Cd-Besprechung

The Zutons - Tired Of Hanging Around

The Zutons

Tired Of Hanging Around

Red Ink Musik
  Vö: 14.04.2006

Bewertung:  12 Punkte
Leserwertung:  13.0 Punkte
Stimmenzahl: 3

Wenn eine Band aus Liverpool kommt, kann sie anscheinend gar nicht anders als sich urbritisch anzuhören. Jüngstes Beispiel in dieser Reihe sind die Zutons. Ihr Debütalbum „Who Killed The Zutons“ verkaufte sich allein in Großbritannien 600.000 mal und brachte ihnen Nominierungen für den „Mercury Musik Prize“ und die „Britawards“ ein.

Welch Ironie ist es in diesem Zusammenhang, dass ich erst vor ein paar Wochen einen Bericht über das Ende des inzwischen zum Unwort verkommenen Britpops gelesen habe. Denn eins ist schon mal klar: wenn Britpop-Bands Kinder oder Enkel haben könnten, würden sie sich anhören wie die Zutons. Zumindest aber sind sie würdige Erben, allerdings nicht nur was den musikalischen Nachlass der 90er angeht, sondern insbesondere auch den der 60er.

Während „Who Killed The Zutons“ noch brachial und roh daherkommt, ist „Tired Of Hanging Around“ deutlich eingängiger. Sänger McCabe gibt zu, dass die Zutons „auf unserem ersten Album noch damit beschäftigt waren, uns als Band zu finden. Beim neuen Album war die Stimmung eine andere, es war mehr Arbeit.“.

Einen nicht unbedeutenden Teil an der veränderten musikalischen Richtung von „Tired Of Hanging Around“ dürfte allerdings auch Stephen Street haben, der schon bei „The Smiths“, „Blur“ oder den „Kaiser Chiefs“ als Produzent tätig war. Dennoch ist „Tired Of Hanging Around“ keine konsequente Rolle rückwärts, sondern eher ein vorsichtiges Ausstrecken der Fühler in diverse musikalische Lager. Rock trifft auf Soul, griffige Gitarrenriffs treffen auf smarte Saxophoneinlagen, der Refrain ist wunderbar eingängig und auch das „Oooh aaah“ im Hintergrund ist verziehen. Es wird Sommer, die Sonne scheint, das Leben kann so schön sein.

„Tired Of Hanging Around“ ist ein Album, das von einer Band erzählt, die sich und ihren Sound gefunden haben und nach langer und anstrengender Studioarbeit nur noch das tun wollen, was sie eigentlich am Besten können: unverwechselbar chaotische Liveshows geben. Denn auf Rumhängen haben sie sowas von keinen Bock mehr.

12 Punkte (von max. 15)

Nina Grannemann20.04.2006

TRACKLIST
1.Tired of hanging around
2.It's the little things we do
3.Valerie
4.Someone watchin over me
5.Secrets
6.How does it feel
7.Why won't you give me your love
8.Oh stacey ( look what you've done)
9.You've got a friend in me
10.Hello conscience
11.I know i'll never leave
[ *** Anspieltipps ]

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