Cd-Besprechung
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Wenn man bei einem Bandnamen den Anhang “A Tribute to…” entdeckt, kommt einem ungewollt der Gedanke an ein “Schon wieder so eine Coverband.” in den Sinn. Im Grunde wäre dies auch nichts Verwerfliches, gäbe es nicht auch solche Bands, die neben ihrer Huldigungen an die ganz Großen versuchen aus deren Schatten herauszutreten. Und Völkerball gehören genau zu dieser Kategorie Bands. Mit ihren brillanten Tribute-Shows konnten die Musiker bereits die eingefleischtesten Fans der Berliner Industrial-Metal-Band Rammstein überzeugen. Mit „Weichen + Zunder“ haben die Völkerball nun ihr erstes eigenes musikalisches Statement herausgebracht.
Zugegeben, die Erwartungen sind zu Beginn vielleicht etwas gedämpft. Die 12 Songs der CD erinnern beim ersten Hören in ihrem Grundgerüst stark an das eine große musikalische Vorbild der 6 Bandmitglieder. Und dennoch ist da Etwas, was Völkerball irgendwie von Rammstein unterscheidet. So richtig greifbar ist es allerdings nicht. Um diesen Unterschied zu begreifen muss man sich eben „Weichen + Zunder“ einmal selbst anhören. Hoch-experimentelle Soundgerüste sollte man dabei allerdings nicht erwarten. Ähnlich wie beim Original Rammstein findet man auch bei Völkerball einen düster-charismatischen Industrial-Sound mit harten Gitarrenriffs, dramatischen Synthie und Keyboard-Effekten und einem brachial-düsteren Vokalpart. Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man Völkerballs „Weichen + Zunder“ auch schnell für ein neues Rammstein Werk halten. Und genau hier zeigt sich wohl auch die Klasse der Produktion, sowie der kompositorischen Ausgestaltung der 12 Songs. Es ist ganz sicher nicht einfach einer Band wie Rammstein das Wasser zu reichen. Völkerball haben sich allerdings schon mit ihrem ersten eigenen Album so nah an das Original heran gearbeitet, dass es hier und da schwer fällt zu unterscheiden welche CD denn nun im CD-Spieler rotiert. Das ist eine Leistung die es ganz klar zu würdigen gilt. Die aktuelle Single „Radioaktiv“ ist dafür wohl ein recht anschauliches Beispiel:
Stellt sich einem hier allerdings die Frage wo denn da die Eigenständigkeit einer Band bleibt. Da kann man aber wohl in vielfältigster Weise drüber diskutieren und es wird von einigen auch jede Menge Kontras geben. Geht man aber mal ganz distanziert an die Sache, so merkt man schnell, dass Völkerball ein beachtliches Potential in sich schlummern haben, welches so langsam zum Ausbruch kommt. „Weichen + Zunder“ ist da nur ein erster Schritt in die richtige Richtung, nämlich raus aus dem Schatten des ach so großen Idols Rammstein. Sollte der musikalische „Völkerball“-Motor demnächst mal noch richtig zünden, dürfte die sympathischen Musikern noch eine recht erfolgreiche Zukunft vor sich haben – abgenabelt von der Band, die ihnen bisher den Weg geebnet hat.
10 Punkte (von max. 15)
Kitty N., 27.10.2012
TRACKLIST
1. Alles was du Brauchst***
2. Völkerball
3. Gnadenlos
4. Doktor***
5. Radioaktiv***
6. Weichen und Zunder
7. Foltergeist
8. Gammelfleisch***
9. Heldmaschine
10. Königin
11. Erfroren und Verbrannt
12. La Paloma
Bonus: Videoclip „Radioaktiv“
[ *** Anspieltipps ]
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