Cd-Besprechung

The Judas Cradle

Too bad they`re all dead

Alveran Records
  Vö: 17.06.2004

Bewertung:  13 Punkte
Leserwertung:  14.0 Punkte
Stimmenzahl: 3

- 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

2004 – The year of Metalcore! THE JUDAS CRADLE reihen sich ein in die Gruppe derer, die es erfolgreich schaffen, Highspeed Metalriffing mit Power Breakdowns aus dem Hardcore zu vermengen. Dabei ist mit “Too bad they`re all dead“ ein Album herausgekommen, dass zumindest in Sachen Brachialität seines Gleichen sucht. Für Anhänger der gepflegten Referenz und andere Vergleichsfetischisten: Man nehme den rasend schnellen Melodic Death Metal von THE BLACK DAHLIA MURDER und paare ihn mit Chaos-Noise-Mosh-Core (Puh, ganz schön viele Bindestriche) der Marke JUDE THE OBSCURE.

Klar und melodisch vorgetragene Gesangsparts? Zwischendurch immer mal wieder Momente voller Schönheit, Ruhe und Besinnlichkeit? Definitiv Fehlanzeige!! Brutale SLAYER-Riffs und Doublebass Geknüppel? Ein Sänger, der das “Ich bin angepißt vom Leben und brüll und grunz deshalb die Welt in Grund und Boden“-Syndrom neu definiert? Aber Hallo!! Die 10 Songs von “Too bad they`re all dead“ besitzen in etwa das Nicht-aushaltbar Potential von 5 cm langen Fingernägeln, die schön langsam über eine Schiefertafel kratzen. Oder stell dir einfach vor, die Baustelle vor deinem Haus, die dich jeden Morgen unsanft aus dem Schlaf reißt, ist kurzerhand genau zwischen deine Ohren verlegt worden.

Und doch haben THE JUDAS CRADLE noch ein Ass im Ärmel (dafür erstmal 5 Euro ins Phrasenschwein), um zu verhindern, dass dem zermürbten Hörer allzu viel Blut aus den Ohren läuft. Ein grosses A wie Abwechslung sorgt in Form von musikalisch versiertem Gitarrenspiel in bester Schwedenmetal Tradition dafür, dass trotz aller Brachialgewalt, die aus den Boxen stürmt keine Langeweile oder Stumpfsinnigkeit aufkommt. Wie eingangs bereits erwähnt bieten THE JUDAS CRADLE einen neuen harten Brocken Futter für gleich zwei Fraktionen der Musikanhängerschaft. Sowohl die im Moshpit beheimateten Fingerpointer, als auch die Matten- und Mähnenschwinger sollten dieses Album antesten!

13 Punkte (von max. 15)

Bogatzke , 09.06.2004

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