Cd-Besprechung
Leserwertung: 15.0 Punkte
Stimmenzahl: 2
The Long Blondes sollen laut Medienberichten das nächste große Ding aus Großbritannien sein. Zumindest ist der Hype um sie dort recht groß. Wie das bei uns aussehen wird, wird sich zeigen, denn mit „Someone To Drive You Home“ bringen die fünf Musiker aus Sheffield ihr Debütalbum auch bei uns auf den Markt.
Nach dem ersten Reinhören kam mir spontan der Gedanke: Very British! Also aus welchem Land sie kommen, lässt sich sofort heraushören.
Aber wie lässt sich die Musik nun genau beschreiben? Es ist eine Mischung aus glamourösem Britpop gepaart mit Indie – Rock und einem Hauch Punk. Also alles in allem auf den ersten Blick recht vielversprechend, wenn man britische Popmusik mag. Über sich selbst sagen die fünf, dass sie so gut werden wollen wie ABBA. Große Ziele!
Mit Pulp - Bassist Steve Mackey, bei den Aufnahmen mit an Bord, haben sie ja schon eine Musikgröße Großbritanniens für sich begeistern können.
Beim Durchhören des Albums fühlt man sich an alte Bekannte aus den 60igern, wie Dusty Springfield oder Nancy Sinatra erinnert. Fetzige Gitarrenpop – Songs, Discopop mit Wave – Einfluß oder schrabbelige Punk – Einlagen geben sich die Klinke in die Hand.
Bereits der Opener „Lust In The Movies“ zeigt, was einen hier erwartet. Temporeiche Songs, die den Hörer bei Laune halten sollen, und auch inhaltlich geht es mit gewitzten Texten über Teenager – Katastrophen auf dem Weg ins Erwachsenwerden recht unterhaltsam daher. Mein persönliches Highlight auf der Platte ist der Song „Giddy Stratospheres“, der vom ersten Moment mit eingängiger Melodie und abwechslungsreichem Gesang über fünf Minuten lang gute Laune macht. The Long Blondes haben auf jeden Fall einen eigenen Stil, der so bisher noch nicht zu hören und sehen war.
Ob der jedem gefällt, ist eine andere Sache. Mir persönlich fehlt eine gewisse Abwechslung auf dem Album, da es alles recht schnelle Songs sind. Irgendwie fühle ich mich ohne Verschnaufpause durch das Album gejagt oder gehetzt. Der eine oder andere langsame Song wäre schön gewesen, auch um zu sehen, wie sie so etwas handhaben. Vielleicht beim nächsten Album…
Nichts desto trotz überzeugt die Stimme von Sängerin Kate Jackson, die einen an Chrissie Hynde von The Pretenders erinnert. Überhaupt macht die Frontfrau der Long Blondes (von denen übrigens niemand blond ist) auch optisch einiges her. Gepflegt und glamourös, mit toller Stimme, bildet sie das perfekte Bild einer charismatischen Fronterin.
Liebhaber der britischen Popmusik dürfen sich dieses Album unbesorgt zulegen und werden ihren Spaß daran haben; denn wer das nicht ganz so Alltägliche schätzt, kommt hier auf seine Kosten.
11 Punkte (von max. 15)
Alexandra Holler, 27.11.2006
TRACKLIST
01 Lust In The Movies
02 Once And Never Again
03 Only Lovers Left Alive
04 Giddy Stratospheres***
05 In The Company Of Women
06 Heaven Help The New Girl
07 Separated By Motorways
08 You could Have Both
09 Swallow Tattoo
10 Weekend Without Makeup
11 Madame Ray
12 A Knife For The Girls***
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