Cd-Besprechung
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Chuck Ragan von Hot Water Music, Greg Graffin von Bad Religion, Joey Cape von Lagwagon.. die Liste von Punkmusikern, die sich ruhigeren Solo-Ausflügen hingeben wird länger und länger. Tony Sly von No Use For A Name gesellt sich nun mit seinem "12 Song Program" auch in die illustre Runde. Was bei den erstgenannten mal mehr, mal weniger überraschend war, macht bei Sly hunderprozentig Sinn. Denn No Use For A Name sind mit ihren letzten Alben immer ein Stückchen "softer" geworden, was so manch alteingesennen Fan böse vergrämt hat. Tony Sly kümmert sich nicht darum, und so ists ja auch richtig.
Schon vor "12 Song Program" ist er auf akustischer Basis in Erscheinung getreten, als er auf einer Split mit Joey Cape alte Hits seiner Hauptband in ein zarteres Gewand gehüllt hat. Das Ergebnis war eher so geht so. Immerhin waren diese Songs ursprünglich für den Moshpit geschrieben. Der neue Output kommt von Grund auf stimmiger daher, die Harmonien greifen ineinander, die weiche, ruhige Stimme kommt wesentlich besser zur Geltung. Und wie man eine Ohrwurm-Melodie schreibt, hat der gute Kerl ja schon immer gewusst. Schön auch, dass nicht allzu sehr auf die Tränendrüse gedrückt wird. Natürlich hat man das alles schon mal gehört, Tony Sly schafft es aber sogar eine gewisse Abwechslung in die ansonsten relativ reduziert klingenden Akustiksongs zu bringen.
Wer weiß, wie es jetzt mit No Use For A Name weitergeht. Vielleicht hat Tony Sly nun seinen endgültigen, kreativ hochwertigen Weg gefunden, seine stilleren Seiten zu kanalisieren, um mit seiner Hauptband mal wieder ein bisschen aggressiver loszubrettern. Hin oder her: Er ist und bleibt ein gestandener Punkrocker für die ganze Familie.
12 Punkte (von max. 15)
Benedikt Ernst, 13.02.2010
TRACKLIST
1. Capo, 4th fret
2. Via munich
3. The shortest pier ***
4. Already won
5. AM
6. Expired
7. Keira ***
8. Toaster in the bathtub
9. Love, sick love
11. Amends
12. Second Act (end credits)
13. Fireball
[ *** Anspieltipps ]
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