung ist, lässt man sich beeindrucken. Ihr wisst schon die Zeitungen,
die Magazine, das Fernsehen. Das war total cool. Jede Nacht Auftritte, wie in einer Traumwelt. An meiner Schule hatte jeder Typ ne Band und die hatten
Freundinnen und coole Autos. Und an denen nimmst Du Dir dann ein Beispiel. Aber Du
versuchst besser zu sein als die.
BR: Wer oder was hat euch dazu inspiriert gerade diese Musik zu machen?
A: Mein Bruder hat ne CD angeschleppt. !Van Halen!. Von da an, fing ich an mich fürs Gitarre spielen zu interessieren. Und dann bekam ich zu Weihnachten eine Gitarre und schon war es um mich geschehen. Was soll ich sagen: Eddy van Halen!
BR: Gibt es momentan irgendwelche Bands mit denen ihr gerne zusammen arbeiten würdet?
A: „Jimmy eat world“ sind einfach nur gut. Die ist eine meiner Lieblings Band. Ich würde gerne mit Ihnen spielen. In England hab ich eine paar Freunde, die in einer Band namens „Cable“ spielen. Die haben den besten Drummer. Es ist Musik zum chillen. Mit ihm was aufnehmen wäre schon echt gut. Und natürlich Mike Patton, Du weißt schon, der „Faith no More“- Sänger, er ist der beste Sänger überhaupt. In einer Minute singt er wie Frank Sinatra in der anderen schreit er einfach nur. Ich hab ihn vor ein paar Wochen live gesehen mit seinem neuen Projekt. Das hat gerockt.
Und er war klasse.
BR. Der hat aber schon so viele Bands?
A: Oh, ja ich weiß. Ein sehr beschäftigter Mann. Ein Genie.
BR: Das neue Album heißt „A Hifi serious“ Was soll das bedeuten?
A: Es bringt einfach nur zum Ausdruck, wie stolz wir auf das Album sind. Manche vorherige Songs waren einfach nur witzig, aber das bedeutet und echt was. Es zeigt wer wir sind und wo wir sind. Es reflektiert uns. Außerdem sieht das Cover geil aus.
BR: Dieses Album unterscheidet sich doch sehr von dem Letzten. Wie kommt das?
A: Viele Bands machen immer das gleiche. Einfach irgendwelche Rocksongs. Aber wir wollten das auf keinen Fall. Wir haben zwar mit dem gleichen Produzenten gearbeitet, aber wir haben soviel dazu gelernt. Wir sind alle älter geworden und hatten nun mehr Erfahrung. Das waren immerhin 300 Gigs, die wir zwischendurch gespielt haben. Wir haben uns selber härter ran genommen. Es war sozusagen eine natürliche Weiterentwicklung.
BR: Es ist meistens eher so, dass das erste Album hart ist, und das zweite hinterhergelluscht kommt.
A: Das erste Album haben wir in L.A. aufgenommen. Ich mein, wir waren da, wo bereits die Red Hot Chilli Peppers aufgenommen hatten. Wir sind die ganze Zeit wie in Trance rumgelaufen und konnten es kaum glauben. Überall goldene CDs. Danach waren wir ja auf Tour und haben sofort das zweite Album aufgenommen, die Leute wollten einfach eins. Das dritte Album ist total wichtig gewesen. Das ist -glaub ich- für alle Bands wichtig. Wir mussten zwischendurch den Sampler machen. Das hat uns alle geformt .
BR: Hast Du selbst ein Song auf den Album, den Du einfach für den Besten hälst?
A: “Pacific Ocean Blue” ist echt gut. Wegen dem Gitarrenriff am Anfang. Hört sich erstens cool an und ist live einfach schön zu spielen.
BR: Die meisten haben ein Lied, dass Sie gerne hören und eins, dass Sie gerne spielen.
A: Ja, ja. Das ist schön, weil man sich zurück lehnen kann und lauschen kann. Du relaxt und denkst Dir „Was ein geiler Song“. Es hat so einen melodiösen U2 Hauch. Wir haben noch nie einen so ruhigen, wundervollen Song geschrieben.
