Cd-Besprechung
Leserwertung: 9.3 Punkte
Stimmenzahl: 12
Wir Sind Helden sind zurück. Nach kombinierter Baby- und Kreativpause ist das Quartett wieder am Start um uns armen Musikkritikern einen Denkpass zu verpassen. Denn nach bisher zwei Alben, die beide ohne größere Makel auskamen, ist man geneigt zu glauben es würde musikalisch mal wenigstens etwas bergab gehen. Nicht dass man es Wir Sind Helden gönnen würde aber jede Band muss mal einen Aussetzer haben, vor allem wenn man unter einem solchen öffentlichen Druck steht.
Aber „Soundso“ ist das beste, perfekteste und schönste Album, das Wir Sind Helden je abgeliefert haben. Das fängt bereits mit „Ode an die Arbeit“ an; ein Dialog der sich daran versucht eine ausgefeilte Definition für den Begriff Arbeit zu finden. Reich an Wortspielen, die Intelligenz, Charme und Kreativität nur so versprühen macht das Album einen sehr guten Eindruck. Außerdem, und das hat bereits die erste Singleauskopplung „Kein Grund zur Panik“ haben wir sind Helden sich weiterentwickelt: Wir Sind Helden trauen sich was. Musikstil-und sprachbezogen. Da ist mal ein (für Wir Sind Helden) härteres Riff, dafür findet man woanders eine vergleichsweise zuckersüße Melodie („Kaputt“). Trotzdem, und das ist das wirklich erstaunliche an der Platte, haben Wir Sind Helden ihren Stil fest gefunden und fest in der Hand.
Sprachlich haben Wir Sind Helden uns ja schon immer was vorgemacht und Lehrer gespielt. Das ist auch hier nicht anders. Gesellschaftskritisch bis in die Wurzeln. Es wird alles gesagt was gesagt werden will. Auf den Punkt gebracht. Texte, die man nicht auf Anhieb versteht aber die, sobald man es tut, unglaublich gewitzt und wahr erscheinen. Panik ist unnötig („Kein Grund zur Panik“), Konkurrenzdenken kann uns kaputt machen („Die Konkurrenz“). Das sind nur zwei von den unzähligen Aussagen, die man hier findet. Unzählige Facetten, musikalisch und sprachlich, machen das Album zu einer ganz besonderen Platte, die eine große Bandbreite verschiedenster Menschen ansprechen wird oder bereits hat. Mal sehen ob ihr nächstes Album diese Platte schlagen kann. Aber wir wissen ja „Die Konkurrenz schläft nicht“.
14 Punkte (von max. 15)
Julia Rebold, 21.07.2007
TRACKLIST
1. (Ode) An die Arbeit
2. Die Konkurrenz
3. Soundso
4. Für nichts garantieren
5. Kaputt
6. Labyrinth
7. The geek (Shall inherit)
8. Endlich ein Grund zur Panik
9. Der Krieg kommt schneller zurück als du
10. Hände hoch
11. Stiller
12. Lass uns verschwinden
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