Cd-Besprechung
Leserwertung: 15.0 Punkte
Stimmenzahl: 1
Mark E. Smith, der Frontmann der besagten Band "The Fall" gilt als einer der Helden der britischen Punk Szene. "Prägend", "Belebend" oder auch ein einfaches "Wunderbar" wird man von Fans Smiths zu hören bekommen, wenn es darum geht, dessen Musik zu beschreiben. Erstaunt darf man sich fragen wie The Fall es geschafft hat, sich 30 Jahre (!) so erfolgreich am Leben zu erhalten.
Die Antwort darauf lautet wohl: Sie sind sich treu geblieben, haben ihr Ding durchgezogen und niemals ihre Musik in Zweifel gestellt. Ja, so einfach ist das. Keine spannenden musikalischen Experimente, oder Erneuerungen, wenn man von den ständig wechselnden Bandmitgliedern mal ganz absieht. Gerade diese Umbesetzungen waren ja anscheinend nötig um eine solche Erfolgsstory zu schreiben und sich zu sichern.
Um die 40 Platten hat The Fall schon zu Stande gebracht und Reformation! ist das neuste Werk. Reformation! Oho, aha...man darf also staunen, der Wortbedeutung nach hat hier nämlich etwas Großes, Weltbewegendes stattgefunden, eine Erneuerung alter Werte sozusagen. Was fällt Mark E. Smith eigentlich ein, seine Musik, an die man sich sowieso nur schwer gewöhnen konnte, so mirnichts dirnichts in etwas total Ungewöhntes abzuändern? Aber wir sollten die Kirche im Dorf lassen. So viel verändert hat sich nämlich gar nicht. Reformation sollte also nicht auf die Musik als erneuert gesehen werden, sondern viel mehr die Personen, mit der diese Musik in Verbindung tritt.
Mark E. Smith hat also immer noch eine Stimme, die den Eindruck hinterlässt, er wäre total gelangweilt. Die Musik bleibt sowohl von der instrumentalen Seite als auch von der tontechnischen Seite auf das Minimalste Reduziert, so z.B. in dem Titeltrack, der ganz ohne Gitarre auskommt.
Dass der gute Mann aber älter wurde, ist dennoch bemerkbar, die Platte rumst und radaut nicht ganz so sehr, wie die etlichen Vorgänger es zum Vergleich noch taten. Man kann sogar ein Cover des Countrysongs "White Line Fever" finden, oder auch "Das Boot", einen Song den man ja nur als Parodie des Elektroklassikers verstehen kann. Wenn man die CD also unter dem Motto Reformation sieht, passen ein paar Songs nicht ganz so gut. Dennoch bleibt Mark E. Smith sich und seiner Musik im Großen und Ganzen treu. Auch wenn das nicht sonderlich spektakulär ist. 9 Punkte
9 Punkte (von max. 15)
Julia Rebold, 01.03.2007
TRACKLIST
1. Over Over
2. Reformation
3. Fall Sound
4. White Line Fever
5. Insult
6. My Doctor Never
7. Coach and Horses
8. The Usher
9. Wright Stuff
10. Scenario
11. Das Boot
12. Bad Stuff
13. Systematic Abuse
14. Outro
[ *** Anspieltipps ]
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