Versucht haben wir einiges an großen Rockballaden, aber die hat echt funktioniert.
BR: Was inspiriert euch Songs zu schreiben?
A: Ich persönlich war ja mehr für die Musik zuständig, Aber manchmal, wenn man allein zu haus sitz und um 10 Uhr abends noch immer nichts passiert ist. Denkst auch Du irgendwann noch. Und sei es nur ein Geflüster in einem Kopf. Dann schreibst Du den Gedanken schnell auf, bevor er wieder verschwunden ist und schließt die Gitarre an den Verstärker an. Zuerst hast die ein Riff, denkst dann nach einer Weile nicht mehr dran und ein paar Wochen später erinnerst Du Dich. Das nennt man dann Schneeball-Effekt. Auf einmal fallen Die tausend Melodien ein. Und Ruckzuck hast du einen Song fertig.
BR: Seid ihr lieber auf Tour oder arbeitet ihr lieber an neuen Songs?
A: Eigentlich beides. Ich mein, wenn ein Album fertig ist, willst Du nur noch raus. Das machen wir gerade, es ist dann so, dass wir jeden Abend in Clubs spielen. Du siehst dann was Deine Arbeit ausmacht. Du siehst die Gesichter der Leute, alle haben Spaß. Das stellt Dich echt zufrieden. Aber ganz ehrlich: nach 18 Monaten auf Tour willst Du nur noch hause. Dann schreibst Du wieder neue Songs und nimmst die wieder auf. Es ist ein Kreislauf.
BR: Schreibt Ihr während der Tour auch schon neue Songs?
A: Ja klar, ne Melödie hat Du immer im Hinterkopf. Das machen wir dann alle zusammen. Irgendjemand hat ne Melodie und Jason rennt immer mit nem Aufnahmegerät hinter einem her. Das nennt man dann „ein Song ist in der Mache“ haben . Das passiert unwillkürlich.
BR: Was macht ihr denn privat, ihr könnt ja nicht immer auf tour sein oder neue Songs kreieren ?
A: Wir haben alle Familie, die wollen uns auch mal sehen. Einfach nur relaxen. mit Freunden treffen, mal ne Zeitung lesen, ein normalen Leben führen, wie ihr auch.
BR: Welche Musik hört ihr denn?
A: Alles. Madonna, Jimmy Eat World. Es gibt ne neue Band aus England „A hundred Reasons“, die haben „Rivals Schools“ Supporteted. Wir haben gerade mit „Rivals Schools“ in England gespielt. Es war klasse.
BR: Was war denn für Dich das Beste Album 2001?
A: Jimmy Eat World, “Bleed American” und auch Madonna. Echt guter Stoff.
BR: Bist Du vor einem Konzert nervös?
A. Natürlich, immer. Alle in der Band sind es. Wir kriegen kaum richtige Sätze auf die Reihe. Jeder lässt dann den anderen in Ruhe. Ich hör dann Musik. Dann auf der Bühne ist alles wieder gut. Die Chemie zwischen uns und dem Publikum stimmt. Wir fühlen uns dann alle wohl. Wenn man einen Song noch nicht so oft gespielt hat, bist Du natürlich aufgeregt, ob der überhaupt ankommt, aber bis jetzt hat das ganz gut geklappt!
BR: Seid ihr gerne in Deutschland unterwegs?
A: Ich liebe es! Alle sorgen sich um uns. Alle vom Label sind so cool.
Wir haben gute Auftritte. Bald spielen wir in einer riesigen Halle.
BR: Ja, die Westfalenhalle. Da kommen 12.000 Leute.
A.: Oh, Scheiße. Das mein ich, es ist echt unglaublich. Dann trink ich mir einen mit unserem Drummer, der ist Brite.
Wir waren hier mit der „Bloodhound Gang“ unterwegs. Die sind mal total verrückt. Aber jeder für sich ist so lieb und nett. Immer wenn wir her kommen, haben wir Spaß und alle sind cool.
