Cd-Besprechung

Tidal

Abraxas

Incendiary Records
  Vö: 19.04.2004

Bewertung:  11 Punkte
Leserwertung:  14.0 Punkte
Stimmenzahl: 1

- 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

Mindestens genau so eigenwillig wie das Coverartwork aussieht, genauso klingt auch der neuste Longplayer, der Jungs aus den Schwabenland. Die rede ist von Tidal aus Heidelberg die immer noch in derselben Starting Five wie vor fünf Jahren auflaufen. Nach zwei Alben und einer Split 12“ mit Acabah Rot melden sich Tidal mit ihrem dritten Album „Abraxas“ erschienen auf Incendiary Records sehr Eindrucksvoll zurück. Eindrucksvoll deshalb weil dieses Release in Sachen Post Hardcore mit Screamo Einflüssen meiner Meinung nach einzigartig ist.

Der neue Tidal Style umfasst intensive Leidenschaft, stimmungsvolle Atmosphären dynamischen Hardcore der mit impulsiven Ausbrüchen getaktet ist und von schönen Melodien begleitet wird. Es ist nur eine Frage der Zeit bis man das Gefühl für die einzelnen Songs verliert. Abraxas klingt wie aus einem Guss und entfaltet nur als Gesamtwerk seine volle Wirkung auf den Zuhörer. Man findet nur ganz selten Songs die nicht die 5 Minuten Marke überschreiten. Wer Abraxas nicht gehört hat, wird sich kaum ein Bild von diesem Album machen können, denn Intensität, Leidenschaft, Dynamik, Stimmung und eine Menge Atmosphäre werden dermaßen Eigenwillig in Szene gesetzt, sodass der Zuhörer verzaubert und gleichzeitig Erschlagen wird. Deshalb macht es wenig Sinn zum diesem Release lange zu Fachsimplen.

Mit einem so eigenwilligen Album wird sicherlich der ein oder andere eine Menge Probleme haben, denn solch ein Spagat zwischen Emotionen, Härte und atmosphärischen Melodien sind alles andere als leicht verdaulich, sodass sogar Neurosis und Mogwai Fans nicht schlecht staunen werden. Sehr interessante Platte, in die man eine Menge Zeit investieren muss.

11 Punkte (von max. 15)

Ken Neusser, 20.04.2004

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