Cd-Besprechung

The Icarus Line - Penance Soiree

The Icarus Line

Penance Soiree

V2
  Vö: 26.04.2004

Bewertung:  3 Punkte
Leserwertung:  6.2 Punkte
Stimmenzahl: 10

Hui hui hui! Ganz böse Buben sind die Jungs von The Icarus Line!
Legen sich laut Info mit den Strokes an, nehmen Drogen en masse, machen Musik mit Stromgitarren, haben eine kranke Bühenshow, schminken sich ihre Augen papageienbunt und kümmern sich einen Scheißdreck um Kritik und Rezensionen! Gut so. Denn diese hier fällt wahrlich nicht berauschend aus.
Da die Cd erst jetzt vorliegt und das VÖ Datum bereits am 26. April war, hatte man natürlich die Möglichkeit, auch Rezensionen anderer Magazine durchzulesen.
Und was es da alles zu lesen gab, lies die Vorfreude ins Unermessliche steigen! Ein fettes Album ohne Ausfälle und pure Innovation wurde einem vorgeschwärmt. Kein Wunder, wenn sich ein Produzent wie Alan Moulder bereit erklärt die Cd aufzunehmen und man ein Namedropping der wichtigsten Rockbands der 90er Jahre hört.
„Das Album wächst und wächst nach jedem Durchgang“, bekam man allerorts zu lesen. Bei mir nicht. Nach schierer Vorfreude auf das Album machte sich nach dem ersten Hördurchgang Ernüchterung breit. Beim zweiten Durchlauf schlief ich ein und beim dritten Anhörversuch wurde fast jedes Lied sofort weiter geskippt. Der vierte Durchlauf kostete richtig Überwindung. Während diese Zeilen getippt werden, rotiert die Cd ein weiteres mal und ich kann mir nicht helfen... Haltet mich für arrogant und engstirnig, aber diese Musik hört sich an wie (erlaubt sei eine Redewendung meines Vaters): „Katze pisst auf Wellblech“ (z.B. Tracks 9 und 10).
Nur unspektakuläres Gitarrengefiepe und ein trashiges Drumkit mit etwas Noise und einem Sänger, nennen wir ihn Mick Jagger junior für Arme, der versucht, etwas melodieähnliches seinen Stimmbändern zu entlocken.
Wut, Wucht oder Druck? Wenn das Wut, Wucht oder Druck sein soll, dann weiß ich nicht mehr, was Hatebreed oder The Hope Conspiracy produzieren.
Vielleicht ist man ja noch nicht reif genug, um diese Art von Musik zu schätzen. Aber so reif werde ich auch wohl nie werden. Gott (egal welcher!) sei Dank!
Wenn das die Revolution der Rockmusik sein soll, bin ich nicht dabei! Aber einigen Avantgardisten die den nächsten Hype schon riechen, wird es bestimmt gefallen.

Kleine Anmerkung am Rande: Das Artwork konnte nicht in die Bewertung einfließen, da das Label nur einen gebrannten Rohling, notdürftig mit Edding beschriftet, schickte. Booklet und Informationen Fehlanzeige. Da hätte man auch das Porto sparen und die Lieder aus dem
Netz ziehen können.

3 Punkte (von max. 15)

Michael Konen23.06.2004

TRACKLIST
1.Up against the wallmotherfuckers
2.Spit on it
3.On the lash
4.Caviar
5.Spike islands
6.Kiss like lizards
7.Getting bright night
8.Big sleep
9.White devil
10.Meat maker
11.Virgin valcro
12.Sea sica
13.Party the baby off
[ *** Anspieltipps ]

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