Cd-Besprechung
Leserwertung: 15.0 Punkte
Stimmenzahl: 2
Don’t Mess With The Brüggemeyer, möchte man sagen. Während andere Musikkritiker blindlings auf jeden Zug aufspringen und jeden Monat eine neue Sau durch Dorf treiben (diesen Monat die schwedische Mädels-Pop-Band Those Dancing Days), sagt Maik Brüggemeyer es im Rolling Stone kurz und knapp und wie immer blitzgescheit in seinen „Short Cuts“ (auch das schon ein Statement) und vergibt lediglich zwei der erreichbaren fünf Sterne: „Eine schwedische Retro-Combo auf der Suche nach großem Blondie-Pop. Sängerin Linnea Jönsson schaut allerdings in die falsche Richtung und versucht sich eher als Gwen Stefani-Kopistin.“ Das ist zwar kurz gesagt und auch ein bisschen unfair, aber ein schöner Gegenpol zu der ungebührenden Hochjubelung der restlichen einschlägigen Musikpresse.
Those Dancing Days also, fünf Schwedinnen, machen gemeinsam seit etwa einem Jahr gemeinsam Musik und legen nun, nach einer EP, ihr Debüt-Album "In Our Space Hero Suits" vor. Das ist grundsätzlich nett und lobenswert, und einige Ohrwürmer sind auf jeden Fall enthalten. So ist das Lied „Run Run“ ein Gute-Laune-Ohrwurm par excellence, auch „Hitten“ geht nach vorne, dass der Dancefloor bebt. Insgesamt hat man jedoch das Gefühl, als wurde dieser Witz schon einmal erzählt, „damals“ im Original ohnehin, aber auch die „Retro-Variante“, im Jahr 2006, als die Pipettes, mit popkultureller Unterstützung durch die Electric Soft Parade, ihr Album „We Are The Pipettes“ vorlegten und ihre 15 Minuten Ruhm genießen durften.
So wirken Those Dancing Days heute eher als Abklatsch vom Abklatsch, übrigens auch die Long Blondes haben mit ihrem ersten Album einen deutlich größeren, entfernt ähnlichen Wurf gelandet. "In Our Space Hero Suits" beginnt bereits verfahren, der Sound ist insgesamt zu luftig, der Hall, der unter allem liegt, wirkt künstlich, selbst das Händeklatschen klingt wie aus der Konserve. Zudem sind die einzelnen Lieder einfach nicht abwechslungsreich genug, um auf Albumlänge zu unterhalten. Und nun naht ja auch der Winter, und man wird das Gefühl nicht los, als fiele dieses Album damit erst Recht noch ein Stück weit aus dem Rahmen: Das Urteil über dieses Album könnte möglicherweise positiver ausfallen, wenn man es im nächsten Frühjahr nochmals auflegt – wobei die Gefahr besteht, dass sowohl die CD als auch die gesamte Band bis dahin in der Versenkung verschwunden sein wird.
7 Punkte (von max. 15)
Daniel Höfelmann, 19.10.2008
TRACKLIST
1. Knights In Mountain Fox Jackets
2. Falling In Fall
3. I Know Where You Live
4. Run Run
5. Hitten
6. Actionman
7. Shuffle
8. Home Sweet Home
9. Duet Under Waters
10. Kids
11. Those Dancing Days
12. Space Hero Suits
[ *** Anspieltipps ]
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