Cd-Besprechung

The Duke Spirit

Neptune

Pias UK (Rough Trade)
  Vö: 11.04.2008

Bewertung:  12 Punkte
Leserwertung:  15.0 Punkte
Stimmenzahl: 3

- 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

Was war das für eine Freude: „Cuts Across The Land“, das 2005er Album der englischen Band rund um die Frontfrau Liela Moss, begeisterte durch wilden Rock ’n‘ Roll, Stil und insbesondere eben jener weiblichen Vorsteherin und war, ehrlich gesagt, seiner Zeit um ca. sechs bis zwölf Monate voraus. Nur wenig später galten z.B. The Long Blondes als heißester Scheiß der britischen Insel. Dass The Duke Spirit daraufhin reichlich frustriert überlegt haben dürften, wohin (und evtl. auch: ob) die Reise nun weiter führen sollte, darf als sicher gelten. Die Gefahr jedenfalls, trotz „first mover advantage“ als Plagiat zu gelten, war nicht ganz von der Hand zu weisen. Folgerichtiger Schluss: Eine Weiterentwicklung, gar eine Veränderung war notwendig!

Nun liegt also „Neptune“ vor, das zweite Album, und tatsächlich ist einiges anders als auf dem Vorgänger. Produziert hat das Werk Chris Goss (Masters Of Reality, Kyuss, Queens Of The Stone Age), es wurde aufgenommen in den legendären Rancho De La Luna Studios in der Wüste Kaliforniens. Wer jetzt „Stoner Rock“ (oder Wüstenrock) denkt, ist auf dem ziemlich richtigen Dampfer.

Ja, The Duke Spirit rocken schmutzig, laut und absolut begeisternd. Nach einem kurzen („Hallelujah“-) Intro zeigt „Send A Little Love Token“ gleich zu Beginn, was ein Hammer ist, wobei das folgende „The Step And The Walk“ das Tempo zunächst wieder ein bisschen drosselt. „Dog Roses“ ist eine „Monsterballade“, wie sie Nick Cave nicht besser hinbekommen hätte, und danach gibt es kein Halten mehr. „Into The Fold“ gibt Gas was das Zeug hält, aber der spannendste Track ist „This Ship Was Built To Last“: Hymne!

Anderereits: The Duke Spirit sind zwar sicher eine der Bands des Jahres, es dürfte ihnen dennoch schwerfallen, eine große Fangemeinde um sich zu scharren. Zu eigensinnig, sperrig, wenig poppig wirkt die Band. Was sicher keine Kritik sein soll, sondern nur eine realistische Einschätzung der Karriereaussichten. Vielleicht sind sie auch mit diesem Album wieder etwas zu früh dran.

12 Punkte (von max. 15)

Daniel Höfelmann, 03.09.2008

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