Cd-Besprechung

The Rocks

Letters from the Frontline

Weekender (Indigo)
  Vö: 30.05.2008

Bewertung:  7 Punkte
Leserwertung:  15.0 Punkte
Stimmenzahl: 1

- 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

Ein kleine, aber relativ feine Veröffentlichung aus Swingin‘ London: Ladies & Gentlemen, The Rocks! Der Bandname, naja, irgendwo zwischen noch so gerade cool und irgendwie am Ziel vorbei geschossen, ist das Eine; der Albumtitel „Letters From The Frontline“ das Andere. Keine Ahnung, welchen Krieg The Rocks kämpfen, an der ein oder anderen Stelle könnte man aber durchaus vermuten, jenen, zwanghaft so klingen zu wollen wie die großen Vorbilder. Die da wären: The Strokes, primär. Wobei es James Taylor, dem Sänger der Rocks, zwischenzeitlich tatsächlich gelingt, so zu klingen wie Julian Casablancas (höre „The Game Is Up“).

Innovativ ist das natürlich nicht, aber die Band scheint sich auch nicht allzu offensiv aufdringen zu wollen: Das Album ist so leise aufgenommen, dass man seine heimische Stereoanlage, allein um Zimmerlautstärke (was für ein spießiges Wort!) zu erreichen, in einen Bereich aufdrehen muss, der normalerweise die Nachbarn animieren würde, die Polizei zu rufen.

Ausrutscher wiederum gibt es ebenfalls nicht wenige, exemplarisch sei „Screamers“ genannt, bei dem der Titel Programm ist. Andere Lieder sind nett, und da die Band aus London stammt, wird es sicher auch ein paar Leute geben, die sie als „next big thing“ abstempeln. Übertrieben wäre das zwar, andererseits haben Lieder wie der Titeltrack durchaus Potenzial. Dennoch wird man das Gefühl, dass die Band noch hätte sechs bis zwölf Monate im Probekeller verbringen sollen, bis sie sich an das Licht der Öffentlichkeit traut. Wobei "Letters" bereits das zweite Album der Band ist, jedoch eher klingt wie ein unausgegorenes Debüt. Für eine halbe Stunde Unterhaltung immerhin genügt die CD vollkommen. Ob man sie dann jedoch jemals nochmal auflegen wird, sei mal dahingestellt.

7 Punkte (von max. 15)

Daniel Höfelmann, 06.09.2008

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