Cd-Besprechung
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Freunde des Power-Metal mit epischen Akzenten aufgepasst! Es gibt Nachschub aus Zypern!
Im September 2003 wurde Winter's Verge von George Charalambous (Stimme) und Stefanos Psillides (Keyboards) in Nicosia gegründet. Bald darauf wurde die Band nach einigen Umbesetzungen um Gitarrist Harris Pari (ex-Bad Influence), Drummer Chris Ioannides und Bassist Miguel Trapezaris erweitert.
George Charalambous gibt sich auf „Tales Of Tragedy“ alle Mühe, durch seine Stimme den nötigen Battle-Charme zu erzeugen. Das gelingt ihm zwar nicht an jeder Stelle, so dass man sich hier und da etwas mehr Ausdrucksstärke gewünscht hätte („Curse of Time“). Doch schafft er es durch den Einsatz der verschiedenen Facetten seines Organs durchaus, Abwechslung in die Songs zu zaubern („Tomorrow’s Dawn“, „For those who are gone"). So erwartet den Hörer sowohl die kreischende Kopfstimme, beschwörende Erzählstimme, klare Singstimme und erdige Passagen.
Keine Frage, die Gitarrensoli sitzen und zeugen von derbster Spielfreude, die ziemlich schnell mitreißt. Komplettiert wird das ganze durch E-Keyboard und Chöre, die zusätzliche Vielschichtigkeit schaffen und das epische Feeling aufkommen lassen. Stellenweise übertreibt man es mit dem Tempo der reitenden Gitarren aber doch dermaßen, dass es etwas zu wild klingt.
Lobend soll auch das Cover erwähnt sein, das die Eindrücke des Songmaterials sehr gut widerspiegelt. Das Optische stellt einen guten Kaufgrund dar, da die tosende See, stürmischer Regen, Blitze und Geisterschiffe Erwartungen wecken, die die Scheibe durchaus erfüllen kann. Keine Prinzessinnen, keine Drachen oder Drachentöter!
Fazit: Der Schritt von Limb Music zu Massacre Records hat sich für Winter's Verge, die man im Januar übrigens im Vorprogramm von Stratovarius und Mystic Prophecy erleben konnte, allemal gelohnt. Mit "Tales Of Tragedy" liefern Winter's Verge ein gutes (teils sehr gutes), vielfältiges Power-Metal-Album ab. Die Songs sind gut strukturiert, teils sehr wild mit starken Melodien und abwechslungsreichen Arrangements. Die Jungs übertragen ihren Spaß an der Musik und befriedigen das Ohr sowohl mit Balladen („Madness once called Love“), epischen Stücken („Reflections Of The Past“) und reitenden Power-Songs („World of Lies“, „Curse of Time“). Ein guter Auftakt für 2010, den die Kollegen erst mal nachmachen müssen.
13 Punkte (von max. 15)
Conny König, 03.02.2010
TRACKLIST
1. World of Lies ***
2. Old Man’s Wish
3. I swear Revenge
4. For those who are gone ***
5. The Captain’s Log
6. Envy
7. Dark Entries
8. Madness once called Love
9. Tomorrow’s Dawn ***
10. Reflections of the Past
11. Curse of Time
[ *** Anspieltipps ]
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