Cd-Besprechung

ZZ Top

Live In Germany 1980

Eagle Rock
Vö: 20.04.2012

Bewertung: 12 Punkte
Leserwertung: 0.0 Punkte
Stimmenzahl: 0

Im Jahr 1980 konnten ZZ Top nicht nur auf eine mehr als zehn Jahre andauernde Karriere zurückblicken, sondern auch auf bereits sieben veröffentlichte Studioalben. Jenseits des Atlantiks waren die Bartträger damit bereits eine große Nummer, während Europa noch komplett unerschlossenes Terrain war. Doch das sollte sich mit dem Rockpalast-Auftritt ändern, der der erste Fernsehauftritt der Texaner überhaupt war und der das Trio schlagartig in ganz Europa bekannt machte, wurde die Sendung doch in etlichen europäischen Ländern live ausgestrahlt. Nachdem das Konzert bereits vor zwei Jahren als DVD unter dem Titel „Live At Rockpalast 1980“ veröffentlicht wurde, erscheint nun mit „Live In Germany 1980“ eine entsprechende CD-Nachlese.

Da beide Veröffentlichungen über Eagle Rock erscheinen bzw. erschienen sind, verwundert es mich doch sehr, dass die Setlist der CD nicht das komplette Konzert umfasst, sondern nur eine gekürzte Ausgabe beinhalltet. Da die CD eine Spielzeit von weniger als einer Stunde vorweist, kann als Grund für diese Kürzung noch nicht einmal die im Vergleich zur DVD geringere Kapazität der CD herhalten. Für Fans sind die Schnitte natürlich ärgerlich, denn immerhin handelt es sich um ein bandhistorisch wichtiges Live-Dokument.

Die Setlist ist stark vom Material des seinerzeit gerade erschienenen Albums „Degüello“ geprägt, das mit Songs wie „I Thank You“, „Manic Mechanic“, „Lowdown In The Street“, „Fool For Your Stockings“, „ Cheap Sunglasses“ und „Dust My Broom“ einen sehr großen Anteil an der Setlist des Konzerts hat. Daneben finden sich Pflichtnummern wie „Jailhouse Rock“, „Tush“ oder „Beer Drinker & Hell Raisers“, die von einer tight aufspielenden, sich der Bedeutung dieses Auftritts offenbar absolut bewussten Band dem dankbaren Publikum häppchenweise in den Rachen geworfen wurde.

Fazit: Ein überzeugendes Album aus der Frühzeit der Band zu einem Zeitpunkt, wo ZZ Top noch nicht mit Synthesizern gearbeitet hatten und daher pur und unverfälscht klingen. Auf Grund der vorstehend angesprochenen Kappung der Spielzeit zwar leider nur eine musikalische Geschichtsstunde „light“, aber nichtsdestotrotz eine lehrreiche und für Fans essentielle.

12 Punkte (von max. 15)

Jürgen , 30.04.2012

TRACKLIST
1. El Degüello
2. I Thank You
3. Waitin‘ For The Bus
4. Jesus Just Left Chicago (***)
5. Precisious And Grace
6. Manic Mechanic
7. Lowdown In The Street
8. Heard It On The X
9. Fool For Your Stockings
10. Cheap Sunglasses
11. Arrested For Driving While Blind
12. Beer Drinkers & Hell Raisers
13. La Grange / Sloopy Drunk / Bar-B-Q
14. Dust My Broom
15. Jailhouse Rock (***)
16. Tush (***)
[ *** Anspieltipps ]