Cd-Besprechung
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Mittlerweile hat man sich ja fast schon daran gewöhnt, dass gerade im Todesblei-Sektor mit schönster Regelmäßigkeit lange totgeglaubte Bands wieder aus dem Dornröschenschlaf erwachen, die Abgründe der Zeit überwinden und wieder ihren Platz im Business einnehmen. Dass diese Aussage nicht nur auf damaligen Szenegrößen wie z.B. Asphyx, Benediction, Gorefest oder jüngst Pestilence zutrifft zeigt die schwedische Combo Unanimated, die mit den beiden Alben „The Forest Of The Dreaming Dead“ und „Ancient God Of Evil“ zwar ihre Spuren in der Musikgeschichte hinterlassen und viele der heutigen Szenegrößen beeinflusst hat, dies aber nie in kommerziellen Erfolg umwandeln konnte. Dies hatte dann u.a. zur Folge, dass die Band zerbrach und die einzelnen Mitglieder fortan getrennte Wege gingen.
Scheinbar muss an der alten Weisheit etwas dran sein, nach der man sich im Leben immer zwei Mal trifft. Denn der Haufen hat sich wieder zusammengerauft und Mitte 2008 auf dem Party.San Open Air den ersten Gig nach rund 13 Jahren Totenstille abgeliefert. Zudem war sie fest entschlossen, der Bandchronik ein weiteres Kapitel hinzuzufügen, so dass man kurzerhand das Studio enterte und „In The Light Of Darkness“ eintütete.
Das dürfte die Meisten zunächst einmal ziemlich kalt lassen, da der Name „Unanimated“ wohl nur wenigen wirklich ein Begriff ist. Schaut man aber mal darauf, wer hinter der Band steht, so dürfte das Interesse schlagartig steigen. Denn hinter Unanimated stehen keineswegs irgendwelchen Nobodys, die in seligen Erinnerungen an früher ihre einstige Jugendband wiederbeleben, sondern gestandene Musiker. Das heutige Line-Up besteht aus Richard Cabeza (b.; ex-Dismember, ex-Murder Squad, ex-General Surgery), Johan Bolin (g.; ex-Zebulon), Micke Jansson (voc.; Celestial Pain) sowie Peter Stjärnvind (dr.; ex-Entombed, ex-Face-down, Niefelheim, Krux).
Angesichts dessen verwundert es wohl wenig, dass „In The Light Of Darkness“ old-school-mäßig ausgefallen ist. Unanimated zelebrieren ihren Sound in der Schnittmenge zwischen Todesblei in bester, traditioneller Göteborg-Manier und Black Metal. Die Tracklist kommt zwar auf insgesamt 10 Songs, allerdings handelt es sich bei dem Intro „Ascend With The Stench Of Death“ sowie dem abschließenden „Strategia Luciferi“ um reine Instrumentalstücke, so dass unterm Strich acht Tracks übrig bleiben. Die aber haben es in sich! Vor allem die immer wieder eingestreuten, filigran-rasenden Solis drücken den Songs ihren Stempel auf und machen die Scheibe zu einem echten Highlight!
Seien wir ehrlich, die meisten der heutigen Reunions finden doch eigentlich nur deswegen statt, weil sich die Bands noch mal so richtig die Taschen vollstopfen wollen, bevor sie dann endgültig abtreten. Unanimated dürften sich diesem Vorwurf wohl kaum ausgesetzt sehen, denn als nie aus dem Underground herausgekommener Act müssen die Jungs ohnehin bei Null anfangen. Zudem dürften spätestens in Anbetracht der Klasse des Albums die letzten Restzweifel am Sinn dieser Reunion verschwinden. Bleibt zu hoffen, dass Unanimated dieses Mal ein wenig mehr Erfolg vergönnt ist, denn verdient hätten sie ihn! Fans der frühen Phase des Death-Metals Marke Göteborg kann man eigentlich nur eines raten: Kaufen!
13 Punkte (von max. 15)
Jürgen , 19.05.2009
TRACKLIST
1. Ascend With The Stench Of Death
2. Retribution In Blood
3. The Endless Beyond (***)
4. Diabolic Voices
5. In The Light Of Darkness (***)
6. The Unconquered One
7. Enemy Of The Sun
8. Serpent´s Curse (***)
9. Death To Life
10. Strategia Luciferi
[ *** Anspieltipps ]
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