Cd-Besprechung

Train - My private nation

Train

My private nation

Sony/Columbia
  Vö: 04.08.2003

Bewertung:  9 Punkte
Leserwertung:  8.0 Punkte
Stimmenzahl: 2

Remember: Vorletztes Jahr hatten Train den Radio-Hit "Drops of Jupiter" vom gleichnamigen Album. Das katalpultierte nicht nur hierzulande genanntes Album in hohe Charts-Regionen, Train räumten auch bei den internationalen Grammy-Ehrungen kräftig ab. Und dieses One-Hit-Wonder läuft immer noch die Radiostationen rauf und runter.
Der plötzliche Erfolg des zweiten Albums ist natürlich nicht ganz spurlos an den Protagonisten vorbeigegangen. So soll Album Nummer 3 "My private nation" den Ruhm und Erfolg der vergangenen Zeit verarbeiten. Seelentherapie von Musikern, die auch diesmal wieder ihr Gespür für leichte, unbeschwerte Popsongs beweisen. Das wird gleich zu Beginn mit "Calling all Angels" deutlich gemacht. Eigentlich eine simple Instrumentierung, die aber ein warmes, sehr optimistisches Klangbild in Verbindung mit dem interessanten Text schafft. So geht es auch weiter. "Save the day" wird da schon konkreter: "You save me and I will save the day" singt Pat Monahan da im Refrain. Der Rückhalt der Familie, Geborgenheit ist sehr wichtig , wenn man auf einmal im Rampenlicht steht. Monahan, der die Texte schreibt ist mittlerweile Ehemann und Vater geworden. Dadurch ändert sich natürlich in Verbindung mit der Band auch einiges. Dieses Gefühl des Wandels transferieren Train in ihre Musik. Hat man das Glück auch noch mit einem hervorragenden Produzenten wie Brendan O´Brien zu arbeiten, kann eigentlich nichts mehr schief gehen. Und doch ist es passiert. Musiktechnisch sind sie zwar über jeden Zweifel erhaben, aber man bekommt das Gefühl nicht los, dass sie mit ihrer Situation so zufrieden sind, dass nichts Neues mehr kommen braucht. Man bedient sich gängiger Rock/Pop-Stereotypen und schafft es nicht in die Tiefe zu gehen. Die Texte mögen noch so direkt, philosophisch und innovativ sein, die Musik ist es schlicht und ergreifend nicht. Das Album ist wie ein breiter Fluß, die einzelnen Songs greifen ineinander über und führen das Album weiter, das hat also geklappt; der Fluß ist aber so breit, dass es nach einer gewissen Zeit langweilig wird, mit seinem Ruderboot gar so ruhig dahinzutuckern, ohne Welle, ohne Strömung, ohne einen Sog, gegen den man ankämpfen muss. Da kann einem schon mal langweilig werden. Es gibt einfach keine Ecken und Kanten; zu glatt kommt "My private nation" daher". Nouvellen braucht man auf diesem Album also nicht zu erwarten. Aber auf kleine, unauffällige Pop-Juwelen sind Train spezialisiert. Ob allerdings so ein Riesenerfolg, wie mit "Drops of Jupiter" erreicht werden kann, ist eher zweifelhaft. Doch nur wieder ein One-Hit-Wonder? Die Zeit wird es zeigen...

9 Punkte (von max. 15)

Benjamin Großmann03.08.2003

TRACKLIST
1.Calling All Angels***
2.All American Girl
3.When I Look To The Sky
4.Save The Day
5.My Private Nation
6.Get To Me***
7.Counting Airplanes***
8.Following Rita
9.Your Every Color
10.Lincoln Avenue
11.I'm About To Come Alive
[ *** Anspieltipps ]

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