Interview

Elephant

10 Fragen an Elephant

Im Interview mit dem Sänger und Gitarristen Simon „Light“ Persson, der schwedischen Newcomer „Elephant“, spricht der blonde Frontmann von seinen musikalischen Vorbildern und schwedische Klischees. Wer noch nie etwas von „Jantelaw“ gehört hat und wissen will, was die vier Schweden live zu bieten haben, sollte Mister Persson einige Minuten geben. Am 30. September erscheint deren erstes Album „Icebreaker“ auch in unseren Landen!



Bizarre-Radio: Hallo Simon, euer Heimatland Schweden ist für einige musikalische Perlen bekannt. In welcher Tradition seht ihr euch: dem Power-Pop von Abba oder dem Rock´n´Roll der Hellacopters?
Simon:Eher in der Hellacopters-Tradition, aber wir setzen sie um wie ABBA.

Bizarre-Radio: Ihr schwört auf handgemachte Musik. Glaubst du das die digitale Aufnahmetechnik ein Fluch oder ein Segen ist?
Simon:Ich denke, dass die digitale Technik viele Sachen einfacher gemacht hat. Man kann heute problemlos mit nur einem Computer ein Album in seinem Keller aufnehmen. Das Wichtige daran ist, dass es nicht „digital“ klingt.

Bizarre-Radio: Würdest du eine analoge Aufnahme bevorzugen?
Simon: Ich habe noch nie analog aufgenommen, aber ich ziehe eine digitale Aufnahme, die analog klingt vor.

Bizarre-Radio: Was würdest du machen, wenn du kein Musiker wärst?
Simon: Ich würde sicher Unterricht geben. Mit anderen Leuten über Kreativität und ihre Motivation reden. Ich hab das vorher gemacht und es hat mir gefallen.


Bizarre-Radio: Eure Band hat unter anderem einen Deal mit einer bekannten Bekleidungs-Firma. Wie passen Musik und Klamotten zusammen?
Simon: Ich denke nicht das es da eine Verbindung in irgendeiner Weise gibt, aber wir haben von unserer Plattenfirma „Junkyard“ ein Angebot bekommen und wir mochten die Marken. Darüber waren wir einfach glücklich. Wir finanzieren die Pressung und alles drum herum für unsere CD selbst, und so sparen wie eben Geld bei Klamotten und haben mehr für die Musik.


Bizarre-Radio: Was können die deutschen Zuschauer von euren Live-Gigs erwarten?
Simon:Unsere Shows sind meist sehr energie-geladen. Wir sind sehr spontan als Band. Das heißt, jeder Auftritt ist anders, wir spielen immer verschiedene Setlists. Wenn ihr uns heute und dann wieder in einem Monat sehen würdet, wäre das nicht dasselbe Ding. So halten wir die Spannung hoch! Während eines Gigs kommt viel angestaute Energie aus uns heraus. Es macht auch keinen Unterschie, ob wir vor 5 oder 5000 Zuschauern spielen. Weil UNS das spielen so einen verdammten Spaß macht.

Bizarre-Radio: Jetzt kommt so etwas wie die “Gretchen-Frage” für alle Musiker: Live-Gigs oder Studio?
Simon: Klare Sache: Live spielen! Aufnahmen im Studio sind ein anderes paar Schuhe, aber definitiv auch wichtig. Manchmal sehr hart, aber meistens mit sehr viel Spaß verbunden.

Bizarre-Radio: Einige Grunge-Fans der frühen Neunziger werden eure Musik sicherlich lieben. Denn besonders deine Stimme klingt verdammt nach den alten Helden aus Seattle! Wer waren deine Idole?
Simon: Als ich aufgewachsen bin und Rock-Musik entdeckte, stand ich auf Alice in Chains und Pearl Jam. Und in fast jeder Review steht, dass unsere Platte nach Grunge klingt, also ist das wahrscheinlich kein Zufall.

Bizarre-Radio: Icebreaker ist euer erstes Album. Allerdings liegen die Aufnahmen schon zwei Jahre zurück. Steht das nächste Album bereits in den Startlöchern?
Simon:Aufgenommen haben wir zwar noch nichts, aber wir es sind bereits über 10 neue Songs entstanden und wir denken schon über das nächste Album nach. Wir hoffen, dass es nicht wieder zwei Jahre dauert!


Bizarre-Radio: Als letzte Frage: Welches schwedische Klischee erfüllt ihr?
Simon: „Jantelaw“: das heißt, wenn dir etwas Gutes wiederfährt bist du nicht glücklich. Anstatt sich zu freuen, bist du ganz ruhig. Man sagt sich: „Ich bin nicht besser als jemand anderes, also führ dich nicht auf als wenn du etwas Besonderes wärst“. Ich glaube in jedem von uns ist ein klein bisschen davon, aber wir arbeiten daran und machen schon Fortschritte.

Bizarre-Radio: Danke für das Gespräch!

frank fischmann, 06.09.2009

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