Cd-Besprechung
Leserwertung: 7.8 Punkte
Stimmenzahl: 4
Nervtötend und unerträglich, so lauten die Attribute, die einem unweigerlich in den Sinn kommen, lauscht man den Klängen von The Plot To Blow Up The Eiffel Tower für ca. 17 Sekunden. So als hätte sich die wahnsinnig anstrengende Nachbarin aus der Sitcom “Will & Grace“ mit der Micky Maus Stimme aus Police Academy verbündet, um einem stundenlang die Ohren blutig zu sabbeln. So als würde man gezwungen werden, sich "Dogville" und "Das Experiment" immer abwechselnd 3 Wochen lang am Stück ohne Pause anzuschauen. Beim Ballen der Fäuste krallen sich die Fingernägel in die Handballen und ihre südlichen Verwandten rollen sich zwangsläufig auf. Knapp 24 Minuten voll gestopft mit ätzendem Krach, chaotischem Dilletantismus und schepperndem Spackentum.
(Vermeintlich) coole Leute nennen so was übrigens Jazz- oder Math-Core und freuen sich wahrscheinlich einen Ast darüber, dass sie jetzt eine weitere unhörbare Platte zuhause im Schrank stehen haben, mit der sie vor den anderen selbsternannten Experten im Math/Jazz-Core-Strickkreis angeben können. Herzlichen Glückwunsch. Das sind dieselben Leute, die The Mars Volta mit überschäumender Begeisterung als die Erretter der Musikwelt bezeichnen, obwohl diese Band selbst in 1000 Jahren kein so großartiges Album wie “Relationship Of Command“ vom Vorgänger At The Drive-In hinkriegen werden. Aber wir wollen hier ja nicht zu sehr abschweifen.
Ist hier schon erwähnt worden, dass die Produktion von “Love In The Fascist Brothel“ unter aller Sau ist und sich jede fünftklassige Schülerband dafür schämen würde? Dass zeitweise nicht eine einzige Note zur andern passt? Dass man kein Wort des verzerrten Gestammels, das sich hoffentlich nicht Gesang schimpft, versteht? Das Artwork steht der zur Schau gestellten Klangwelt übrigens in Sachen nervig bis überflüssig in nichts nach. Ein Nazi General mit Brüsten jagt hinter einem Frau/Pferd Zwitter mit NS-Armbinde hinterher. Ganz toll. Die Songs heißen dann auch total crazy “Reichstag Rock“ oder “Lipstick SS“. Haha, selten so gelacht. Sorry guys, wenn das kontrovers oder witzig oder beides sein soll, na dann gute Nacht. Peinlich, Langweilig und sinnlos passt da schon eher.
Fazit: Nach der Tortur des Hörens dieser Platte bleibt nur ein einsam-verwirrtes, meterhohes Fragezeichen zurück...Warum zum Teufel bringt ein sonst in Sachen Geschmackssicherheit über alle Zweifel erhabenes Label wie Revelation bloß ein derartig schlechtes Album heraus?
Empfohlener Promosticker: Für Fans von FEAR BEFORE THE MARCH OF FLAMES // THE LOCUST // BEEP BEEP
2 Punkte (von max. 15)
Bogatzke , 16.03.2005
TRACKLIST
1. Reichstag Rock
2. Failure on Vain Street
3. Love in the Sex Prison
4. Vulture Kontrol
5. Rattus überalles
6. Drake the Fake
7. Angry, Young and Rich
8. Lipstick SS
9. Lawnmower Love
10.SLC Hunks
[ *** Anspieltipps ]
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