Cd-Besprechung
Leserwertung: 15.0 Punkte
Stimmenzahl: 1
Wer kennt nicht noch Tito & Tarantula als gruselige Vampirband in Quentin Tarantinos Kultstreifen „From Dusk till Dawn“. Seither gilt die Musik der mexikanischen Musiker rund um den Sänger Tito Larriva als Geheimtipp in der Musikszene. Und ja, es hat einen Grund wieso Tito den Mittelpunkt des Projektes darstellt, denn je nach Laune versammelt er sich mal mehr oder weniger illustre Weggefährten um sich, um dem musikalischen Weg zu folgen. Mit der Mischung aus rockigen Melodien mit zum Teil rotzigen Texten und ruhigen, aber dennoch energiegeladenen Stücken wissen Tito & Tarantula geschickt ihre Fans zu überzeugen. Mit dem jetzt erscheinenden fünften Werk „Back Into The Darkness hat Tito wieder ordentlich die musikalische Trickkiste durchwühlt und ein gelungenes Potpourri von verschiedenen musikalischen Stilen miteinander vereint. Ganz sicher lässt sich auch bei diesem Album wieder feststellen, dass der Musik niemals der „Wüsten-Flair“, der Tito seit „From Dusk till Dawn“ begleitet, verloren geht. Auch bei „Back Into The Darkness“ heißt es also wieder „Willkommen im Titty Twister“.
Mit seinem typischen, leicht spanisch angehauchten Rockbar-Flair und Truckerkneipenflair klingen die Stücke auf „Back Into The Darkness“ zwar irgendwie genauso wie auf den 4 vorherigen Alben. Dennoch überzeugt das Werk durch das gekonnt zusammengestellte Sammelsurium an Songs. Das in Spanisch gesungene „Machete“ verzaubert durch seine anfängliche Leichtigkeit und entführt den Hörer schon nach den ersten Takten in den letzten Spanienurlaub. Allerdings hält das nicht allzu lange an, denn schon nach kurzer Zeit wechselt der Song in eine härtere Gangart und präsentiert sich gewohnt rockig und stilecht lässig. Wem das noch nicht genug rockt, dem wird „Dust And Ashes“ wohl mehr liegen, erinnert der Song doch gelegentlich an die Zeit wo Black Sabbath gerade den musikalischen Kinderschuhen entwachsen wahren – psychedelisch und dennoch auf den Punkt gebracht.
Aber Tito kann auch ganz anders. Ungewohnt punkig klingt der Song „If You Love Me“. Und auch der gute alte Rock kommt nicht zu kurz. „Monsters“ vereint genau diese Features: ausgefallene Gitarrenbeats werden mit lässigen Gesangseinlagen ausgefüllt und durch ansonsten eher Dire Straits-typische Percussionuntermalungen vervollständigt. Fast schon von Sehnsucht zerrissen hört sich Titos Stimme bei „Pretty Wasted“ an, was die aufwendig gestalteten Gitarrenakkorde, die schon ein wenig an Santana erinnern, nur zu gut unterstreichen. Typisch und wie man es eher von Tito gewohnt ist, klingt dann der gitarrenlastige Song „Darkness“. Mit „In My Car“ gibt es dann noch den passenden „on the road“ Song mit oben drauf.
Wer bei Tito & Tarantula charttaugliche Konsummucke sucht, wird garantiert nicht fündig. Die Musik des Mexikaners macht trotz der zuerst eigenwilligen Art und Weise verdammt viel Spaß und geht ohne Umweg ins Ohr. Dabei klingt die Musik auch nie künstlich überladen oder zwanghaft gestellt. Im Gegenteil. Der Hörer kommt kaum an dem mit Tito assoziierbaren Kopfkino von Wüste, Sand und einer guten Flasche Whiskey dran vorbei. „Back Into The Darkness“ bietet also mehr wie nur die rauchige Stimme eines einsamen Gringos und dem Sound seiner Gitarre. Das Album bietet ganz im Gegenteil eine ordentliche Portion Kult-Charakter und gehört am besten mit geschlossenen Augen, einem Cerveza, einem Tequila, einer zur Sitzmöglichkeit umgebauten Holzkiste und einem wundervollen, heißen Sommerabend genossen.
13 Punkte (von max. 15)
Kitty N., 17.04.2008
TRACKLIST
1. Come Out Clean
2. Pretty Wasted***
3. Monsters
4. Dust And Ashes
5. The End Of Everything
6. Now That You're Gone
7. Machete
8. Darkness
9. Murder
10. Like I Do
11. In My Car***
12. If You Love Me
13. Not Enough***
[ *** Anspieltipps ]
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