Cd-Besprechung

tokahabe°

Train of thought

Eigenvertrieb
  Vö: 15.12.2003

Bewertung:  13 Punkte
Leserwertung:  10.5 Punkte
Stimmenzahl: 94

- 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

Nicht einfach ist es, die Debut-CD“ einer Band zu besprechen, deren Weg man seit geraumer Zeit hautnah mitverfolgt. Wohlwissend, dass TOKAHABE im Raum F/MZ/DA derzeit – zu Recht – zu den meistgebuchten newcomer-bands gehören, verhindert leider das Produktionsbudget einen fairen Vergleich mit anderen nationalen Veröffentlichungen. Trotzdem haben TOKAHABE mit „train of thought eine musikalische Duftmarke hinterlassen, die sicher das ein oder andere Business-Näschen erreichen wird. Wer auf melodischen, eingängigen (Hard)rock steht, kann hier bedenkenlos reinhören.

Zur Musik: Sängerin Katrin Bender erinnert mich an Susanna Hoff (BANGLES), wobei es ihr aber gut stehen würde, noch öfter die „Rocksau“ rauszulassen. Trotzdem ist sie auf „train of thought“ der musikalische Mittelpunkt, verleiht einigen Songs einen wahren Gänsehautfaktor. Die CD vermittelt fast durchgehend einen wohligen, melancholischen Unterton, der verhindert, dass die eingängigen hooklines die Songs ins poppige abdriften lassen. Für die nötige Härte sorgen indes die Rhythmus-Fraktion um Basser Thorsten Stumpf und Drummer Benny Hellwig, dem man die klassische Metal-Schule anmerkt. Leider ist die Gitarre von Hakan Ücker beim Mix zu kurz gekommen, manches Riff würde man doch gerne etwas kraftvoller aus den Boxen scheppern hören.

Am Ende stehen neun Songs mit Hitpotential, radiokompatibel, wenn nicht der ein oder andere Track an der Fünf-Minuten-Grenze etwas unkommerziell ausgefallen wäre. Zum Glück gibt es die Möglichkeit des remix – und der unkonventionelle Dance-Mix von „deep inside“ hat jetzt schon einen Platz in der Playlist meiner Sylvesterparty sicher. 13 Punkte nach lokalen Gesichtspunkten, 11 objektive, womit TOKAHABE noch etliche Industrie-signings meilenweit hinter sich lassen.

„train of thought“ ist für benutzerfreundliche acht Euro über www.tokahabe.de zu beziehen.

13 Punkte (von max. 15)

Stefan Kasseckert, 08.12.2003

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