Cd-Besprechung

The Kinks - Return To Waterloo / Come Dancing With The Kinks DVD

The Kinks

Return To Waterloo / Come Dancing With The Kinks DVD

Eagle Rock / Edel
  Vö: 25.10.2004

Bewertung:  7 Punkte
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Das Werk der Kinks ist der heutigen Generation offenbar kaum bekannt. Ein bedauernswerter Umstand ist das. Ein Umstand, der nach baldiger Änderung verlangt. Schließlich hatten die Kinks in den 60ern gleich eine ganze Reihe Hits wie etwa „Sunday Afternoon“, „Dandy“ oder „Lola“. Ob es allerdings mit dieser DVD gelingen wird, den Bekanntheitsgrad der Band zu steigern, darf bezweifelt werden.

Da wäre zum einen der merkwürdige Experimentalfilm „Return To Waterloo“ von Kinks-Sänger Ray Davies. Hier ein grober Handlungsüberblick: Ein korrekt gekleideter Mann (vielleicht ein gesuchter Vergewaltiger?) stellt jungen Frauen in der Londoner U-Bahn nach, begegnet schmierigen Motivations-Managern, abgedrehten Schuluniforms-Cheerleadern sowie einigen Halbstarken, die später die ganze U-Bahn kidnappen. Dabei streichelt Davies mehr als nur einmal die Grenze zum Surrealen, spricht in Metaphern verpackte Gesellschaftskritik aus. Der Zuschauer empfindet das wechselnd als belustigend und beängstigend. Dazu komponierte Davies einen abwechslungsreichen Soundtrack, der aber in manchen Abschnitten ein bisschen stark nach den 80er Jahren klingt. Verwirrend, verwirrend.

Klarer werden die Dinge aber auch im zweiten Teil der DVD. Gelungen sind allein die Konzert-Mitschnitte von „Lola“, „You Really Got Me“ und „Celluloid Heroes“. Man beachte hier insbesondere die drolligen Frisuren der Bandmitglieder. Live-Mitschnitte hätte es also ruhig mehr geben können. Stattdessen bekommt man eher mittelmäßige Videos zu ähnlich mittelmäßigen Kinks-Songs zu sehen. Der oft in Richtung Slapstick abgleitende Humor der Band mag zumindest bei mir nicht so richtig ankommen. Steigerungen sind aber immer drin. Es fragt sich nur in welche Richtung. Richtiggehend fies ist zum Beispiel das mehr als nur schmierige Video zum nicht minder schmierigen „Don’t Forget To Dance“. Relativ unterhaltsam wirkt dagegen das Video zu „Do It Again“, das Davies als überzeichneten U-Bahn-Musiker zeigt. Es ist schaden, dass mit Ausnahme von „Lola“ und „You Really Got Me“ die größeren Hits der Band auf dieser DVD ausgespart wurden. Frei von Nebenwirkungen ist der Konsum der DVD auch nicht. Der in einem Bedienungsmenü enthaltene Sound-Schnipsel von „Come Dancing“ ist beim ersten Hören zwar bereits unangenehm. Ab der dritten Wiederholung führt er dann endgültig zu körperlicher Aggression.

Das Programm ist also zwiespältig, Extras fehlen vollkommen. Unter dem Strich kommt hier also eher wenig rum. Empfohlen werden kann diese DVD daher nur echten Fans der Kinks. Alle anderen sind mit einer Best-Of CD besser beraten. Die sollte man sich aber wirklich kaufen.

7 Punkte (von max. 15)

Martin Baum25.10.2004

TRACKLIST
Teil 1
Return To Waterloo

Teil 2
1. Come Dancing
2. Predictable
3. Lola (live) ***
4. State Of Confusion
5. Don't Forget To Dance
6. You Really Got Me (live) ***
7. Do It Again
8. Celluloid Heroes (live)
[ *** Anspieltipps ]

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