Cd-Besprechung

The Death Set

Michel Poiccard

Counter Records
  Vö: 25.02.2011

Bewertung:  6 Punkte
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Puh, es gibt sie also immer noch die Skaterboys mit den bunten Mesh-Caps, den coolen Frisuren und den hippen Klamotten. Zu sehen im Video zur ersten Single von The Death Set. Ein Musikvideo wie aus den 90ern und der der dazu passende Soundtrack erinnert an die besten Tage der Beastie Boys. So weit, so gut.

The Death Set haben ohne weiteres alles, was die schreibende Musikkritiker-Zunft lieben wird: Den Drogentod eines Bandmitglieds (Bandmitbegründer Beau Velasco starb 2009 an einer Übderdosis), orgiastische Live- Auftritte, zu sehen auf zahlreichen Youtube-Videos und das Image der ewig jungen Partykids. Und die Single „Slap Slap Slap Pound Up Down Snap“, benannt nach dem Gruß der Jungs, ließ die Erwartungen im Vorfeld hoch kochen. Ein Bastard aus hysterischen Vocals und verzerrten Gitarren. Die Nähe zu dem Klassiker „Sabotage“ der Beastie Boys ist nicht ungewollt, sondern eine Standortbestimmung: Wir sind jung und ungestüm! Auf Albumlänge erschöpft sich der Ansatz aber leider bis ins Belanglose.

Was so verheißungsvoll beginnt, verläuft sich mit zunehmender Spielzeit. Ist der Opener, die oben erwähnte Single, ein einziger Wüterich aus Hip Hop, Rock und Punk. Das ist pure Energie und voller Frische. Doch schon beim zweiten Track „We are going anywhere man“ entpuppt sich der Schmetterling als Kellerassel: Langweiliger Powerpop, seicht produziert ohne Elan und Schmackes. Auf 17 (!) Titeln vereinen die Australier, die der Karriere wegen nach Baltimore zogen, Ami-Skate-Punk wie es schon die unseligen Blink 182 oder Sum 41 im Akkord fabrizierten. Kurze Songs und sinnfreies Gebrabbel dazwischen, das hört sich wie eine Teenie-Platte an.
Leider bleibt der schwache Gesamteindruck bis zum Ende bestehen. Trotz furiosen Beginns eine Scheibe für den Durchlauf....Schade!

Unnützes Wissen: Der Albumtitel „Michel Poiccard“ huldigt den französischen Schauspieler, der unter anderem in dem Godard-Klassiker „Außer Atem“ mitspielte.

6 Punkte (von max. 15)

frank fischmann, 05.03.2011

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