Cd-Besprechung
The Grotesquery
The Facts And Terrifying Testament Of Mason Ahmilton: Tsathoggua Tales
Cyclone Empire
Vö: 20.04.2012
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Mit dem Albumtitel „The Facts And Terrifying Testament Of Mason Ahmilton: Tsathoggua Tales” sind The Grotesquery jedenfalls über jeden Verdacht erhaben, die Scheibe nur um des lieben Geldes Willen einzuspielen; dürfte ein derartig langer und komplizierter Titel doch alles andere als verkaufsfördernd sein. Aber dazu hätte sich die Band ohnehin das falsche Genre ausgesucht; mit Death Metal kann man sich zwar durchaus einen Namen machen, aber wirklich reich wird man dabei wohl kaum.
Hinter The Grotesquery stehen zwei alte Bekannte, nämlich ex-Massacre-Shouter Kam Lee sowie Paganizer- und Ribspreader-Sechssaiter Rogga Johansson. Die beiden kannten sich bereits durch ihre Bone Gnawer-Zusammenarbeit und beschlossen nach der Veröffentlichung des Bone Gnawer-Debütalbums „Feast Of Flesh“, eine neue Band auf die Beine zu stellen. Zur Verstärkung holten sie sich mit Johan Berglund und Brynjar Helgetun noch zwei weitere Musiker aus dem Paganizer- / Ribspreader-Umfeld hinzu. Mit diesem Line-Up tütete die Band ihr Debütalbum „Tales Of The Coffin Born“ ein und lässt diesem nun das besagte „The Facts…“-Album folgen, das –genauso wie der Vorgänger – als Konzeptalbum ausgelegt ist.
Die Handlung schließt dabei direkt an den Vorgänger „Tales Of The Coffin Born“ an, ist jedoch in sich abgeschlossen und eigenständig. Im Mittelpunkt steht dabei ein Mann namens Mason Hamilton. Dieser begab sich im Jahre 1946 zusammen mit 21 anderen Personen auf eine Expedition zu einem einsamen Eiland, die ausweislich einer auf Ziegenhaut geschriebenen Karte die ursprüngliche Fundstätte von drei antiken Tontafeln gewesen war, die u.a. Beschreibungen obskurer Beschwörungsrituale enthielten. Man ahnt, wie es kommt – von der Expedition kehrte genau ein Man zurück, nämlich Mason Hamilton. Er wurde des Mordes an den anderen Expeditionsteilnehmern für schuldig befunden, kurzerhand für verrückt erklärt und in eine Irrenanstalt eingeliefert, wo er kurz nach seiner Ankunft in einem katatonischen Zustand fiel. Dieser Zustand hielt 76 Jahre an – bis zum Sommer 2012, in dem er aufwacht, um die damaligen Geschehnisse aus seiner Sicht zu erzählen. Es dürfte sich von selbst verstehen, dass das, was er zu erzählen hat, keineswegs Rosamunde Pilcher-Stoff ist, sondern vielmehr von Autoren wie H.P. Lovecraft, Edgar Allan Poe bzw. Amboce Bierce inspiriert worden ist.
Dem thematischen, übernatürlich geprägten Hintergrund des Albums lassen die vier Veteranen auch auf der weltlichen bzw. musikalischen Ebene Taten folgen. Begleitet von einer druckvollen und transparenten Produktion (für die einmal mehr ex-Edge Of Sanity-Mastermind Dan Swanö verantwortlich ist) stapft die Band mit rohen und brutalen Klängen durch die Abgründe ihrer morbiden und okkulten Fantasien. Das alles ist – mal abgesehen von der Produktion – ziemlich old-schoolig und dürfte genau ins Beuteschema von Fans von Massacre, Gorefest oder Asphyx passen. Ich kenne das Debütalbum nicht, daher kann ich an dieser Stelle keinen entsprechenden Vergleich anstellen, aber „The Facts…“ stinkiger, fliegenumschwirrter Leichenschmaus, den man in Anbetracht der prominenten und auf ihrem Fachgebiet erfahrenen Bandbesetzung durchaus erwarten konnte. Merke: Wo sich die Masse der Gesellschaft verstört abwendet und mit dem groben Lärm nichts anzufangen vermag, da fühlen sich Genrefans erst so richtig zu Hause und suhlen sich in den platzierten, derben Abgründen musikalischer Kreativität.
12 Punkte (von max. 15)
Jürgen , 06.04.2012
TRACKLIST
1. The Madness (Of Mason Hamilton)
2. A Terryfying Testament (***)
3. Arrival: Tomb Of Toads
4. Beware They Who Burrow Death
5. Gaze Of Ghatanathoa (I Had A Nighmare)
6. Amongst Black Slime And Mushroom People
7. The Cthulhu Prophecy
8. Tsathoggua – The Black God Of N’Kai (***)
9. Entrapped Within Atlach-Nacha’s Web
10. Psychopompos Lamentations For A Dying World
11. Dreams Of Terrors In Darkness & Horrors Out Of Shadows
[ *** Anspieltipps ]
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