Cd-Besprechung

The Raveonettes

Observator

Beat Dies
  Vö: 14.09.2012

Bewertung:  10 Punkte
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Man hat The Raveonettes als coole Band in Erinnerung, die auch gerne auch mal die lässige Rockgeste sucht. Nachdem man 2011 getrost als Seuchenjahr für die Band abschreiben kann – Rückenverletzung und Depression lassen grüßen - , erscheint mit „Observator“ nun endlich das bereits sechste Album der Band und diesem hört man den Hintergrund des letzten Jahres deutlich an. Wo man früher melodiösen Retro-Rock zelebrierte und sich Themen a la Sex, Drugs und jugendlicher Wahnsinn durch die Texte zogen, steht dem auf „Observator“ ein erwachsener Sound entgegen, der trotzdem klar die Handschrift der Dänen trägt.

Scheinbar schwerelos pulsieren Lieder wie „Observations“ und „Curse The Night“ daher und entfalten mit ihrem weit ausholenden Charme gewohnt genial-harmonische Melodien, die von weichen Gitarrenwänden umschmeichelt werden. Auffällig ist diesmal allerdings der großzügige Einsatz der Verstärker, den man so schon aus der Frühphase der Band kennt. Der verzerrte Sound kontrastiert angenehm mit der sonst poppigen Ausrichtung der Songs und verleiht dem Album einen sympathisch dreckigen Unterton. Die für den Klang der Band so charakteristische Melancholielastigkeit fehlt auf „Observator“ ebenfalls nicht, ist aber bei Weitem nicht mehr so fassbar wie etwa noch auf „Chain Gang Of Love“.

„Observator“ ist das erwartet starke Album einer Band, die ihren Sound schon lange gefunden hat. The Raveonettes haben keine Experimente nötig und stellen dennoch an den richtigen Stellschrauben. Das grandiose Händchen für Melodien und Harmonie hat man behalten und setzt mit dem erwachsenen Anstrich dennoch einen neuen Schwerpunkt. Man muss kein Apostel sein, um vorauszusagen, dass den Raveonettes auch mit „Observator“ der Sprung in den Mainstream wohl nicht mehr gelingen wird. Trotzdem klingt ihre ehrliche Rockmusik noch heute so schön wie Anfang des Jahrtausends ….

10 Punkte (von max. 15)

Felix Saran, 21.09.2012

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