Am liebsten mögen wir aber die kleinen Clubs. Das ist der PUNKROCK-Stil. Ich liebe es!
BR: So eine ganz wichtige Frage noch: Welcher ist Dein favorisierter Fußballverein?
A:Kennst Du eh nicht Ipswich Town (hehe kenne ich doch)
Die sind echt schlecht. Ich glaub die steigen sogar ab. Aber ich würd mich um so mehr freuen, würden wir in der Liga bleiben.
BR: Wie denkst Du über die Fans? Gibt es Unterschiede zwischen Englischen und Deutschen?
A: Wir haben rausgefunden, dass eigentliche alle gleich sind: sie mögen Rockmusik, Adrenalin und sie bauen ihre Agressionen ab. Sie wollen alle nur rocken. Es gibt keine großen Unterschiede.
BR: Wo habt ihr die beste Show abgeliefert?
A. Ich glaub, das war nen Festival in Leeds. Das erste Mal. Ich konnte es nicht fassen. Wir hatten unsere Garderobe neben „Blink 182“ und „Rage against the Machine“, dann kamen „Splipknot“ und dachten nur, was machen wir überhaupt hier. Wir haben hier nichts zu suchen. Es war eine Ehre dort zu spielen, wo sie auftreten. Ich hab gedacht, dass es nicht besser kommen könnte. Wenn Du auf Festivals Deine Vorbilder triffst ist es nur großartig.
BR: Wie stehst Du denn zu teuren Preisen für Tickets und Merchandise?
A: Wir versuchen unsre Preise unten zu lassen. Es macht eh keinen Sinn. Wenn die Sachen zu teurer sind, können sich die Kids das nicht leisten. Wir gehen ja auch noch zu Konzerten. Ich find es auch Scheiße, wenn ich da über die Ladentheke gezogen werden.
Wir haben Studentenpreise.
BR: Welche Ziele habt ihr?
A: Wir wollen erfolgreich sein. Wir wollen dahin kommen, dass alle unsere Musik lieben. Einfach so weiter zu machen, wäre klasse.
BR: Glaubst Du das Erfolg Dich oder Dein Leben ändern könnte?
A: Unseren Charakter niemals. Kein Ego wird zu wichtig genommen. Dein Leben beeinflusst es. Das sind Ding, die Du nicht kontrollieren kannst. Zuhause kennt man mich und meine Familie, das ist schon komisch. Aber wir können damit umgehen.
BR: Bist Du noch an anderen Projekten beteiligt?
A: Momentan hab ich gar keine Zeit. Aber in Zukunft wird das sicher was. Ich habe schon viele Telefonnummern gesammelt. Man hat aus einmal sehr viele Freunde.
BR: Gibst etwas bestimmtest woran Du interessiert wärest?
A: Äh, nö nur mit Feunden. Aber nichts besonders.
BR: Hast Du neben der Musik noch Hobby?
A: Nicht wirklich. Ich sammle ein wenig Comics, X-Men und Dare Devil, davon gibt es jetzt bald auch Filme. Darauf freu ich mich schon. Und ein großes und mein schönstes Hobby sind meine Kinder. Es ist schön sie wachsen zu sehen.
BR: Was hälst Du vom Internet?
A: Ich bin der einzige, der keinen PC hat. Da sprichst Du jetzt mit dem richtigen. Ich kann es mir einfach nicht leisten. Bald brauch ich ein. wegen meinen Sohn. Es macht die Welt zu einem so kleinen Ort. Es ist beängstigend. Und alles passiert so unheimlich schnell.
BR: Aber zu Napster und Co. hast Du doch bestimmt ne Meinung?!
A: Es ist schon interessant. Aber ich weiß nicht wo das hinführen wird. Es ist einfach cooler die original CD zu kaufen mit Booklet und allem.
BR: Willst Du noch was sagen?
A: Ich hoffe nur das es heute abend cool wird. Hab gehört, dass es Freibier gibt, wenn man ein Oldschool Metal T-Shirt trägt. Ich hab ein „Iron Maiden“ im Tourbus. Das kann es ja losgehen.
Daniela , 08.04.2002
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