Cd-Besprechung

Tori Amos

The Beekeeper

Smi Epc (Sony)
Vö: 21.02.2005

Bewertung: 11 Punkte
Leserwertung: 12.0 Punkte
Stimmenzahl: 1

Wie heißt es immer, "Achte nicht nur auf das Äußere, auf die inneren Werte kommt es an". Genau daran sollte man denken, wenn man das neunte Album "The Beekeeper" von Tori Amos in der Hand hält. Bei reiner Betrachtung des Covers, wird man schnell zum Schluss kommen, dass es sich bei "The Beekeeper" um ein schlichtes Album handelt. Aber auf den ersten Eindruck sollte man nicht all zu viel Wert legen. Bei näherer Betrachtung oder besser beim Hören des neuesten Werks von Tori Amos, wird man nämlich schnell eines besseren belehrt.
Zuerst bleibt zu loben, dass "The Beekeeper" ganze 19 Songs beinhaltet, was den standard Inhalt eines gewöhnlichen Albums schon um einiges übertrifft.

Der Anfang ist mit "Parasol" passend gewählt, man wird mit verhaltenen Temperament in das Album eingeführt. Soulig geht es dann mit "Sweet the Sting" weiter, bei dem mal eine Orgel oder gar ein Gospelchor zum Einsatz kommen. Etwas schwungvoller, aber zugleich himmlischer geht es dann beim Duett "The Power of Orange Knickers" zur Sache.
Über "Jamaica Inn" kommt man zum ersten Höhepunkt des Albums "Barons of Suburbia", hier wird man einen mit einem virtuosen Klavierspiel empfangen und der Gesang Tori Amos rundet dies noch ab.
Nach diesem doch unruhigen und mitreisenden Stück kommt mit "Sleep with Butterflies" der passende Song um die gesammelten Eindrücke zu verdauen. Wem das alles zu glatt und zu Kontrastarm scheint, wird sich über "General Joy" freuen. Hier geht es leicht rockig zur Sache, was etwas Abwechselung in "The Beekeeper" bringt.

So das erste Drittel hätten wir geschafft. Weiter geht es dann wieder mit ruhigeren klavierlastigen, wie "Mother Revolution" und "Ribbons Undone" erinnert einen an ein Wiegenlied, dass einem als Kind vorgesungen wurde.

Bei "Cars and Guitars" kommen wie der Titel schon sagt, endlich mal Gitarren zum Einsatz, und Tori Amos zeigt, welch fassettenreiche Stimme sie immer noch hat.
Wem das immer noch zu sehr in eine Stilrichtung geht, wird mit "Witness" eines besseren belehrt. Hier wird es so richtig schräg. Man könnte es als Versuch bezeichnen, bei dem Tori Amos Soul mit Jazz paart. Doch was dabei rauskommt ist auf jeden Fall hörenswert.

Klassischer wird es dann wieder bei "Original Sinsuality" bei dem wieder das Klavier und die Stimme von Tori Amos dominieren und eine ungemeine Intensität entwickeln.
"Ireland" bringt einen aber sofort wieder in eine andere Richtung und vermittelt einem "immer schön locker bleiben".

Das letzte Drittel beginnt gleich mit einem weiteren Höhepunkt. "The Beekeeper" beeindruckt durch die großartige Stimme von Tori und einen Sound der an Alben wie "From the Choirgirl Hotel" erinnert, dabei aber nicht ganz so aggressiv ist.
Nach diesem wohl besten Song der Platte, bleibt diese aber weiterhin interessant. "Martha´s Foolish Ginger" und "Hoochie Woman" z.B. zeichnet sich dadurch aus, dass hier der Trommelrhythmus den Takt angibt und das ganze trägt.

"Goodbye Pisces" ist dann wieder so ein typischer Tori Amos Song, verträumt und zart. Und zum Abschluss wird es bei "Marys of the Sea", dann noch mal dramatisch und lebhaft.
Den Abschluss von "The Beekeeper" bildet mit "Toast" dann noch ein wirklich schön trauriger Song.

Im Ganzen ist "The Beekeeper" ein schönes, abwechslungsreiches Album, was einen ab und zu mit Neuem überrascht und vielleicht auch hier und da mal eine Träne hervorruft.

11 Punkte (von max. 15)

Michael Moritz, 21.02.2005

TRACKLIST
01. Parasol
02. Sweet The Sting
03. The Power Of Orange Knickers (feat. Damien Rice)
04. Jamaica Inn
05. Barons Of Suburbia ***
06. Sleeps With Butterflies
07. General Joy
08. Mother Revolution
09. Ribbons Undone
10. Cars And Guitars
11. Witness
12. Original Sinsuality ***
13. Ireland
14. The Beekeeper ***
15. Martha's Foolish Ginger ***
16. Hoochie Woman ***
17. Goodbye Pisces ***
18. Marys Of The Sea
19. Toast ***
[ *** Anspieltipps ]