Cd-Besprechung
Leserwertung: 13.4 Punkte
Stimmenzahl: 9
Die Jugendlichen von heute haben keine Ideale mehr? Punker sind zu asozialen Säufern mutiert? Die vier Jungs von ZSK treten den Gegenbeweis an.
Schon in jungen Jahren hörten sie nur Punkrock und waren sich sicher eine eigene Band zu gründen, um ihre politische Überzeugung kund zu tun. Doch es gab ein kleines Problem: keiner von den überzeugten Vegetariern konnte ein Instrument spielen. Also loste man die Parts aus und 1997 war ZSK geboren.
Nach dem ersten Demotape "Keep Skateboarding Punkrock" und zahlreichen Auftritten mit namhaften Bands, wie z.B. The Exploited, US Bombs, Agnostic Front, Terrorgruppe, etc., kann man nun ihr Debut-Album "Riot Radio" käuflich erwerben.
Die Jungs spielen feinsten Punkrock irgendwo zwischen Pennywise und Slime.
Doch sie verstehen es auch die Platte abwechslungsreich zu gestalten. So sind auf den meisten Liedern auch Hardcore-Einflüsse à la Agnostic Front zu hören. Apropos Agnostic Front: Der Sänger Roger Miret spricht das Intro zum Song "Riot Radio".
Am Anfang findet man das Lied "Küsst Die Faschisten" von Kurt Tucholsky aus dem Jahre 1931, das wegen seinem Thema immernoch aktuell ist.
Das Lied "Was Du Tust" erinnert wegen seiner Kürze an bestimmte Metalbands.
"My World" ist eher melodisch gestaltet und geht deshalb besonders gut ins Ohr, obwohl alle Lieder sehr eingängig sind.
Für den krönenden Abschluss sorgt "One Day", das schon fast hymnenhaft anmutet.
Die Texte sind überwiegend linkspolitisch und räumen mit den Missständen unserer Gesellschaft auf, wobei man sich zwischen Deutsch und Englisch abwechselt, was jedoch beides sehr gelungen ist. Auch findet man die Ideen, die hinter den Texten stehen im Booklet erklärt.
Außerdem ist ein Multimediapart, der sehr gut gestaltet ist und eine Biografie, Songtexte, Infos zu Riot Radio, einen Film der Tier-schutzorganisation PETA und einen Bericht über die Demonstrationen in Genua beinhaltet.
Abschließend will ich nur noch auf das Projekt von ZSK www.riot-radio.de hinweisen. Dort findet man hunderte Links zu Gruppen und Initiativen von Antifa bis zu den Zapatistas.
Insgesamt eine wirklich gelungene Platte mit Musik, die Spass macht, tanzbar ist und auch noch gute politische Statements beinhaltet.
13 Punkte (von max. 15)
Katja Pentelin, 14.05.2002
TRACKLIST
01. Küsst Die Faschisten
02. Dare To Revolt
03. Riot Radio
04. Was Du Tust
05. Where Are You?
06. Wer? Wann? Wo?
07. Upside Down
08. Take Some Time
09. Mein Staat
10. My World
11. Und Genau Da Gehen Unsere Wege Auseinander...
12. Alienation
13. One Day
[ *** Anspieltipps ]
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