Cd-Besprechung

Velour

Get in room

Noisedeluxe
  Vö: 18.10.2004

Bewertung:  9 Punkte
Leserwertung:  12.0 Punkte
Stimmenzahl: 2

- 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

Schlicht und einfach Velour heissen sie, die vier Kopenhagener und ihre Musik hält, was ihr Name verspricht, denn genau danach klingen sie- nach Samt.
Warm, kuschelig und irgendwie gemütlich, es fehlt nichts, was den eigentlich immerguten skandinavischen Indiepop ausmacht- Ausgefeilte Arrangements, mehrstimmiger Gesang, Akustikgitarren und Streicher erinnern traurig-schön an die Kings of Convenience, Belle and Sebastian oder Coldplay und wärmen das Herz. Sogar zaghafte Vorstöße auf das dünne Eis ausgelassener Uptempo-Gefilde werden gewagt, nicht allerdings ohne das sichere Ufer der Melancholie aus dem Blick zu verlieren.

Doch leider kühlt die Faszination für Velour so schnell ab, wie eine Tasse Tee im Winter, die man eigentlich in eine Wolldecke gehüllt schlürfen wollte und dann aber vergessen hat. Der übersprungene Funke der bittersüßen Wehmut verglimmt , die Songs verkommen zur Hintergrundberieselung und der berühmt-berüchtigte „naja, eigentlich sind sie ganz nett“-Gedanke drängt sich ins Bewusstsein.

Ein großer Schimmer der Hoffnung verbleibt allerdings deutlich am Horizont zu erkennen, ist „Get in Room“ doch Velours Debütalbum und die Winter in Skandinavien sind bekanntermaßen lang, kalt und dunkel und bieten somit die besten Voraussetzungen für die Aufnahme eines grandiosen zweiten Albums.

9 Punkte (von max. 15)

Nina Grannemann, 16.10.2004

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