Cd-Besprechung

The Destiny Program - Subversive Blueprint

The Destiny Program

Subversive Blueprint

Nuclear Blast
  Vö: 21.09.2007

Bewertung:  14 Punkte
Leserwertung:  10.3 Punkte
Stimmenzahl: 3

Aus Destiny wurde The Destiny Program. Und auch sonst hat sich eine Menge bei den Husumer Metalcorerecken getan. Nach dem grandiosen „The Tracy Chapters“ Album gab es einige Besetzungsprobleme an der Schlagzeugerposition die aber anscheinend gut gelöst wurden. Es änderte sich im Endeffekt nichts.
Vielleicht gerade deshalb präsentieren sich The Destiny Program auf „Subversive Blueprint- The 12-Point Program To Self Revolution“ ausgereifter, wuchtiger, versierter und spielfreudiger als jemals zuvor.
Man merkt eswahrscheinlich bereits nach diesen ersten Zeilen: Ich bin ausgesprochener Fan dieser Band und es erfreut umso mehr, dass TDP auf ihrem Nuclear Blast Debüt solch ein Feuerwerk in vielerlei Hinsicht abbrennen.
Caliban? Pah. Heaven Shall Burn? Wer ist das? Nachdem die so bezeichneten deutschen Pioniere dieses Genres in letzter Zeit durchweg mittelmäßige und uninspirierte Outputs veröffentlichten, zeigen TDP wo der Hammer hängt. Kein „Wir sind härter geworden und so hart wie noch nie!“ BlaBla, kein epileptisches Doublebassgezucke und keine Blastparts oder tiefes Gegrunze bei dem man die Schallwellen förmlich sehen kann.
TDP haben einen anderen Ansatz gewählt. Sie zitieren Momente von den Deftones, von Angels And Airwaves, von Refused und verpacken es in ein Newschool Metalcore Gewand mit eigenem Touch.Die Schwächen des Vorgängers wurden dabei dezent ausgebügelt. Der wackelig, cleane Gesang wirkt gefestigt und auch die an Creed erinnernde Cleangitarre vom Vorgängeralbum kommt nicht mehr vor. Hinzukommen jetzt Gänsehautatmosphäre durch dezente Effekte und wahnsinnig schöne Melodien. Das Ende von „Escape The Living Room“ ist einfach grandios und das darauf folgende „Rebel Press“ ist ein songwriterisches Meisterwerk. So viele Songkomponenten oder -ideen so homogen zusammenzufassen ist wahrlich großes Kino. Das einzige, was negativ angemerkt werden könnte, sind die häufigen Refused Ideen. Sei es in der Produktion oder in den Textpassagen. Beispiele? Gerne.
1. Der Name “Project Hoax” erinnert an “The Apollo Space Programme Was A Hoax”.
2. “The Frequency” erinnert an “Liberation Frequency”
3. “With A Modern Punk Flavour” ist wohl die Husumer Art “The Shape Of Punk To Come” zu sagen.
4. Und bei “The Frequency” wird so oft “Deadly Rythm” gegröhlt, dass man nur Assoziationen zu Refused ihrem Song „Deadly Rythm“ haben kann. Und wenn nach dem Song auch noch dieses knisternde Jazzgeklimper kommt, ist klar, war geistiger Pate dieses Songs war.
Auch das ganze Konzept „Revolution“ war Thema von Refused und jetzt von TDP. Aber spicken ist erlaubt, nur nicht erwischen lassen.
Trotzdem haben TDP alles in den Schatten gestellt was es bis dato dieses Jahr im Metalcore gab. Innovativ und wuchtig mit einer gehörigen Portion Mut steigen sie wie der Phönix aus der Asche. Bleibt nur zu hoffen, dass TDP sich nicht verheizen lassen und nur noch auf Tour sind und jedes Jahr ein neues, Album raushauen oder raushauen müssen wie Caliban. Dann lieber alle 5 Jahre ein neues Album, aber dann bitte auch wieder so eins wie „Subversive Blueprint“.
Fazit: Das zweite Mal nach 300 Reviews, dass ich 14 Punkte vergebe. Kaufpflicht! Ein Fan ist glücklich und hat sich bereits einneues T-Shirt gekauft. So eine Band muss man unterstützen!

14 Punkte (von max. 15)

Michael Konen04.10.2007

TRACKLIST
1. The Personal Revolution
2. Project Hoax
3. Welcome Overboard
4. The Appeal
5. Daeva
6. Escape The Living Plan
7. Rebel Press
8. Walk In Step With The March Of History
9. The Frequency
10. Neurosis And Projection
11. With A Modern Punk Flavor
12. Mithra
[ *** Anspieltipps ]

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