Cd-Besprechung

White Denim - Fits

White Denim

Fits

Fulltimehobby/PIAS
  Vö: 26.06.2009

Bewertung:  10 Punkte
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Meine Fresse! Wer hat denen denn in den Arsch getreten? Die Texaner von White Denim hyperventilieren und legen nebenbei ein erstklassiges Boogie-Funk-Punk-Indie-Trash-Album vor. Und ich bin mir immer noch nicht sicher in welche Schublade man die Jungs stecken. Kategorisierungen sind ja recht hilfreich, besonders um einen Eindruck von etwas zu bekommen, was man noch nicht kennt. Also lasst es mich versuchen: `n Typ kommt aus ner Kirche,…äh nur zur Erklärung das Ganze spielt natürlich in den USA, da wo in Kirchen nicht nur gebetet, sondern auch anständige Musik gemacht wird. So, da kommt also so ein Alt-Hippie aus der Kirche mit einem Bass in der Hand. Mit seiner James Brown Cover-Band beschallt er wöchentlich Kirchen und er liebt den Scheiß. Ein Sixties-Nerd mit Fünf-Tage-Bart und engen Röhrenjeans hat sich gerade eben ein neues Hall-Gerät gekauft, als ihm der James Brown-Typ über den Weg läuft. Während beide sich über Musik unterhalten kommt ein Punk vorbei und schnorrt die beiden an. Fertig sind White Denim! Das meine kleine Geschichte weder der Wahrheit entspricht, noch irgendwelche konkreten Werturteile über das Album offenbart, kommt hier der informative Teil: Ein funkiger Bass, trifft grooviges Schlagzeug und schrammelige Indie-Gitarre. White Denim reißen mit! Ihr irrer Stilmix muss Live eine Augenweide sein. Der Bassist spart nicht an verrückten Bassläufen und gibt Songs schon mal ganz alleine eine eigene Note. Wer braucht da noch ne Gitarre? Doch diese leicht dünne verzerrte, oft hallige Gitarre kann getrost mithalten. Manchmal erinnert die Klampfe man sich an schwedische Indie-Bands oder eben 70er-Punkrock. Vereinzelt kommt auch eine Orgel („Sex Prayer“) zum Einsatz. Bei der Aufnahme wurde oft mit Hall gearbeitet, was der Intensität sehr gut tut. Insgesamt klingt der Sound sehr authentisch und abwechslungsreich. Auch die Titel wechseln von zappeligen Boogie-Nummern („Radio Milk How Can You Stand It“) zu verspielten Acid-Rock („Sex Prayer“) oder Balladen („Syncn“). Manchmal geht es dann doch zu weit mit der Abwechslung und die Jungs wollen einfach zu viel. Anstatt sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, verrennen sich die Drei in Spielereien. Das ist schade, aber man gewöhnt sich daran. Die einfachen Sachen können sie eben immer noch am Besten: Rocken. Beweis dafür: Das formidable „I start to run“ und „Say what you want“.

10 Punkte (von max. 15)

frank fischmann25.06.2009

TRACKLIST
1. Radio Milk How Can You Stand It
2. All Consolation
3. Say What You Want***
4. El Hard Attack 5. I Start To Run*** 6. Sex Prayer
7. Mirrored And Reverse 8. Paint Yourself 9. I'd Have It Just The Way We Were
10. Everybody Somebody
11. Regina Holding Hands 12. Syncn***
[ *** Anspieltipps ]

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