Cd-Besprechung

The Violet Subgroove - How to succeed...without even trying

The Violet Subgroove

How to succeed...without even trying

MakeMyDay
  Vö: 07.07.2003

Bewertung:  7 Punkte
Leserwertung:  11.6 Punkte
Stimmenzahl: 15

Vier Düsseldorfer wollen den Rock-Thron erklimmen. Und klingen dabei sehr amerikanisch.
Sie versuchen es nämlich mit der Rockmusik der frühen 90er. Grunge ist dabei ein viel zu lappriger Begriff. Einfallslosigkeit jedenfalls kann man den Jungs nicht vorwerfen. Richtig experimentell kommen sie mit "Destination" daher, einem über 5 Minuten langem Bastard aus Reggae, Halbballade und
rhytmischem Hard-Rock, der auch aus Haarsprayversuchs-Zeiten(den späten 80ern)stammen könnte. Die Stimme erinnert mal eindeutig an Whitfield Crane von Ugly Kid Joe, im nächsten Moment verwirft man diesen Vergleich jedoch gleich wieder und assoziiert mehr den Cantrell der Alice in Chains. Etwa beim balladesken "The only thing that counts".
Wenn ich mir dann aber "The long way down" genauer anhöre, steckt auch ein kleiner Scott Weiland im Sänger der Band. Gesanglich geht viel bei "Violet Subgroove". Musikalisch auch.
Allerdings gelingen die schnellen Sachen nicht so gut, und kommen eher durchschnittlich daher.
Die "Revolution" wirkt mir dann doch sehr platt. Auch "Some sort of homecoming" leuchtet mir nicht wirklich ein. "We´re just a Punk-Rock-Band" heißt es da im Refrain. Punk-Rock ist das auf dieser Scheibe nicht, Jungs!
Denn was "The Violet Subgroove" wirklich beherrschen, sind die intensiven Momente. Momente, die wir beim Grunge liebten und beim modernen US-Rock meisst missen müssen. Gutes Beispiel ist der "Preacher Man". Zunächst klingt das eher nach Toilettenspülung, doch dann kommt er, dieser manisch intensive Moment
auf den man im weiteren Durchlauf immer wieder hoffnungsfroh wartet. So eine Hingabe und Leidenschaft macht glücklich. Im weiteren Verlauf der Platte stößt man immer wieder auf diese kleinen, emotionellen Momente, die Lust auf mehr machen. Alles scheint genau durchdacht und zeigt eine gewisse Kreativität. Nichts wiederholt sich, den Musikern scheint nicht langweilig zu werden. Die Altbiertrinker(gemeine Unterstellung)liefern ehrliche Arbeit ab mit ihrem Zweitwerk.
Aber:Leider hat das Album nicht durchgehend das Prädikat "gut" verdient. Neben den schlechteren, etwas fetzigeren Momenten gibt
es jede Menge Füllmaterial. Die Songs nehmen manchmal auch eine etwas merkwürdige Abzweigung. Man wird von Passagen überrascht, die nicht wirklich in den Kontext des Songs passen und sehr fremd wirken. Vielleicht hatten die Herren zu viele Ideen, die alle noch
mit aufs Album mussten. Eine beherrschende Linie fehlt dem Album. Wir hoffen auf das Kommende...
Bis dahin bleiben mir diese schönen, emotionalen und intensiven Momente.

7 Punkte (von max. 15)

Benjamin Großmann06.07.2003

TRACKLIST
1. anhedony
2. the only thing that counts
3. destination
4. revolution
5. preacher man
6. no one can fly
7. the long way down
8. some sort of homecoming
9. pure&sober
10.forever and a day
11.dogs vs. gods
[ *** Anspieltipps ]

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